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28.04.12 / Treitschke bleibt / CDU und Grüne gegen Straßenumbenennung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-12 vom 28. April 2012

Treitschke bleibt
CDU und Grüne gegen Straßenumbenennung

Die SPD im vornehmen Zehlendorf-Steglitz kann es nicht lassen. Nachdem mehrere Versuche, die Treitschkestraße umzubenennen, gescheitert sind, versuchen die Sozialdemokraten weiter, den Historiker aus dem Straßenbild zu entfernen. Da der Bezirk von einer schwarz-grünen Zählgemeinschaft „regiert“ wird, sind die Aussichten dafür gering, denn die CDU sperrt sich gegen die SPD-Pläne. Mehrere Anträge scheiterten, denn die Grünen blieben ihrem Koalitionspartner gegenüber loyal.

Die Sozialdemokraten nennen den (fälschlich!) Heinrich von Treitschke (1834–1896) zugeschriebenen Satz „Die Juden sind unser Unglück“ als Grund ihrer Ablehnung. Da in der Treitschkestraße ein neues Einkaufszentrum entsteht, jammert der SPD-Politiker Michael Karnetzki, diese könne am Ende „Treitschkepassage“ genannt werden.

Nun soll das Bezirksamt eine Anwohnerbefragung durchführen. Uwe Köhne (Grüne) und Torsten Hippe (CDU) formulierten in einem gemeinsamen Antrag: „Die Gegner der Umbenennung meinen, dass Straßennamen nicht an Vorbilder aus heutiger Sicht erinnern, sondern an die Maßstäbe, die zur Zeit der Benennung galten und damit historisches Gedächtnis der Stadt sind.“ Zudem sei es unmöglich, alle aus dem Straßenbild zu tilgen, die vor den Nationalsozialisten antisemitische Bemerkungen gemacht hätten, denn das beträfe auch Martin Luther, Karl Marx, Richard Wagner, Otto von Bismarck, Walther Rathenau und Thomas Mann. T.M.


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