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30.06.12 / »Nicht zu fassen!« / Öder Bauklotz soll direkt ans Schloss

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-12 vom 30. Juni 2012

»Nicht zu fassen!«
Öder Bauklotz soll direkt ans Schloss

Er habe „keine anspruchsvolle Architektur erwartet. Aber auch nicht, dass es so schlimm wird. Das ist eine intellektuelle Frechheit“, kommentierte Gerhard Hoya, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft Historisches Berlin, das Vorhaben.

Ein Streit tobt um die unmittelbare Nachbarschaft des Berliner Schlosses. Dort steht die von Karl Fried­rich Schinkel (1781 – 1841) erbaute Friedrichwerdersche Kirche. Sie gilt als ein Hauptwerk der deutschen Neugotik in Berlins Mitte. In unmittelbarer Nachbarschaft harrt die ebenfalls von Schinkel geplante Berliner Bauakademie ihres Wiederaufbaus, an dem der Senat sich ungeachtet mehrerer privater Initiativen nicht beteiligen will.

Stattdessen zeichnete der Senat nun Pläne für ein nüchternes Gebäude vor der Kirche aus. Der 7000 Quadratmeter große, vierstöckige, schmucklose Bau stünde direkt zwischen dem als Humboldtforum im Aufbau befindlichen Schloss und den beiden Schinkelbauten. Der Plan für das Büro- beziehungsweise Wohngebäude ist Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung lobte diesen im März mit einem Investor aus München aus. Nun gibt es zwei erste Preise: Einen für das Architekturbüro Volker Staab für dessen Bürogebäude und einen für Bruno Fioretti Marquez, der (ebenfalls schmucklose) Wohngebäude vorsieht. Hoya und andere Architekturexperten verlangen einen Gegenentwurf. „Das ist doch nicht zu fassen, das ist so was von phantasielos“, protestiert auch Annette Ahme von der Bürgerinitiative „Schöne Mitte. Schöne Stadt“. SV


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