© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-12 vom 02. Juni 2012

MEINUNGEN

Im amerikanischen „Time“-Magazin (28. Mai) fordert US-Kommentator Fareed Zakaria, den Deutschen für ihr Engagement in Europa endlich zu danken („Time to say Danke“), anstatt sie dafür auch noch zu beschimpfen:

„Berücksichtigen wir, dass Deutschland gefragt wird, das Geld seiner Steuerzahler – in einer Demokratie – zu nehmen, um Griechenlands Schulden zu bezahlen, das selbst schuld ist an seinem Missmanagement, geringer Wettbewerbsfähigkeit und Finanzbetrug. Und Deutschland hat Ja gesagt! Im Gegenzug werden die Deutschen in griechischen Zeitungen als Nazis bezeichnet.“

Thilo Sarrazin wundert sich im „Focus“ (26. Mai) über die Empörung, die sein neues Buch in der politischen Elite auslöst:

„Für jeden bayerischen Bürgermeister gilt laut Gemeindeverfassung, dass er die Interessen der Kommune ... konsequent vertritt. Die Bundesregierung ist auch gewählt worden, damit sie nach außen deutsche Interessen vertritt. Dies von einer Regierung einzufordern, halte ich nicht für antieuropäisch.“

Der US-Ökonom Melvyn Krauss kritisiert in der „Financial Times Deutschland“ Europas Gewerkschaften:

„Die Gewerkschaften denken einzig an den Schutz älterer Mitarbeiter. Deshalb kann man sich nicht darauf verlassen, dass die ,alte Gewerkschaftslinke‘ das Problem der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Europa löst. Sie mag nicht an dem sakrosankten sozialen Schutz rühren, selbst wenn dieser eindeutig exzessiv ist und asoziale Nebeneffekte hat.“