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02.06.12 / »Mit Hilfe von Wind und Propeller« / Ausstellung über die Fliegerei in Ostpreußen im Deutsch-Russischen Haus in Königsberg eröffnet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-12 vom 02. Juni 2012

»Mit Hilfe von Wind und Propeller«
Ausstellung über die Fliegerei in Ostpreußen im Deutsch-Russischen Haus in Königsberg eröffnet

Im Deutsch-Russischen Haus in Königsberg ist derzeit eine Ausstellung mit dem Titel „Mit Hilfe von Wind und Propeller“ zu sehen. Gezeigt werden zahlreiche Fotografien aus dem Bestand des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg. Aufnahmen von der Segelflugschule in Rossitten auf der Kurischen Nehrung, vom Flughafen Devau in Königsberg und von der deutsch-russischen Fluggesellschaft „Deruluft“ runden das Bild der Fliegerei in Ostpreußen ab.

Die Ausstellung baut auf zwei vorhergehenden auf, die 1994 im Westpreußenmuseum in Münster und 2001 im Deutsch-Russischen Haus in Königsberg gezeigt wurden. Christoph Hinkelmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Ostpreußischen Landesmuseums, begleitete als Kurator die Ausstellung. Während der Eröffnung erzählte er über ihre Entstehung, die Vorbereitungsarbeiten und darüber, welche bemerkenswerten Seiten der Geschichte sie beleuchtet.

Weil Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg keine eigenen motorbetriebenen Flugzeuge nutzen durfte, schloss die deutsche Regierung mit der Sowjetunion 1921 einen Vertrag zur Gründung der gemeinsamen Fluggesellschaft „Deruluft“. Am 30. April 1922 wurde die erste Fluglinie Moskau–Königsberg in Betrieb genommen, später folgten auch Flüge nach Berlin. Die Fluggesellschaft wurde ein Erfolgsunternehmen, das berühmt für seine Pünktlichkeit war. Es galt auch als eines der ersten Beispiele für die russische Zivilfliegerei. Das Unternehmen stellte allerdings 1937 seinen Betrieb wieder ein.

Hinkelmann äußerte in seiner Eröffnungsrede die Hoffnung, dass die Geschichte dieser Zusammenarbeit nicht in Vergessenheit gerate. Dazu solle auch die gegenwärtige Ausstellung beitragen.

Die Leitung des Deutsch-Russischen Hauses überreichte Hinkelmann einen Dankesbrief als Zeichen der Anerkennung seiner Ausstellung in ihrem Hause.

In der Ausstellung sind auch Modelle von Flugapparaten zu sehen, die in den Jahren 1920 bis 1930 auf der Strecke Moskau–Königsberg zum Einsatz kamen, sowie Informationsmaterial über die Person des Segelflug-Pioniers Ferdinand Schulz und über die Geschichte des Segelflugklubs, der in den 20er Jahren in Rossitten wirkte. Die Ausstellung ist noch bis zum 4. Juli zu sehen.         Jurij Tschernyschew


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