© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-12 vom 02. Juni 2012

KURZ NOTIERT

Börse soll Geld für Schutz der Umwelt bringen: Beim Streit um den gefährdeten Börsengang des deutschen Spezialchemieherstellers Evonik geht es um mehr als Geld. Der britische Investor CVC, der 25,1 Prozent der Anteile hält, will zwar nur verdienen, doch die RAG-Stiftung, der 74,9 Prozent von Evonik gehören, muss mit den Einnahmen die Abwicklung und die „Ewigkeitskosten“ des deutschen Steinkohlenbergbaus bewältigen. Bel

Teures gutes Gewissen: Laut seiner Zentralbank haben „Ethik-Regeln“ Norwegen in den letzten sieben Jahren 1,4 Milliarden Euro gekostet. Nachdem Oslo sein Geld mit „schmutzigem“ Öl verdient hatte, wollte die norwegische Regierung ihren Ölfonds nach strengen ethischen Anlageregeln investieren lassen. Kein Geld für Tabakkonzerne, Ausstieg aus Anlagen in die Luftfahrt- und Rüstungsbranche sowie Verkauf von Anteilen an Grubenkonzernen. Doch die Anlagevorgaben des norwegischen Finanzministeriums sorgten für massive Verluste. Derzeit wird übrigens geprüft, ob man sich finanziell bei Siemens engagieren darf, da gegen den Konzern Korruptionsvorwürfe vorliegen.          Bel

Warnschuss für französischen  Immobilienfinanzierer: Das Geschäftsmodell einer der größten Hypothekenbanken Frankreichs, der „Caisse Centrale du Credit Immobilier de France“, wurde durch die Ratingagentur Moodys als langfristig nicht tragfähig eingestuft. Für den Fall, dass die Bank keine staatliche Unterstützung erhält und an ihrem Geschäftsmodell festhält, hat Moodys die Herabstufung der Bonität des Unternehmens auf die Stufe „Caa1“ (hoch spekulativ) angekündigt. N.H.

Erstmalig Mehrheit der US-Arbeitslosen mit College-Abschluss: Nach Angaben des Labour-Departments stammte im April erstmalig mehr als die Hälfte der Arbeitslosen in den USA aus der Gruppe der Höherqualifizierten. Den Angaben zufolge hatten 4,7 Millionen der neun Millionen registrierten Arbeitslosen einen College-Abschluss oder eine höherwertigere Ausbildung.       N.H.