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07.07.12 / Rumänien will zurückgeben / Präsident Basescu für Wiedergutmachung an Siebenbürger Sachsen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-12 vom 07. Juli 2012

Rumänien will zurückgeben
Präsident Basescu für Wiedergutmachung an Siebenbürger Sachsen

Das Jahrhundert-Unrecht der Vertreibung und Enteignung der Deutschen aus ihren angestammten Siedlungsräumen in Mittel- und Osteuropa bleibt eine schwärende Wunde an der vielbeschworenen europäischen Werte­ge­mein­schaft. Abgesehen von der menschlichen Tragödie wurden Dörfer und Städte entvölkert, verging Wirtschaftskraft und fielen ganze Landstriche wüst – die Folgen kann man noch heute im böhmisch-mährischen Grenzgebiet zu Deutschland wahrnehmen.

Während Polen und Tschechen als Haupttäter und Nutznießer der Vertreibung beharrlich die den Raub deutschen Eigentums legitimierenden Bierut- und Benesch-Dekrete verteidigen, schlug jüngst der rumänische Staatspräsident Traian Basescu ungewohnte Töne an, die aufmerken lassen. Anlässlich des Heimattages der Siebenbürger Sachsen im fränkischen Dinkelsbühl bedauerte Basescu in einer schrift­lichen Botschaft den Fortzug der Rumäniendeutschen als „großen Verlust“ für sein Land und sprach sich für eine Wiedergutmachung des ihnen „durch willkürliche Maßnahmen“ zugefügten „großen Leids“ aus. Zugleich stellte er in Aussicht, dass Rumänien das im Kommunismus enteignete Eigentum gemäß dem Prinzip „Wie­der­ein­setzung in den vorigen Stand“ zurückgeben werde. „Ich bin zuversichtlich, dass Lösungen gefunden werden, die es den Betroffenen ermöglichen, wieder in den Besitz ihres früheren Eigentums, sei es in natura oder in einer anderen Form, zu gelangen.“

Damit hat der Präsident die Messlatte hochgehängt, überdies aber gezeigt, dass Geschichte immer offen ist. Unrechts- und Willkürakte werden nicht deswegen legal, nur weil die Zeit vergeht. Serbien übrigens hat bereits ein Restitutionsgesetz geschaffen, das die Rückgabe beschlagnahmten Vermögens der Donauschwaben möglich macht.CR


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