25.04.2024

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05.05.12 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-12 vom 05. Mai 2012

Leserforum

Verschnaufpause

Zu: „Agnes Miegel: Straßen bleiben“ (Nr. 15)

Es ist zu begrüßen, dass auf den „Agnes-Miegel-Tagen in Bad Nenndorf Freude herrschte“, wie es im Artikel hieß. Bei aller Freu-de sollte ein Fehler in dem Arti-kel nicht unberichtigt bleiben: Auch Bielefeld ließ im Mai 2011 den Agnes-Miegel-Weg ver-schwinden und gab damit Forde-rungen linker Kreise nach. Wel-che anderen Städte vollzogen diese „Säuberungen“ noch?

Woher der Wind weht, zeigen zwei Beispiele aus Westfalen: In Münster kämpft ein CDU-Oberbürgermeister verbissen für die Umbenennung des Hindenburg-Platzes. Gleichzeitig erschien ein Buch des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe mit dem Titel „Umstrittene Ehrungen“; in diesem ging es um Straßenbenennungen nach 1945 – auch Agnes Miegel bekommt Zeitgeist ergeben, politisch korrekt ein schlechtes Urteil ausgestellt.

Dass die „Umbenennungswelle“ vorerst abgeebbt ist, darf besten-falls als „Verschnaufpause“ gewertet werden. Schlimmer geht es immer, warten wir also ab.

Hans Ulrich Thiele, Bielefeld

 

 

Selbstbewusster Appenzeller

Zu: „Entlarvender Vorstoß“ (Nr. 16)

Diskurs-, Sprach- und Denkver-bote, von freier Meinungsäuße-rung keine Spur. Und sowas nennt sich in Deutschland Demo-kratie. Ganz zu schweigen von der tagtäglich rückgratlos zelebrierten Politischen Korrektheit. So kommentiert im Land der Appenzeller, wo der selbstbestimmte mündige Bürger in direkter Demokratie die politische Marschrichtung vorgibt und sich weder von EU-Vögten terrorisieren, noch von windelweichen Parteifiguren einen Maulkorb verpassen lässt.

Vincenz Oertle, Gais, Schweiz

 

 

Nicht nur die Grünen am Pranger

Zu: „Zukunftstechnologie am Ende“ (Nr. 15)

Die Solarbranche, die heute zu Recht als „Kapitalvernichter“ angesehen wird, wurde wider alle Gesetze der freien Marktwirtschaft in einem Ausmaß subventioniert, so dass deren Untergang mangels Konkurrenzfähigkeit absehbar war. Die ersten Stromeinspeise-Garantien fielen nicht sonderlich auf, weil nur wenige kapitalkräftige Investoren sich diese Anlagen aufs Dach montieren ließen. Doch nun kommt bei der Masse an Solardächern ans Tageslicht, wie unsozial die ganze Konstruktion war. Der „kleine Mann“ finanzierte über den Strompreis die reichen Investoren. Solange das nicht auffiel, stiegen die Solaraktien und die Grünen als Aktiengroßeinkäufer wurden reicher und reicher. Jetzt sind die Grünen vom Kursverfall besonders betroffen und schreien wieder nach dem Staat, aus purem Egoismus. Doch wer sich so asozial verhält und so brutal abzockt, um den sollte man nicht weinen! Doch nicht nur die Grünen stehen hier am Pranger. Dies betrifft auch die Union, die SPD und die FDP, die alle meinen, sie könnten das Klima retten. Nichts können sie, denn das Wetter orientiert sich nicht an politischen Wünschen. Nicht nur im April, nein, immer macht das Wetter, was es will.

Dr. Wolfgang Thüne, Oppenheim

 

 

Liebe und Gemüt

Zu: „Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft“ (Nr. 15)

Herrn Röhl stimme ich mit voller Wucht zu und erlaube mir seine gute Beweisführung nur im Hinblick auf Liebe und Gemüt etwas zu ergänzen. Das können die besten Kitas nicht leisten.

In der Keimzelle haben sich besonders bewährt Nestwärme, Hautkontakt, Klang vertrauter Stimmen mit ersten „Machtkämpfen“ sowie mit Papas Hilfe und Schutz Herzenswärme, Liebe und Sich-lieb-Kind-machen, Liebkosen, Fehler verzeihen, Geborgenheit und so weiter.

Das führt zu in sich ruhenden Familien mit Gemüt und Vernunft – die allerdings nicht in die absterbende Gesellschaft der Acht­undsechziger passen.

Heinz-Dietrich Koske, Köln

 

 

Ein Fortschritt

Zu: „Von dreien das Beste im Kronprinzenpalais“ (Nr. 15)

Die Ausstellung „HeimatWEH“. Eine Trilogie“ ist im Kronprinzenpalais in Berlin zu sehen. Wo, wenn nicht hier, fragt sich der historisch Interessierte. Es war ein Zuhause für die Kronprinzessin und Königin Luise von Preußen.

Die Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen zeigt hier eine Auswahl ihrer drei gezeigten Einzelausstellungen: „Die Gerufenen“, „Erzwungene Wege“ und „Angekommen“. Das Schicksal der 14 Millionen deutscher Flüchtlinge und Vertriebenen wird hier im Zusammenhang mit den europäischen Vertreibungen dargestellt. Dieses ist durchaus als Fortschritt zu bewerten. Deutsche Flüchtlinge und Vertriebene werden erstmals den europäischen Vertriebenen gleichgestellt. Die preußische Königin Luise war selbst Flüchtling und Vertriebene in ihrem Land.

Hans-Joachim Nehring, Neubrandenburg

 

 

Ständiges Postulat

Zum Leserbrief: „Westverschiebung Polens hatte nichts mit deutscher Kriegsschuld zu tun“ (Nr. 14)

Der Leserbrief übernimmt hinsichtlich der Territorialverluste Polens die polnische Diktion. Dabei wurde in dieser Zeitung schon wiederholt über den Wert der „polnischen Ostgebiete“ und den Gewinn Polens in Gestalt hochindustrialisierter und landwirtschaftlich optimal genutzter deutscher Ostprovinzen berichtet. Die Oder-Neiße-Linie als Grenze war bereits in den 20er und 30er Jahren ein ständiges Postulat maßgeblicher publizistischer und politischer Kreise Polens, wenn auch keine Regierungsforderung. Reiche Hintergrundinformationen liefert die kostenlos im Netz zugängliche (www.perspectiva.net) Studie von Dr. Markus Krzoska: „Für ein Polen an Oder und Ostsee“, Osnabrück 2003.

Markus Krämer, Allendorf

 

 

Neue Hymne

Zu: „Wettbetrug“ (Nr. 16)

Neue Deutschlandhymne:

„Deutschland, Deutschland

zahlt für alles,

alle Schulden der EU.

Maastricht ist das Neu-Versailles,

Hochverrat von CDU.

Euro-Länder machen Schulden,

ohne Skrupel, hemmungslos!

||:Deutscher Michel zahlt für alles,

auch die Schulden der EU!:||

Gustav Geste, Hannover

 

 

An die Fleischtöpfe

Zu: „Polen fletscht die Zähne“ (Nr. 15)

Der Artikel von Norman Hanert beschreibt ausgezeichnet einige gefährliche Facetten des polnischen Nationalismus. Der Zustand war zu erwarten, ist er doch integraler Bestandteil der Politik Polens seit mehr als 100 Jahren. Mit Wohlgefallen und Zustimmung finden diese Worte in Polen breiten Widerhall. Nicht nur weil bekannte Vorurteile bedient werden, vor allem aber, um den Zugriff auf die Fleischtöpfe der EU – Garant von Tusks Wahlsieg 2010 – zu sichern. Steht doch das Land vor einem wirtschaftlichen und finanziellen „Scheiterhaufen“ aus 20 Jahren verfehlter Ökonomie, Misswirtschaft und Korruption – da helfen „alte und neue Feindbilder“ über vieles hinweg.

Radoslaw Sikorski, vormals erfolgloser Verteidigungsminister mit Parteibuch der PiS, in seiner zweiten Amtsperiode für die PO als Außenminister tätig, ist auch in dieser Position kaum besser zu bewerten und kämpft seit Jahren um das eigene politische Überleben.

Hans-Ulrich Kaiser, Gößnitz

 

 

Für einen Judaslohn ans Messer geliefert

Zu: „Reingefallen“ (Nr. 13)

Unlängst erstand ich in London eine Postkarte von einem Poster mit wüster antideutscher Hetze aus dem Ersten Weltkrieg. Lange her und besserer Einsicht gewichen, möchte man sagen. Leider fand ich kurz darauf im Green Park ein mächtiges, vor der Vollendung stehendes Bauwerk, das RAF Bomber Command Memorial, zu Ehren der mehr als 55000 „Helden“, der „Tapfersten der Tapferen“, die von ihrem mörderischen Geschäft nicht zurückkehrten. Dies Monument wird pünktlich zu den Olympischen Spielen als Hyde-Park-Memorial eingeweiht werden.

Die Heldentaten dieser Tapferen habe ich als Knirps von fünf Jahren bei zwei Großangriffen auf Wuppertal 1943 knapp überlebt. Das historische Wuppertal wurde damals völlig zerstört. 7000 Menschen, vorwiegend Frauen und Kinder, kamen in den Flammen qualvoll um. Solche humanitären Aspekte stören freilich die Briten bis heute nicht; vielmehr werden weiterhin Hass und Ressentiments kultiviert, wie sie jetzt anlässlich der Euro-Krise auch in Griechenland, Italien und selbst in Frankreich zum Vorschein kommen.

Kaum waren neulich die Morde in Toulouse geschehen, so konfrontierten mich französische Freunde mit dem Umstand, dass in irgendeiner Kaserne im Lan-guedoc mit einer Hakenkreuzfahne hantiert worden war. Zwar stellte sich im Nachhinein die Sache ganz anders dar, mir aber wurde klar, dass jene Verse von Walter Flex (gefallen 1917) „Wir sind der Hass der Erde, ob Mann, ob Weib, ob Kind …“ weiterhin aktuell sind. Warum eigentlich?

Während also die Briten, von des Gedankens Blässe nicht angekränkelt, ihre Toten ehren – was ich den Gefallenen aufrichtig gönne –, wird den deutschen Bombenopfern von hiesigen Gutmenschen Gedenken und Ehre verweigert. „No tears for Krauts“, „Bomber Harris, do it again“, „Alles Gute kommt von oben“, verkünden öffentlich und unwidersprochen linksgestrickte Deutschenhasser – und CDU-dominierte Gemeinderäte folgen brav dieser Linie. Perverser geht‘s nimmer. Zu fremder Feindschaft kommt eigener Selbsthass, der nicht einmal vor den Toten halt macht. Der Dritte Punische Krieg findet längst statt, nicht als heroischer Todeskampf einer Nation, sondern als stumme Abwicklung durch Leute, die ihr Land für einen Judaslohn ans Messer liefern.

Adolf Frerk, Geldern

 

 

Hätte man Schäffler reden lassen

Zu: „Endlich liefern“ (Nr. 15)

Die Kritik von Rainer Brüderle an CDU/CSU, SPD und Grünen in seiner feurigen Rede auf dem FDP-Bundesparteitag in Karlsruhe war verständlich. Eigentlich wichtig war jedoch das, was er nicht gesagt hat.

Allen freiheitsliebenden Bürgern brennt der geheimnisvolle, unkontrollierbare ESM auf den Nägeln, über deren Ausstattung mit 190 Milliarden Euro durch Deutschland am 25. Mai der Bundestag abstimmen wird.

Dieser ESM, der nach dem Willen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Fiskal-Diktatur ausüben soll, wurde auf dem Parteitag der FDP mit keiner Silbe erwähnt – wohlweislich.

Der umjubelte Augenarzt Philipp Rösler will 2014 einen Haushalt ohne Neuverschuldung. Das ist natürlich Phantasie, wenn man an das ESM-Finanzierungsgesetz (ESMFinG) denkt. Deshalb redet man in der FDP am besten nicht über dieses Gesetz.

Hätte man statt Rainer Brüderle auf dem FDP-Parteitag den „Rebellen“ Frank Schäffler reden lassen, würden die FDP-Delegierten zwar weniger wonnige Gefühle gehabt haben, aber die Öffentlichkeit hätte in der Freien Demokratischen Partei einen Willen zur Glaubwürdigkeit erkennen können.

Das neue Grundsatzprogramm ist für die FDP wichtiger als die Verarmung Deutschlands durch die von Rösler befürwortete Übernahme der Schulden korrupter Staaten.

Dr. Hans Penner, Linkenheim-Hochstetten

 

 

Nicht zeitgemäß

Zu: „Übung und Achtung machen den Seemann“ (Nr. 16)

Der Gastkommentar von Jürgen Rath über die seemännische Ausbildung bei der Marine führt zu der vergleichenden Frage, wie bei einem identischen zivilen Segelschulschiff einer Reederei mit gleicher Ausbildung in der Takelage die Haftungsfrage geregelt wäre. Die Unfallberufsgenossenschaft würde das Herumklettern in der Takelage mit Sicherheit als grobfahrlässige Tätigkeit einstufen und dafür die Einhaltung wirkungsvoller Sicherheitsnormen fordern, bei deren Verletzung kein Versicherungsschutz bestünde.

Im Übrigen ist diese Art der Ausbildung (laut Marine) zur Erfahrung des „Einsatzelementes Meer“ bei der Führung vollelektronischer Kriegsschiffe nicht zeitgemäß. Wenn solche Erfahrungen unabdingbar sein sollten, müsste auch die Luftwaffe für ihre Ausbildung eine Lehrstaffel von offenen Doppeldeckern haben, damit den angehenden Piloten späterer vollelektronischer Kampfjets wenigstens einmal der Wind ihres „Einsatzelementes Luft“ um die Nase weht.

Helmut von Binzer, Hamburg

 

 

Für die Unversehrtheit Polens

Zum Leserbrief: „Westverschiebung Polens hatte nichts mit deutscher Kriegsschuld zu tun“ (Nr. 14)

Wahr ist dieses: Der sowjetische Diktator Stalin wollte Ostpolen als seine Beute aus dem Hitler-Stalin-Pakt vom August 1939 nicht wieder hergeben. Aber gerade für die Unversehrtheit Polens hatten ja doch London und Paris am 2. September 1939 dem Deutschen Reich den Krieg erklärt.

Der Westen hat zum Kriegsende Polen schlicht verraten und die drei baltischen Staaten dazu, die Stalin ebenfalls behalten durfte, als Landraub 1940, bis zum Un-tergang des Sowjetkommunismus.

Dafür bekam Stalin ebenfalls keine Kriegserklärung des Westens.

Hier wird klar, dass der Westen nur einen Kriegsanlass zum Los-schlagen gegen Deutschland suchte.

Berühmt-berüchtigt ist das Spiel mit den drei Streichhölzern: Winston Churchill und Stalin saßen in Teheran 1943 zusammen, als der Brite drei Streichhölzer herausholte und nebeneinander auf den Tisch legte. Dann hob er das rechte auf und legte es auf die linke Seite, und Stalin verstand sofort: das war die Westverschiebung Polens zulasten der besiegten Deutschen – offenbar kein Problem für kolonialstaatliche Gewohnheitspolitik aus Jahrhunderten und mit dem Spielen mit Ländern.

Karl-Hermann Dittmar, Bad Arolsen

 

 

Grass beschrieb fair und klar den Sachverhalt

Zu: „Es spritzt der Dreck“ (Nr. 15)

Günther Grass hat Recht und ist einer der letzten Bürger unseres Landes, der als direkter Begleiter unserer deutschen Geschichte hautnah und mit sehr viel Gefühl und Sachverstand das geschrieben hat, was auf seiner Seele lag. Ich möchte ihn ermutigen, diesen steinigen Weg der Diffamierung mit Stärke und Rückhalt zu gehen. Einige Politiker und viele andere Personen im In- und Ausland zwängen ihn sehr gezielt in bekannter Manier in die verwirrte Ecke und bezichtigen ihn der „Nazi-Ideologie“. Diese immer wieder praktizierte Vorgehensweise solcher „Rechtsgelehrten“ erzeugt in mir puren Ekel und Abscheu.

Die Tatsache, dass Günther Grass als 17-Jähriger der Waffen-SS beitreten musste und dass er dazu mehr als erschöpfend gegenüber der Öffentlichkeit Stellung bezogen hat, zeigt seine Aufrichtigkeit und sein Bestreben zur echten Wahrheit.

„Nicht der Mensch sucht die Wahrheit, sondern die Wahrheit sucht und findet den Menschen.“ Die Macht der Medien ist wohl allen ausreichend bekannt und jeder Einzelne weiß, wie stark die Einflussnahme missbräuchlich zutage tritt oder treten kann. Irrtümer zählen da am nächsten Tag als echte Wahrheit.

Ist es Unrecht, als Deutscher und Danziger ein Gedicht zu schreiben, dass die Besorgnis vieler teilt, dass die Situation zwischen Israel und dem Iran beängstigend ist? Grass’ Worte sind fair und beschreiben den Sachverhalt in klarer und richtiger Sprache. Warum teilt Israel sein Potenzial der restlichen „freien Welt“ nicht offen mit? Warum ist man als Deutscher ein „Nazi“, wenn man frei seine Meinung äußert, die nur der Friedensbildung dient? Wir Deutschen sind als Bürger aufgerufen, die Freiheit des eigenen Wortes zu pflegen und im Bewusstsein der Gerechtigkeit und Wahrheit einzusetzen. Dafür lohnt es sich, Stellung zu beziehen. Israel ist ein Land, dem wir Respekt und Anerkennung zollen, aber es sollte als ein Land wie jedes andere in der Zukunft behandelt werden. Der Iran ist eine Gefahr für den Weltfrieden, und die Aufgabe, diese Situation zu lösen, ist unbedingt und konsequent von „unserer“ Weltpolitik zu lösen.

Udo Heinz Barendt, Alsdorf


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