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23.06.12 / Deutsch in die Ferne tragen / Engagement für die deutsche Sprache: Auslandsmedien geehrt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-12 vom 23. Juni 2012

Deutsch in die Ferne tragen
Engagement für die deutsche Sprache: Auslandsmedien geehrt

Mit dem ersten Medienpreis „Dialog für Deutschland“ hat die Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“, die 2004 von dem saarländischen Industriellen Kurt Linster gegründet wurde, in der Niedersächsischen Landesvertretung in Berlin die in Buenos Aires erscheinende Wochenzeitung „Argentinisches Tageblatt“ ausgezeichnet. Sie wurde 1878 von den Schweizer Einwanderern Johann Alemann und seinem Sohn Moritz gegründet und ist noch heute im Besitz der Familie. Das Blatt, das in einer Auflage von 10000 Exemplaren erscheint, habe sich auch in stürmischer und gefährlicher Zeit stets den Grundsätzen der Freiheit und der Demokratie verpflichtet gefühlt, sagte Christoph Lanz, Direktor bei der „Deutschen Welle“ und Sprecher der Jury.

Ein Ehrenpreis ging an die „Prager Zeitung“, die sich, laut Lanz, seit 1981 aufmerksam und behutsam den schwierigen Beziehungen zwischen Deutschen und Tschechen widmet. Die „Prager Zeitung“ sei die erste deutschsprachige Publikation im vormaligen Ostblock gewesen, die sich neben den Angehörigen einer deutschen Minderheit auch gezielt und mit Erfolg deutschsprachigen Geschäftsleuten und Touristen als Lesergruppen geöffnet und sich dadurch die Zukunft gesichert habe. Der Preis soll eine Ermutigung sein für die oft schwierige Arbeit deutschsprachiger Medien im Ausland, sagte der Stiftungsratsvorsitzende und Parlamentarische Finanzstaatssekretär Hartmut Koschyk (CSU), der zugleich auch Vorsitzender des Verbands für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA) ist, bei der Übergabe des mit 5000 Euro dotierten Preises.

Die Festansprache hielt Bundestagspräsident Norbert Lammert. Nach seinen Worten gibt es rund 2000 auslandsdeutsche Medien. Etwa 100 davon seien Zeitungen im klassischen Sinn, die meisten davon erscheinen wöchentlich, etwa zehn Prozent täglich. Sie alle zusammen erreichten ungefähr drei Millionen Menschen.

Lammert bedauerte ausdrück-lich bei der Preisverleihung, dass der Stellenwert der deutschen Sprache in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich zurückgegangen sei. Während 2005 noch fast 17 Millionen Menschen auf der ganzen Welt Deutsch als Fremdsprache gelernt hätten, sei die Zahl bis zum Jahr 2010 bereits um rund 2,7 Millionen Menschen zurückgegangen.

Für die leider auffällig stark zurückgehende Bedeutung der deutschen Sprache machte Lammert unter anderem das „aktive und passive Verhalten der Eliten unseres Landes“ verantwortlich. Diese ließen zu, dass Englisch als Wissenschaftssprache selbst bei Germanisten an den deutschen Hochschulen längst anerkannt sei.

Nach den Worten des Stiftungsvorsitzenden und Geschäftsführers des Bundesverbandes der Automobilindustrie, Kay Lindemann, hatten sich 28 deutschsprachige Zeitungen und Zeitschriften aus der ganzen Welt an dem Medienpreis beteiligt. Die Jury setzte sich zusammen aus Vertretern der Deutschen Welle, der Internationalen Medienhilfe (IMH), mehrerer politischer Parteien, des Bundespresseamtes und des Auswärtigen Amtes. Prominenter Juror war außerdem der bekannte TV-Nachrichtenmoderator Dieter Kronzucker. B.B.


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