23.04.2024

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07.07.12 / Vernebelt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-12 vom 07. Juli 2012

Jan Heitmann:
Vernebelt

Es muss schon ein ganz merkwürdiges Zeug sein, das die Vertreter der sogenannten Dänenampel bei ihren Koalitionsverhandlungen rauchen. Denn anders als mit geistiger Vernebelung ist die zukünftige schleswig-holsteinische Drogenpolitik nicht zu erklären. Laut Koalitionsvertrag soll der Grenzwert, ab dem der Besitz von Cannabis strafbar ist, von bisher sechs auf 15 Gramm angehoben werden. Damit sollen die Konsumenten weicher Drogen entkriminalisiert werden und seltener vor Gericht landen. Außerdem ist die Einführung eines Drogen-TÜV vorgesehen. Damit sind mobile Laborstellen gemeint, die vor Diskotheken oder bei Konzerten einen kostenlosen Qualitätstest für Drogen anbieten. Darauf ist Lydia Rudow, die Landeschefin der Grünen Jugend, auf deren Initiative die „fortschrittliche Drogenpolitik“ zurückgeht, besonders stolz. Denn so könnten Todesfälle durch gestreckte oder gepanschte Drogen vermieden werden.

Das hat nichts mit einer zeitgemäßen und sinnvollen Drogen- und Suchtpolitik zu tun, sondern ist ein vollkommen überflüssiger und ungerechtfertigter Rückfall in die Blütenträume der Hippies der 68er-Ära. Statt dafür zu sorgen, dass Jugendliche Drogen aller Art gar nicht erst in die Hand bekommen, trägt die Kieler Landesregierung dazu bei, Cannabis als Einstiegsdroge zu bagatellisieren, und leistet selbst beim Konsum harter Drogen Hilfe. So macht sie gefährliche Suchtmittel quasi durch die Hintertür gesellschaftsfähig. Das ist verantwortungslos gegenüber den Drogenabhängigen und ein Schlag ins Gesicht für all diejenigen, die sich in Suchtambulanzen und Beratungsstellen abmühen, die Süchtigen von dem gefährlichen Stoff wegzubringen.


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