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16.06.12 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-12 vom 16. Juni 2012

Leserforum

Ein Haufen Metallschrott

Zu: „Zu viel Geld schadet der Kunst“ (Nr. 22)

Nahe Kassel wohnend kann ich alle fünf Jahre die Entwicklung der Kunstszene „bewundern“. Und diese Entwicklung wird, zumindest für den Normalbürger, immer unverständlicher. Was da an „Kunst“ angeboten wird, gleicht dem Gleichnis von des Kaisers neuen Kleidern. Seht, seht, das ist Kunst und ich erkläre euch, was der „Künstler“ damit ausdrücken will. In Wirklichkeit sind es Dinge, von denen man meinen könnte, sie wären in geschlossenen psychiatrischen Anstalten entstanden: bei der jetzigen „dokumenta 13“ am alten Kasseler Hauptbahnhof zum Beispiel ein riesiger Haufen Metallschrott. Aber diese Kunstszene zeigt ganz klar die Entwicklung der Gesellschaft, sie ist ihr Spiegelbild.

In früheren Jahren habe ich sehr gerne das Opernhaus in Kassel besucht. Das habe ich mir schon lange abgewöhnt. Hier toben sich Intendanten in ihrer perversen Gedankenwelt aus und müssen sich keine Gedanken darum machen, ob es dem Publikum gefällt oder nicht. Mein letzter Besuch dort war eine Aufführung von „Rigoletto“. Anstatt am Hofe des Herzogs von Mantua spielte das Stück in einem Bordell, der Herzog ließ sich da sadomasomäßig peitschen etcetera. Wie ich schon sagte, das war mein letzter Besuch dort und der liegt zirka 20 Jahre zurück. Verbessert hat sich da nichts, ganz im Gegenteil. Zwei meiner Söhne standen auf der Warteliste in Bayreuth und als sie endlich Karten bekamen, durften sie Schlingensiefs „Parzival“ genießen. Sie waren angewidert von dem ganzen Unfug und werden Bayreuth nie wieder besuchen.

Dass Kunst von Können kommt, das haben wir früher einmal in der Schule gelernt, diese Zeiten sind aber vorbei. Für die modernen „Kunstkenner“ bin ich sicherlich ein zurückgebliebener Spießer, aber mit diesem Titel schmücke ich mich dann gerne.

Peter Schumacher, Melsungen

 

 

Themen für eine Bürgerrechtlerin

Zu: „Absturz und Abstieg“ (Nr. 21)

Dass die Berliner Lokalpolitik mit sehr wenig Kompetenz ausgestattet ist, ist ja nicht neu. Daher ist das Nichteinhalten des Fertigstellungstermins eines überambitionierten Großbauprojektes nicht unbedingt erstaunlich.

Dass aber eine „ausgewiesene“ Bürgerrechtlerin nun gerade China mit „mehr als ein(em) Dutzend“ eröffneten Flughäfen während des gleichen Zeitraumes als leuchtendes Vorbild herausstellt, darauf muss man erst einmal kommen. Ich möchte nicht wissen, unter welchen Opfern diese Projekte dort durchgepeitscht wurden. Hier gibt es zumindest die Option für das Volk, Einspruch oder Widerspruch zu äußern.

Zu möglichen berechtigten Motiven hierfür in Bezug auf das BER-Projekt sagt Frau Lengsfeld nichts, zum Beispiel zum Protest gegen die vor etwa einem Jahr handstreichartig erfolgte Neuausrichtung der Flugrouten, die nicht nur Hunderttausende Berliner direkt, sondern auch Naturschutz- und Erholungsgebiete plus wichtiges Wassergewinnungsreservoir im Südosten betrifft. Hier läge doch ein ureigenstes Betätigungsfeld für eine Bürgerrechtlerin.

K. Weiß, Berlin

 

 

Linke Büttel

Zu: „Linke kippen Tradition“ (Nr. 22)

Brauchen die Bürger, die Burschenschaften und die Gäste von der „Antifa Gruppe 5 Marburg“ und ihrer Journaille die Erlaubnis, ein Fest zu feiern? Anders gefragt: Sind wir jetzt so weit, dass wir uns von Denunzianten und Meinungssoldaten vorschreiben lassen wollen, was wir feiern dürfen und was nicht?

Noch ganz anders gefragt: Wären wir denn etwas anderes als jämmerliche Feiglinge, wenn wir zu Hause blieben, während die linken Büttel an diesem Tag auf der Straße tanzen?

Rainer Gebhardt, Bad Nauheim

 

 

Amerikas Einfluss

Zu: „Timoschenko pro-russisch?“ sowie „Spielball der Mächte“ (Nr. 21)

Ihren Artikel sowie Kommentar habe ich mit großem Interesse gelesen. Zu Recht widmen Sie sich den Hintergründen im Fall Timoschenko, denn Kehrtwendungen sind bei Politikern keine Seltenheit. Nur wird in unseren deutschen Medien so getan, als ob die „Orangene Revolution“ rein aus der ukrainischen Gesellschaft entstanden wäre. Tatsächlich wollte doch auch Amerika Einfluss in der Region gewinnen, stiftete die Orangekleidung und gab weitere Unterstützung. Julia Timoschenko war dabei eine entscheidende Erfüllungsgehilfin. Jetzt, wo die amerikanischen Hilfeleistungen ausbleiben, muss die weitere Entwicklung in der Ukraine aufmerksam beobachtet werden. Dank für Ihren aufschlussreichen Bericht.

Günter Stanke, Tangstedt

 

 

Differenzieren

Zu: „Islamisierung in aller Stille“ (Nr. 22)

Man sollte nicht alles in einen Topf werfen. Einerseits ist der sogenannte „radikale Islam“ ein mit vielen Öl-Dollars beförderter Export der wahhabitischen Saudis, gegen die es sogar eine Fatwa von sunnitischen Rechtsgelehrten gibt: Sayyid Yûsuf ar-Rifâ‘î, „Guter Rat an unsere Brüder die Gelehrten von Najd. Eine Kritik des Wahhabismus“, Spohr Verlag, 2007.

Sodann müsste man ein ziemlicher Bildungsbanause sein, um zu behaupten, die abendländische Geistesgeschichte wäre von der arabisch-islamischen Philosophie nicht maßgeblich befruchtet worden.

Und last but not least muss man den dritten Problemkomplex gesondert bedenken, nämlich die unkontrollierte Zuwanderung, was eben Thilo Sarrazin teilweise völlig zu Recht thematisiert hat.

Rudolf Steinmetz, München

 

 

Lötzen in Masuren

Zu: „Eine Ausstellung zum Geschenk“ (Nr. 22)

Ich bitte, folgende Aussagen im Artikel richtigzustellen:

Lötzen [heute Gizycko] liegt in Masuren – wie der Titel der Aus-stellung treffend formuliert: „Lötzen – die Perle Masurens“. Die Teilnehmer der Ausstellungseröffnung sind daher nicht ins Ermland gereist!

Der Kreisvertreter der Kreisge-meinschaft Lötzen, Dieter Eichler, schenkte die Ausstellung nicht der Bürgermeisterin Jolanta Piotrowska. Die Kreisgemeinschaft Lötzen (nicht Kreisgruppe Lötzen) hat die Ausstellung zur Geschichte Lötzens den heutigen Bewohnern und Besuchern der Stadt Gizycko geschenkt. Ein großes Geschenk, von dem zu hoffen ist, dass viele Lehrer mit ihren Schulklassen diese objektive Informationsquelle nutzen werden.

Ute Eichler, Hamburg

 

 

Und alle Presse- und Fernsehleute spielen mit

Zu: „Presseunfreiheit“ (Nr. 19)

Wenn Chefredakteur Heitmann feststellt, dass Deutschland in der Rangliste der Pressefreiheit in der Welt auf Platz 16 rangiert, ist das vielleicht wenigen Lesern von Bedeutung. Aber die damit gegebene Feststellung, dass Deutschland gleich Jamaika und Zypern bewertet wird, müsste schon aufwecken! Schauen wir uns doch einmal um. Was sind das für sogenannte Nachrichtensendungen zum Beispiel von ZDF und ARD? Wie die PAZ sagt, werden da keine wirklichen, das eigene Volk berührenden Probleme in wesentlichen Einzelheiten dargestellt. Hauptsächlich schlimme Unfalle allüberall auf der Welt werden da in langatmigen Bilddarstellungen ausgebreitet. Und Hungersnöte anderer Völker. Womit, unausgesprochen, dem unbedarften TV-Zuschauer, aber leider auch den Lesern der meisten der führenden Zeitungen und Illustrierten, vermittelt wird: Euch hier in Deutschland geht es doch „sooo“ gut!

Wer will weswegen wohl mit welcher Absicht genau dieses Empfinden der Mehrheit der Deutschen erzeugen? Pressefreiheit? Weswegen werden schlimme Gegebenheiten bei uns mit nur Dreizeilern bestenfalls in der „Bild“ dargeboten?

Auf der Grundlage meiner jahrelangen Berufserfahrung möchte ich einen Hinweis darauf geben, was nicht in Veröffentlichungen gelangt. Da gibt es zum Beispiel sehr Schlimmes bei realistischer Bewertung der Kriminalität in Deutschland. Wenn das deutsche Fernsehen – statt „Schreckenswarnungen“ über irgendwo ausgerissene degenerierte Zirkus-Tiger – Nachrichten über die wirklichen Gefahren alltäglicher Bedrohungen der Bevölkerung bringen würde, wäre eine wirkliche Einstellung der Bevölkerung zu den Realitäten unseres Lebens gegeben. Zugängliche Information für alle Chefredakteure aller Zeitungen und Fernsehanstalten sind zum Beispiel die Tagesberichte des Bundeskriminalamtes. Warum wohl werden daraus nicht die Warnhinweise auf die menschlichen „Tiger“, die da draußen ständig herumlaufen, gebracht? Wohl weil dann das Wohlgefühl der „Wähler“ bei einer der in Vielzahl anstehenden Wahlen dieser derzeitigen „Demokratie“ gestört würde. Erstaunlich nur, dass fast alle Akteure der sogenannten „Pressefreiheit“ mitspielen. Eigentlich gibt es doch keine Weisungsmacht à la „Reichs-Propaganda-Ministerium“ mehr. Oder?

Manfred Laufer, Meppen

 

 

Wichtigste Entscheidung seit dem Ende des Krieges

Zu: „,Nein zum ESM‘“ (Nr. 21), zum Leserbrief: „ESM bedeutet Diktatur“ (Nr. 22) sowie zu: „Schulden ohne Schranken“ (Nr. 23)

Was mit dem ESM auf uns alle zukommen würde, hat der Leserbrief vollkommen richtig und verständlich beschrieben. „Der Euro wird kommen, aber er wird keinerlei Bestand haben!“, prognostizierte der damalige Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan, vor 13 Jahren.

In der Tat war der Euro von Anfang an eine Missgeburt, beschlossen von einigen dem Eurowahn verfallenen Politikern. Eine gemeinsame Währung für Nord- und Südstaaten einzuführen, deren Volkswirtschaften sich um Lichtjahre voneinander unterscheiden, grenzt schon an Dummheit oder Wahnsinn. Seit mehr als zwei Jahren wird uns jeden Tag das Griechenland-Drama vor Augen geführt. Wir müssen aufpassen, dass es nicht zur Europa-Tragödie ausartet.

Vor einiger Zeit wurde das Bild „Der Schrei“ von Edvard Munch versteigert. Aber wo bleibt der Auf-Schrei in der Bevölkerung? Wie können Politiker sehenden Auges ihr eigenes Land in den finanziellen Ruin treiben und auf Generationen hinaus ver­schulden? Und dies unter Miss­achtung von Grundgesetz und gültigen EU-Gesetzen („No-bail-out“-Klausel)? Und das Bundesverfassungsgericht sieht diesem gesetzwidrigen Treiben auch noch tatenlos zu!

Jeder Bundestagsabgeordnete sollte sich vor der Abstimmung im Bundestag eine Kopie von „Der Schrei“ vor Augen halten und sein eigenes Gewissen prüfen. Denn alle diejenigen, die beim EMS mit „ja“ abstimmen, laden eine untilgbare Schuld auf sich. Ja, sie verspielen die Existenz Deutschlands als Nationalstaat. Aber sie werden sich eines Tages vor dem allerhöchsten Richter für ihr Fehlverhalten verantworten müssen.

Deutschland befindet sich kurz vor der vielleicht wichtigsten Entscheidung seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, denn die Zukunft unseres Landes steht auf dem Spiel. Der Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Finanzminister Wolfgang Schäuble sollte eigentlich bewusst sein, dass eine Zustimmung zum ESM Deutschland nur ins Verderben führen kann.

Gott schütze unser Vaterland!

Uwe Motzkuhn, Bad Bodenteich

 

 

Das Gegenteil ist richtig

Zu: „Ankara droht Zypern und EU“ (Nr. 21)

In dem Artikel äußern Sie sich zu der Republik Zypern und ihr Verhältnis zur Türkei. Danach hintertreibe die Türkei jeden Kompromiss zu einer Wiedervereinigung der geteilten Insel. Außerdem boykottiere sie den griechischen Inselteil.

Das Gegenteil ist richtig. Vor einigen Jahren gab es einen Kompromissvorschlag von neutraler Seite, der zur Abstimmung gestellt wurde. Bei dieser Volksabstimmung akzeptierten die türkischen Zyprioten den Plan, die griechischen lehnten ihn ab! Auch der angesprochene Boykott verläuft genau gegenteilig: Es gibt keinen Direktflug von zum Beispiel Deutschland zum Nordteil, immer hat man eine Zwischenlandung in Kauf zu nehmen, sei es in Istanbul, sei es in Antalya. Dafür sorgt der Südteil.

Die Besetzung Nordzyperns im vorigen Jahrhundert durch türkische Truppen war rechtens. Griechenland unter dem Obristenregime war dabei, ganz Zypern zu besetzen und anzugliedern. Auch die furchtbaren Partisanengräuel gingen von Griechen aus. Das Eingreifen der Türkei, Signatarmacht wie Großbritannien, erfolgte zwangsläufig. Man muss kein Freund der Türkei sein, aber ein Rest an historischer Wahrheit ist angebracht. Auch wenn das Abendland dem alten Griechenland Dank schuldet – nur das liegt Jahrtausende zurück und hat nichts, aber auch gar nichts mit der heutigen Wirklichkeit zu tun.

Erwin Zimmermann, Nettetal

 

 

Das deutsche Gold gibt es nicht mehr

Zu: „Zwölf Sterne“ (Nr. 20) sowie zum Leserbrief: „Nicht im Ansatz souverän“ (Nr. 22)

In einem der kürzlich erschienenen Leserbriefe in der PAZ, aber auch im redaktionellen Teil der jüngeren Zeit, wurde der Frage nachgegangen, wo das deutsche Gold sei.

Dazu folgende Bemerkung: Der Goldschatz der Bundesrepublik wurde, wie allgemein bekannt, in den frühen 60er Jahren fast vollständig ins Ausland (USA, England, Frankreich) transportiert. Die Verlagerung in die USA hatte Sinn, weil so dem möglichen Kriegsgegner (und bisherigen Verbündeten), nämlich der Sow-jetunion, signalisiert wurde: Wir sind im Falle des Falles bereit und rechnen auch damit und deshalb verbringen wir das Wertvollste aus dem Flugzeugträger BRD in weniger betroffene Gebiete.

Weniger betroffen? In der weiteren Entwicklung der Atomraketen­arsenale war das schon in den 70er Jahren kein Argument mehr.

Und das wertvollste? Das wertvollste wären die Menschen, Gebäude, Fabriken gewesen. Aber es war nicht praktikabel, diese zu verlagern und stattdessen das Gold dazulassen. Die Frage nun, wo das Gold heute ist, hat der Publizist Bruno Bandulet schon vor Jahren beantwortet: Es existiert nicht mehr.

Danach wurde das deutsche Gold, soweit im US-Besitz, auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges verpfändet und existiert deshalb schon lange nicht mehr. Einen Beweis hierfür kann es nicht geben, aber es gibt Indizien.

So wurde in den vergangenen Jahren, zum Beispiel von Finanzminister Theo Waigel (CSU), öffentlich die Frage gestellt, ob man nicht einen Teil des Goldes verkaufen könnte, um die Wiedervereinigung zu finanzieren. Er wurde sehr schnell zurückgepfiffen. Offenbar wusste der Kanzler Kohl da schon mehr. Und auch Kanzlerin Merkel scheint im Bilde zu sein, weil diese aufkommende Frage nach dem Gold innerhalb der Koalition schnell geräuschlos beendet wurde. Es gbt kein deutsches Gold mehr. Denn auch England und Frankreich schweigen beharrlich zu dem Thema.

Jürgen Kunz, Buchen

 

 

Ohne uns!

Zu: „Nur mit Mandat“ (Nr. 21)

Deutschland sollte sich aus allen Kriegen heraushalten, soweit sie nicht der eigenen Verteidigung dienen. Hat man Deutschland nicht immer wieder Militarismus vorgeworfen? Wenn die Amerikaner gerne Kriege veranstalten wollen, dann sollen sie das gefälligst auf die eigene Kappe nehmen. Wie war das noch mit dem Überfall auf den Irak? Und den Behauptungen im Vorfeld?

Gustav Geste, Hannover


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