© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-12 vom 12. Mai 2012

KURZ NOTIERT

Anleger fliehen aus spanischen Staatsanleihen: Das Volumen spanischer Staatsanleihen, die von ausländischen Anlegern gehalten werden, ist nach Angaben der Bank of Spain von einem Stand von 281 Milliarden Euro zum Jahresanfang auf nur noch 219 Milliarden Euro bis zum Ende des Monats März 2012 abgesunken. N.H.

Verstecktes Staatsdefizit: Wie die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) vor kurzem mitteilte, betrug der Verlust des Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin), der 2008 für die Rettung der Banken ins Leben gerufen wurde, für das Jahr 2011 insgesamt 13,1 Milliarden Euro. Der größte Teil des Verlustes geht auf die 2012 erfolgte Umschuldung Griechenlands zurück, für die bereits 2011 Rückstellungen gebildet wurden. Zudem mussten Beteiligungen weiter abgeschrieben werden wie zum Beispiel die an der Commerzbank. Als der SoFFin 2008 25 Prozent plus eine Aktie der Commerzbank übernahm, war eine Aktie sechs Euro wert, Ende 2011 waren es 1,60 Euro. Derzeit beträgt das Defizit des SoFFin insgesamt 22,1 Milliarden Euro und wird als „Sondervermögen des Bundes“ geführt und so nicht der Staatsschuld zugerechnet. Dies passiert voraussichtlich erst 2020, wenn der SoFFin abgewickelt werden soll. Bel

Europäische Banken ziehen Geld aus der Ukraine zurück: Statt die Ukraine mit neuen Krediten zu versorgen, haben viele europäische Banken begonnen, Kapital aus ihren ukrainischen „Töchtern“ abzuziehen. Die Euro-Krise verteuert so auch Kredite für Länder der ehemaligen Sowjetunion. Die Ukraine muss in diesem Jahr über neun Milliarden Euro Auslandsschulden bedienen. Da Staatschef Wiktor Janukowitsch sich aus wahltaktischen Gründen aber weigert, die Gastarife im Land zu erhöhen, ist den Banken das Ausfallrisiko zu hoch. Eine Gaspreiserhöhung wäre für den Internationalen Währungsfonds (IWF) eine der Voraussetzungen, der Ukraine einen Kredit in Höhe von elf Milliarden Euro zu gewähren. MRK