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21.04.12 / Furcht vor Strom / Bürger gegen Folgen der Energiewende

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-12 vom 21. April 2012

Furcht vor Strom
Bürger gegen Folgen der Energiewende

Brandenburgs rote-rote Regierung weitet die erneuerbaren Energien aus, doch den notwendigen gleichzeitigen Ausbau der Leitungsnetze blockieren Bürgerproteste, derzeit vor allem in der Uckermark. Wind- und Solarenergie benötigen neue Leitungsnetze. Brandenburg muss zusätzlich eine weitflächige Neuordnung der Netze vornehmen, denn alte Industrieregionen sind verödet, neuen droht Unterversorgung.

Doch Bürgerproteste flammen fast überall auf, wo entsprechende Hochspannungsleitungen überirdisch geplant werden. Aktuell sorgt eine geplante 380-Kilovolt-Leitung, kurz Uckermarkleitung genannt, für Ärger. In Landin sind die Bürger aufgebracht. Die Bürgerinitiative „Biosphäre unter Strom“ weist sie auf ein angebliches Leukämierisiko hin. Anwohner fürchten „Elektrosmog“, wenn die alte, 110-Kilovolt-Leitung durch die stärkere ersetzt wird.

Bei einem Ortstermin mit Netzbetreiber und Bürgern kochten die Emotionen hoch: Argumente zählten dabei wenig. Ein Kleinkrieg droht, denn sobald ein endgültiger Planfeststellungsbeschluss vorliegt, will die Bürgerinitiative klagen.

Selbst bei schwächeren Freileitungen regten sich in der Mark Proteste: In Altlandsberg demonstrierten im Jahre 2010 Anwohner mit Leuchtstoffröhren, die unter einer Leitung „von allein“ leuchten sollten – wenige flackerten etwas, doch der Funke des Protests springt seither auf bundesweit ähnliche Aktionen über. Auch in Thüringen regt sich aktuell Widerstand gegen eine Trasse, die Strom aus norddeutscher Windkraft in den Süden bringen soll.               SV


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