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23.06.12 / Konservativer Streiter

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-12 vom 23. Juni 2012

Konservativer Streiter

Die Besinnung auf Bewährtes, eine unvoreingenommene Darstellung und Interpretation der deutschen Geschichte sowie die Warnung vor jeder Form von Diktatur ziehen sich durch fast sein gesamtes wissenschaftliches und publizistisches Lebenswerk. Am 26. Juni vollendet der konservative Politikwissenschaftler, Publizist und PAZ-Autor Klaus Hornung sein 85. Lebensjahr. Geboren und aufgewachsen in Heilbronn, wurde Hornung 1944 zunächst zum Arbeitsdienst und dann zur Wehrmacht eingezogen. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft legte er das Abitur ab und studierte in Tübingen und München Geschichte, Politikwissenschaft, Germanistik und Anglistik. Im Anschluss folgte die Promotion bei dem konservativen Historiker Hans Rothfels und dem Politologen Theodor Eschenburg. Es folgten einige Jahre im Schuldienst an Gymnasien und bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. 1962 wechselte Hornung in die Hochschullaufbahn und wurde Dozent für Politikwissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen. 1974 folgte die Habilitation mit der Schrift „Staat und Armee“, die zu den Standardwerken zum Verhältnis von Politik und Militär gehört. Von 1987 bis zu seiner Emeritierung 1992 lehrte Hornung als Professor an der Universität Hohenheim.

Seine Schriften decken ein breites Spektrum politischer, historischer und gesellschaftlicher Themen ab. Allen Anfeindungen von links zum Trotz bekennt er sich darin zu freiheitlich-konservativen, christlichen und nationalen Überzeugungen. Er kritisiert die Geschichtslosigkeit und den mangelnden Traditionsbezug unserer Gesellschaft und zeigt deren negative Folgen auf. Hornungs Totalitarismustheorie setzt den Kommunismus leninistisch-stalinistischer Prägung mit dem Nationalsozialismus als totalitäre Systeme gleich. Er tritt dafür ein, beides gleichermaßen konsequent abzulehnen und zu bekämpfen. In seiner viel beachteten Scharnhorst-Biografie fordert er eine Rückbesinnung auf die durch den preußischen Reformer verkörperten Werte ein. Dabei geht es ihm darum, das Fundament für ein neu in Geschichte und Gesellschaft verankertes Militär sowie einen sittlich und politisch erneuerten und auf preußische Werte begründeten Staat zu legen.

Hornung hat sich nie in den akademischen Elfenbeinturm zurück­gezogen, sondern sich immer politisch und gesellschaftlich engagiert. Seit 1962 Mitglied der CDU, gehörte er dem Beirat der Deutschland-Stiftung an, war 1980 Mitbegründer der Konservativen Aktion, wurde 1990 Vorsitzender der Bürgeraktion Gesamtdeutschland, gehörte dem Beirat der Konrad-Adenauer-Stiftung an, sitzt im Präsidium des Studienzentrums Weikersheim, wirkt in der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte und gehörte zu den Erstunterzeichnern der „Aktion Linkstrend stoppen“. Hornung lebt in Reutlingen und greift noch immer regelmäßig zur Feder. J.H.


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