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05.05.12 / Tabubruch mit Fakten / »Der Krieg, der viele Väter hatte« neu überarbeitet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-12 vom 05. Mai 2012

Tabubruch mit Fakten
»Der Krieg, der viele Väter hatte« neu überarbeitet

Dieses Buch ist ein Phänomen! 2003 legte sein Autor, Generalmajor a. D. Gerd Schultze-Rhonhof, das Buch als Ergebnis einer 15 Jahre andauernden Forschungsarbeit in in- und ausländischen Archiven und Bibliotheken nach den Ursprüngen des deutsch-polnischen Krieges 1939 vor, und heute erscheint bereits die 7. komplett überarbeitete und erweiterte Auflage. Und das, obgleich er in seinem Buch zu Ergebnissen gelangt, die von denen der meisten anderen Autoren abweichen – wohl der Hauptgrund, warum kaum eine der meinungsbildenden Zeitungen es wagte, das Werk ernsthaft zu rezensieren. Die riesige Nachfrage bewies, wie sehr ein solches Buch von politisch und historisch interessierten, kritischen Bürgern erwartet wurde und wird.

Eigentlich wollte der Autor, nachdem er aus Protest gegen das Soldaten-sind-Mörder-Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Bundeswehr verlassen hatte, als nunmehr unabhängiger Geist eine Antwort auf seine Frage finden: „Was hat die Generation meines Vaters dazu bewogen, nur 20 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg Adolf Hitler in einen neuen Krieg zu folgen?“ Überraschend fand er dann aber bei seinen Forschungsarbeiten Fakten, die heute entweder nicht bekannt sind oder ignoriert werden. Mit dem Buch will er belegen: Es sei eine ganze Anzahl von Staaten, die den Zweiten Weltkrieg angezettelt habe. Daher nennt er sein Buch auch: „1939 – Der Krieg, der viele Väter hat“.

Schultze-Rhonhof unterscheidet sich von den übrigen Autoren zu diesem Thema darin, dass er ausführlich auf die Vorgeschichte eingeht, denn er meint – dabei einen israelischen Politiker zitierend –, es komme weniger darauf an, wer den ersten Schuss abgegeben habe, als auf das, was vorher passiert sei.

Ergänzt wurde die neue Auflage nach dem Auffinden neuer Quellen und der Auswertung aktueller Literatur durch Kapitel über Englands Missachtung der Rechte neutraler Staaten zu Beginn des Ersten Weltkrieges, über Legenden und Wahrheiten rund um das Münchener Abkommen 1938, über die Bemühungen Polens, sich der Freien Stadt Danzig zu bemächtigen, sowie über das Angebot Deutschlands an England vom zweiten Kriegstag, die Wehrmacht aus Polen zurückzuziehen, wenn die englische Regierung Deutschland Danzig und die exterritoriale Passage durch den polnischen Korridor zugestehe und mit Deutschland Frieden schließe.

Das Buch liest sich flüssig, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass Schultze-Rhonhof das modische Wissenschaftsgeschwurbel vermeidet und sich einer gepflegten klaren deutschen Sprache befleißigt. Die übersichtliche Gliederung erlaubt, schnell gesuchte Begriffe und Ereignisse zu finden. Ein Beispiel lobenswerter Fairness ist eine Auflistung der gegensätzlichen Behauptungen der amtlichen Geschichtspolitik, die er knapp und treffend beantwortet. Das Buch ersetzt Hunderte von bisher vorliegenden politisch korrekten Darstellungen des Themas. Hans-Joachim von Leesen

Gerd Schultze-Rhonhof: „1939. Der Krieg, der viele Väter hatte“, Olzog Verlag, München 2012, 7. erweiterte Auflage, gebunden, 656 Seiten, 39,90 Euro


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