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28.04.12 / Euro-Retter brechen weg / Niederlande und Finnland in finanziellen Nöten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-12 vom 28. April 2012

Euro-Retter brechen weg
Niederlande und Finnland in finanziellen Nöten

Mit den Niederlanden rutscht der nach Deutschland zweitgrößte Euro-Staat mit höchster Bonitätsnote (AAA) immer tiefer in die Krise. Die Wirtschaft schrumpft 2012 voraussichtlich um 0,75 Prozent, das Haushaltsdefizit wächst auf 4,5 Prozent. Nachdem die Freiheitspartei (PVV) von Geert Wilders der Minderheitskoalition aus Nationalliberalen und Christdemokraten die Unterstützung entzogen hat, wird zudem monatelanger politischer Stillstand bis zu Neuwahlen befürchtet, die erst im Spätsommer oder Herbst erwartet werden.

Neben den Niederlanden und Deutschland besitzen derzeit nur zwei weitere Euro-Staaten noch die Bonitätsnote AAA: Finnland und Luxemburg. Der Gigant der finnischen Wirtschaft ist indes der Mobiltelefon-Hersteller Nokia. Und Nokia befindet sich nach Milliardenverlusten in einer schweren Krise, die kaum ohne gravierende Auswirkungen auf die Volkswirtschaft des Landes bleiben dürfte. Fiele auch Helsinki als Stabilitäts-anker des Euro-Raums aus, bliebe Berlin mit Luxemburg allein zurück – mit anderen Worten: auf verlorenem Posten.

Sowohl die PVV als auch die in Umfragen erstarkte radikale Linke und die Sozialdemokraten der Niederlande verweigern sich Sparmaßnahmen und Arbeits- marktreformen nach deutschem Vorbild. Die PVV bemängelt vor allem, dass auf diese Weise Niederländer für die Schulden anderer Länder bluten müssten.

In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone konnten die Sozialisten mit einem ähnlichen Programm soeben die erste Runde der Präsidentschaftswahlen für sich entscheiden. Der von Angela Merkel angestrebte „Fiskalpakt“ zur Stabilisierung der Staatsfinanzen in der Euro-Zone steht damit mehr denn je in Frage. H.H.


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