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16.06.12 / »Home & Garden« präsentiert Berlin / Förderverein Berliner Schloss und Königliche Gartenakademie erstmals in Hamburg dabei

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 24-12 vom 16. Juni 2012

»Home & Garden« präsentiert Berlin
Förderverein Berliner Schloss und Königliche Gartenakademie erstmals in Hamburg dabei

Seit 16 Jahren findet in Hamburg die exklusive Lebensstil-Messe „Home & Garden“ auf dem Gelände des Derby-Parks in Klein Flottbek statt, auf der die Besucher über Neues aus der Welt der Gartenkunst informiert werden. Ein Novum der diesjährigen Ausstellung: Erstmals war es gelungen, einen Teil der Ausstellung der Hauptstadt Berlin zu widmen. Neben der Königlichen Gartenakademie Berlin war der Förderverein Berliner Schloss e.V. vertreten.

Wo normalerweise Menschen zusammenkommen, um Pferderennen beizuwohnen und die Schönheit der edlen Tiere zu bewundern, trafen sich vom 31. Mai bis zum 3. Juni Liebhaber einer völlig anderen Art der Freizeitbeschäftigung: Garten-, Gourmet- sowie Wohn- und Modetrends galt das Interesse der „Home & Garden“-Besucher. In einer grün-weißen Pagodenstadt präsentierten über 200 Anbieter Ideen und Dienstleistungen rund um das Thema Garten. Themengestaltungen wie Japanische Gärten, Feng Shui, Sylt- oder Kräuter-Garten sowie Wohlfühloasen zu Hause sind voll im Trend. Doch nicht nur Gartenliebhaber kamen auf ihre Kosten. Auch neue Moden im Küchen- und Wohn­ambiente wurden ebenso gezeigt wie Anregungen zur Pflanzen- und Möbelpflege erteilt. Für Anhänger des Hobbys „Kochen“ wurden Gourmet-Kochkurse angeboten, Autoliebhabern wurde eine Oldtimershow geboten.

Erstmals stellte sich in diesem Jahr unter dem Motto „Berlin, Berlin“ die Hauptstadt auf einem zentral gelegenen Areal vor. Auf einem Gemeinchaftsstand zeigten Aussteller einen vielfältigen Querschnitt des Berliner Angebots. Als Besonderheit kann sich mit Fug und Recht der Stand des Hamburger Freundeskreises im Förderverein Berliner Schloss e.V. betrachten. Der Verein unterstützt seit Jahren den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses. Wilhelm v. Boddien gründete 1992 den Förderverein Berliner Schloss e.V. und erntete zunächst Ablehnung seitens der Berliner. Erst die spektakuläre Simulation der Schlossfassade mit Hilfe eines Gerüstes und bemalter Plane in Originalgröße 1993/94 rüttelte die Hauptstädter auf. Nun konnten sie sich vorstellen, wie schön ihr Stadtzentrum wieder aussehen könnte. 2009 wurde zu diesem Zweck das Humboldtforum gegründet, als dessen Bauherr und Betreiber die Stiftung Berliner Schloss auftritt. Der Wiederaufbau des Schlosses wird zu einem großen Teil durch private Spenden finanziert, an deren Sammlung sich auch der Hamburger Freundeskreis mit vielfältigen Aktionen beteiligt. Auf der „Home & Garden“ veranstalteten Vereinsmitglieder ein Gewinnspiel, dessen Erlös zur Rekonstruktion der „Flora“, der Statue einer Frauengestalt, welche in der römischen Mythologie die Göttin all dessen ist, was blühen und Früchte tragen soll, eingesetzt wird. Wenn das Berliner Schloss 2019 als Humboldt-Forum wiedererstanden ist, soll die Statue in dessen Schlüterhof wie einst das Portal V zieren.

Vereinsgründer Wilhelm von Boddien informierte in seinem Grußwort über das wohl bedeutendste Kulturprojekt der Bundesrepublik Deutschland im 21. Jahrhundert. Er zeigte sich zufrieden darüber, dass nach fast 20-jähriger Debatte das Berliner Schloss nun als Humboldt-Forum wieder aufgebaut werden kann. Im April dieses Jahres wurde bereits mit den Bauarbeiten begonnen. Das Humboldt-Forum soll auf der Museumsinsel in einzigartiger Weise die Kunstschätze der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aus der ganzen Welt, Schätze der Antike, wissenschaftliche Sammlungen der Humboldt-Universität sowie einige Abteilungen der Landes- und Zentralbibliotheken bündeln. Im Schloss sollen nicht nur die Künste Europas, sondern auch der anderen Kontinente gezeigt werden. Ein Ort der Weltkünste und Weltkulturen, der dazu beitragen möge, dass sich die Menschen besser verstehen. Denn, so zitierte v. Boddien den großen Gelehrten Alexander von Humboldt: „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die derjenigen Leute, die die Welt nie angeschaut haben.“ Aus diesem Verständnis heraus könnten wir eher zur Lösung der Probleme der Globalisierung und der Migration beitragen.

Ein weiterer Höhepunkt der diesjährigen „Home & Garden“ war die Anwesenheit der preisgekrönten Gartenarchitektin Gabriella Pape. Die gebürtige Hamburgerin hat in Großbritannien Biologisch Dynamische Landwirtschaft, Horticulture und Landschaftsarchitektur studiert. Sie hat sich einen Namen durch vielseitige Garten- und Parkgestaltungen in Europa, Südamerika und Asien gemacht und gewann zahlreiche Preise, zuletzt auf der „Chelsea Flower Show“.

Gabriella Pape eröffnete 2008 die „Königliche Gartenakademie Berlin“, die auf dem ehemaligen Gelände der Königlichen Gelehrtenanstalt von Peter Joseph Lenné entstand. Die aus dem Jahr 1903 stammenden Gewächshausflügel waren restauriert und für die heutigen Zwecke umfunktioniert worden. Damit hat die Gartenarchitektin ihre Vision von einem Zentrum für die Förderung und die Wiederbelebung der Gartenkultur in Deutschland verwirklicht. Eine Kostprobe ihrer Kunst konnten die Besucher der „Home & Garden“ bewundern und sich auch persönlich beraten lassen. Manuela Rosenthal-Kappi


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