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26.05.12 / Brücke für Generationen / Patenschaftsmuseum Goldap in Ostpreußen informiert Schulen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-12 vom 26. Mai 2012

Brücke für Generationen
Patenschaftsmuseum Goldap in Ostpreußen informiert Schulen

Das Patenschaftsmuseum Goldap in Ostpreußen in Stade hat sich nach seinem Umzug in neue und größere Räumlichkeiten, Neukonzeption und vielbeachteter Wiedereröffnung zur Brücke zwischen den Generationen entwickelt.

Nachdem die Stader Gymnasien bereits zur Neueröffnung des Patenschaftsmuseums im September 2011 Interesse gezeigt hatten, kam bereits im Februar 2012 der erste Unterricht in den Räumen des Patenschaftsmuseums zustande.

Auf Initiative von Lehrer Martin Bensen in Zusammenarbeit mit Beate C. Fiedler und unter Mitwirkung von Gertrud Braumann als Zeitzeugin erlebten Lehrer und Schüler des Stader Gymnasiums Athenäum eine Geschichtsstunde „zum Anfassen“. Gut vorbereitete Schüler verfolgten mit großem Interesse die Lesung von Frau Fiedler aus dem Notizbuch der heute 90jährigen Gertrud Braumann über ihre Erlebnisse während der Flucht aus dem Kreis Goldap im Winter 1944/45 und die Berichte der Zeitzeugin. Am nachhaltigsten wirkten auf die Schüler die persönlichen Ausführungen von Gertrud Braumann, die den Jugendlichen mit unglaublichem Mut und Einfühlungsvermögen die Ängste und Nöte dieser Tage vermittelte. Dies brachten sie auch im Nachhinein bei ihrem Lehrer deutlich zum Ausdruck.

Reges Interesse zeigten die Schüler für die „Zeit nach der Flucht“, das Museum, die Patenschaft, die Partnerschaft von Stadt und Kreis Stade und vor allem an den mitmenschlichen Beziehungen der alten und der neuen Goldaper.

Nur einige Wochen später meldeten sich die Stader Realschulen „Camper Höhe“ und „Am Hohenwedel“ zu einem Infoabend für eine Schüleraustauschfahrt nach Goldap an. Zwölf Schüler mit Eltern und den begleitenden Lehrern fanden sich am 17. April in den Räumlichkeiten des Patenschaftsmuseums ein, um sich auf diese Reise vorzubereiten. Die projektleitende Lehrerin Ruth Berkowski hatte die Schüler vorweg mit Infomaterial versorgt und gab im Gespräch besonders auch an die Eltern Tipps und einige Details zur Fahrt, zum Aufenthalt in den polnischen Gastfamilien und zum Schulbesuch in Goldap weiter. Für die Stader Schulen ist es die zweite Fahrt nach Goldap, im nächsten Jahr werden die Goldaper Schüler wieder in Stade zu Gast sein.

Ein anschließender Rundgang durch die Ausstellung des Patenschaftsmuseums war mehr für die Eltern und Lehrer von Interesse, die Schüler waren mit all ihren Fragen zum Thema „Goldapfahrt“ und den Erwartungen auf diese nicht alltägliche Schulwoche vollkommen ausgelastet.

Für Annelies und Gerhard Trucewitz, den Leitern des Patenschaftsmuseums, war dieser Abend eine willkommene Gelegenheit, Schülern und Eltern die deutsche Geschichte wie auch die polnische Nachkriegsgeschichte des Kreises Goldap mittels eines Vortrages mit Powerpoint-Präsentation näherzubringen. Historische Fotos erzählten Geschichte(n), die Bilder von der heutigen Stadt Goldap und die traumhaft schöne Natur der Umgebung weckten bei Schülern und Lehrern Vorfreude auf die bevorstehende Reise. Zudem konnte das Ehepaar Trucewitz den Anwesenden viele Eindrücke aus ihrem reichen Erfahrungsschatz von zahlreichen Reisen nach Goldap und Umgebung vermitteln.

Ruth Berkowski kündigte einen Besuch mit den Goldaper Schülern und Lehrern sowie den gastgebenden Stader Familien im nächsten Jahr an. Martin Bensen vom Gymnasium Athenäum hat bei seinen Kollegen über die Veranstaltungen berichtet und damit Anregungen für weitere gemeinsame Projekte gegeben.

EB

„Patenschaftsmuseum Goldap in Ostpreußen in Stade“, Harsefelder Straße 44 A, 21680 Stade, Telefon (04141) 7977537 oder (04142) 3552. Öffnungszeiten: jeden Mittwoch von 13 Uhr bis 16.30 Uhr. Terminvereinbarungen außerhalb der Öffnungszeiten sind bei rechtzeitiger Anmeldung jederzeit möglich


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