16.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
12.05.12 / BND-Spionage in der DDR

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-12 vom 12. Mai 2012

BND-Spionage in der DDR

Anfang der 1980er Jahre wurde in Dresden eine Deutsche als Dolmetscherin beim sowjetischen Geheimdienst KGB eingestellt. Als fünf Jahre später der heutige russische Regierungschef Wladimir Putin als KGB-Oberstleutnant in die Dresdner Niederlassung seines Arbeitgebers in der Angelikastraße 4 einzog, hatte sie bald dessen Vertrauen und besonders das seiner Ehefrau Ljudmila. Im Laufe der Jahre gewann die Dresdnerin auch das Herz Putins. 1989 wurde sie von ihm schwanger. Eine Sondergenehmigung von ihm ermöglichte ihr eine Abtreibung im politisch fernen West-Berlin – wo sie dann erst einmal blieb. War sie doch unter dem Decknamen „Lenchen“ jahrelange heimliche Mitarbeiterin des Bundesnachrichtendienstes (BND) und hatte aus dem Munde Putins äußerst wertvolle Informationen nach Pullach, den Sitz der BND-Zentrale, übermittelt. „Lenchen“ erhielt im Westen eine neue Identität und betreibt heute nach einer BND-Unterstützung eine Pension irgendwo in Süddeutschland.

Dieser Fall dokumentiert, wie gut der BND über die Sowjettruppen und den KGB in der DDR informiert war. Dabei kam dem bundesdeutschen Geheimdienst entgegen, dass mehr als 2000 DDR-Bewohner ständig und über 6000 zeitweilig in den russischen Garnisonen als Putzfrauen, Handwerker oder Dolmetscher arbeiteten und dabei manches sehen und hören konnten. Doch nicht nur unter diesen gut 8000 DDR-Bewohnern hatte der BND seine Quellen. Von 1946 bis 1990 haben etwa 10000 SBZ- beziehungsweise DDR-Bewohner für den BND ihre Gesundheit und allzu oft auch ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Rund 4000 von ihnen wurden verhaftet und dann zu hohen Zuchtstrafen verurteilt. F.-W.S.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren