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28.04.12 / Geschenk zu Lasten der Kinder

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-12 vom 28. April 2012

Geschenk zu Lasten der Kinder
von Rebecca Bellano

Als ein „Gebot der Fairness“ bezeichnet Bundeskanzlerin Angela Merkel die Einführung des umstrittenen Elterngeldes. Die Frage ist nur immer, um Gerechtigkeit für wen es gerade geht. Für die Mütter, die ihre Kinder daheim betreuen, ist es bestimmt fair, doch was ist mit den Kindern, die die dann um eine weitere soziale Leistung erhöhte Staatsschuld erben?

Überhaupt dürften allen Müttern Deutschlands inzwischen die Argumente ausgehen, sollten ihre Kinder sie eines Tages fragen, warum sie zugelassen haben, dass der Staat sein Engagement und somit die Staatsschulden immer weiter erhöhte und ihnen diese Lasten vererbt wurden.

Wer wirklich etwas für die Kinder dieses Landes tun will, der sollte endlich anfangen, den jetzt schon stattlichen Schuldenberg nicht noch weiter zu erhöhen. Man sollte nicht noch mehr soziale Leistungen oben drauf tun, sondern stattdessen einmal überlegen, wo man sogar streichen könnte. Natürlich ist ein Betreuungsgeld nett und auch das Elterngeld wird gern genommen, vor allem die Vätermonate erfreuen sich großer Beliebtheit, die Frage ist nur, wer die Zeche dafür zahlt? Es sind die Kinder, deren Wohlergehen man doch eigentlich im Blick haben will. Und ganz nebenbei: Es sind bereits Generationen von Kindern groß geworden, ohne dass es Eltern- und Betreuungsgeld gab.

Wenn man bedenkt, wie hoch die Staatsschulden jetzt bereits sind, dass Lasten aus Pensionszahlungen für Staatsbedienstete und der demografischen Entwick-lung noch nicht eingerechnet sind, dann sieht die Zukunft der Kinder keineswegs rosig aus.

Gut, angesichts der Euro-Krise zeichnet sich sowieso ab, dass irgendwann demnächst der große Knall kommt oder Deutschland auf ewig in einer Transferunion den Euro-Raum finanziert, da kann man natürlich meinen, lieber ausgeben, was noch auszugeben ist. Was ist jedoch, wenn doch alles weiterläuft wie bisher?

Wenn man die Debatte um das Betreuungsgeld und nun die dazugehörige Rentendebatte verfolgt, dann fragt man sich, in welch goldenen Zeiten wir leben, so es denn offenbar so viel zu verteilen gibt? Es ist wohl kaum anzunehmen, dass die Mütter, die man nun mit höheren Rentenansprüchen beglücken will, dies auf Kosten ihrer Kinder auch wünschen. Heute lebt wahrhaftig noch keiner in Armut, genauer gesagt schwelgen wir derzeit in einem Wohlstand, der nie zuvor dagewesen ist und es auch nicht mehr sein wird, denn dieser Wohlstand ist zu einem großen Teil nicht der von uns erarbeitete Wohlstand, sondern er ist kreditfinanziert. Zins und Tilgung vererben wir an die wenigen Kinder der nächsten Generationen, die heute überhaupt noch geboren werden. Bei aller Liebe, Frau Merkel, finden Sie das fair?


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