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16.06.12 / Haus der Heimat / Traditionsvermittlung an nächste Generation

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-12 vom 16. Juni 2012

Haus der Heimat
Traditionsvermittlung an nächste Generation

Hamburg – Erstmalig erfolgreiche Aktion der Schlesier, Oberschlesier und Ostpreußen. – Bereits beim vorangegangenen „Politischen Seminar“ am 10. Mai beim „Muttertagsnachmittag der Oberschlesier“ waren fast 100 Teilnehmer im „Haus beim Michel“ in Hamburg anwesend. Ihnen wurde viel Interessantes geboten. Das Angebot „Haus der Offenen Tür“ anlässlich der Aktion „Ganz Europa in einer Stadt“ am 12. Mai während des Besuchs des Präsidenten des Europäischen Parlaments Martin Schulz übertraf die Erwartungen der Organisatoren. Noch Tage zuvor hatten sie gebangt, ob diese erstmalige Veranstaltung bei den Hanseaten ankommen würde und ob sie gut besucht sein würde.

Es war die Zeit des Hafengeburtstages und die Besucher füllten das Haus. In seiner informativen Eröffnungsansprache wies Jörg Hamann, Mitglied der Hamburger Bürgerschaft (CDU), auf die ursprüngliche Idee aus der Antike, die weiteren Anfänge im Mittelalter und schließlich die konkrete Umsetzung in der Neuzeit, vor allem durch die Franzosen und die Deutschen, hin. Inmitten der dekorativen Umrahmung durch nieder- und oberschlesische Volkstrachtenträger bis zu den Siebenbürger Sachsen, dazu Trachtenpuppen aus Pommern, Brandenburg, Ostpreußen, Oberschlesien und Beskidenoberschlesien sowie aus weiteren deutschen Siedlungsgebieten im Osten Europas konnten die staunenden Besucher die Vielfalt deutschen Kulturgutes im Osten betrachten.

Lm. Willibald Piesch und Helga Brenker, die beim Empfang der Besucher bereits unzählige Fragen beantwortet hatten, ergänzten nach der Eröffnung durch weitere Informationen, so über den kulturellen und friedlichen Beitrag in Mittel- und Ostdeutschland und in den Siedlungsgebieten durch deutsche Kolonisten. Lm. Piesch wies hierbei auf den „Trentschiener Präliminarvertrag“ vom 24. August 1335 und dessen endgültige Festlegung durch Kasimir III. vom 9. Februar 1339 hin, in dem das Polnische Königreich offiziell auf Schlesien verzichtete, welches von da an zum Deutschen Reich gehörte.

Lm. Helga Seeger berichtete anhand eines Filmes über den eisernen Willen der Siebenbürger Sachsen, deren Fleiß und Tüchtigkeit unter dem tragischen Leitgedanken „Der ersten Generation der Tod, der zweiten die Not und der dritten das Brot“ ein wildes Land urbar machten. Wer, fragte Lm. Piesch, wisse denn, dass die damaligen deutschen Siedler diese osteuropäischen Urwälder und Sümpfe durch ihre Agrartechnik, den eisernen Pflug, die Dreifelder-Wirtschaft und nach Trockenlegung wilder Teiche und Sümpfe, durch befestigte Straßen die Dörfer und Städte aus Steinhäusern verbindend, ein besseres Leben ermöglichten. Diese friedliche Entwick­lung hielt bis zum 20. Jahrhundert an, wurde davor im 18. Jahrhundert durch die Ansiedlung Deutscher in Russland und auf dem Balkan sinnvoll und versöhnlich ergänzt. Ein rumänisches Sprichwort heißt: „Hast du ein Problem, so hole einen Deutschen“.

In einem Vorstellungsrundgang durch die einzelnen Räume der Pommern, Schlesier, Ostpreußen, Danziger, Berlin-Mark Brandenburger, Donauschwaben und Westpreußen erfuhren die Besucher Interessantes über die Heimat in Mittel- und Ostdeutschland und wollten nicht glauben, dass dieses deutsche Gebiet bis 1945 einen Umfang von 104000 Quadratkilometern hatte. Mit ergänzenden Vorträgen und musikalischer Begleitung per Akkordeon und Klavier durch Lm. Alfred Hoika sowie der abschließenden Besichtigung der Landesbibliothek unter sachkundiger Leitung von Lm. Peter Voß endete dieser erfolgreiche Tag mit Volksliedgut aus Deutschland im festlich geschmückten Saal. Hartmut Klingbeutel


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