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19.05.12 / Unfassbarer Pfusch der Eliten / Wilhelm Hankel: Euro könnte enden wie die DDR-Mark

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-12 vom 19. Mai 2012

Unfassbarer Pfusch der Eliten
Wilhelm Hankel: Euro könnte enden wie die DDR-Mark

Er hätte „nie geglaubt, dass eine europäische Elite zu solch einem Pfusch fähig wäre“. Mit harten Worten ging der Wirtschaftswissenschaftler Wilhelm Hankel mit den Verantwortlichen des Euro-Systems ins Gericht. Hankel sprach anlässlich des 50-jährigen Bestehens der „Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft“ (SWG) vergangenen Sonnabend in Hamburg.

Dabei betonte der prominente Euro-Kritiker vor rund 200 geladenen Gästen, dass die negativen Folgen der Währung weit über den rein geldpolitischen Bereich hinausgingen: „Mit einer Einheitswährung für alle Europäer, die der Euro einst werden sollte, sind weder Rechtsstaat noch Demokratie noch Marktwirtschaft machbar“, so Hankel. Auch der Traum vom Endziel „Vereinigte Staaten von Europa“ nach dem Vorbild der USA weise in die falsche Richtung. Im Unterschied zur US-Nation existiere keine „europäische Nation“. Daher fuße die Idee der staatlichen Vereinigung des alten Kontinents ebenso auf falschen Annahmen wie die Einführung des Euro.

Die Behauptung, Deutschland habe vom Euro „besonders profitiert“, sei schlicht die Unwahrheit. Die Einheitswährung habe vielmehr den deutschen Zinsvorteil beseitigt und zudem dafür gesorgt, dass seit der Euro-Einführung zwei Drittel der deutschen Ersparnisse ins Ausland geflossen seien. Geld, das in der Bundesrepublik für Investitionen gefehlt und stattdessen zur Blasenwirtschaft in den heutigen Krisenländern beigetragen habe.

Wenn in der Euro-Frage nicht bald radikal umgesteuert werde, werde die EU-Kommission am Ende gezwungen sein, den Kapitalfluss über die Grenzen des Währungsraums zu blockieren, um eine Erosion des Euro aufzuhalten. Dann wäre der Euro eine nichtkonvertible Währung wie einst Sowjet-Rubel oder DDR-Mark. Damit wäre das „Selbstbestimmungsrecht des Geldbesitzers weg“, die Menschen wären faktisch „eingesperrt, weil sie ihre Euros nicht mehr frei konvertieren können“, warnt Hankel. Sein Fazit: Ein freies Europa werde es nur ohne den Euro geben.

Der Passauer Rechtswissenschaftler Johann Braun beklagte vor der SWG in Hamburg eine rapide Erosion des Rechtsstaats. Grund sei der Niedergang des Bürgertums, das sich dadurch ausgezeichnet habe, dass es vom Staat weder subventioniert noch ausgeplündert werden wollte. Heute gebe eine Massengesellschaft den Ton an, welche vor allem an das Geld der vermeintlich „Reichen“ wolle.

Die 68er hätten durchgesetzt, dass ein angeblich guter Grund reiche, um das Recht beiseite schieben zu können. So werde heute nicht mehr zwischen Recht und Unrecht, sondern zwischen „gut“ und „böse“ unterschieden. Das führe auch zu einem Verschwinden der Freiheit. Bezeichnend sei, dass das „Antidiskriminierungsgesetz“ zwar vor Benachteiligung wegen Geschlecht, Rasse und Religion schütze, ausdrücklich aber nicht vor Diskriminierung wegen der politischen Weltanschauung. Die gesellschaftliche Liquidierung Andersdenkender werde akzeptiert, sobald diese als „böse“ ausgemacht worden seien, so Braun. In diesem System werde jeder dazu aufgerufen, sich zum Wächter und Denunzianten seiner Mitbürger aufzuschwingen. Hans Heckel


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