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07.07.12 / Mord im Namen der Religion / Viele asiatische Länder leider unter Konflikten zwischen Moslems und Buddhisten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-12 vom 07. Juli 2012

Mord im Namen der Religion
Viele asiatische Länder leider unter Konflikten zwischen Moslems und Buddhisten

Nicht nur Christen sehen sich derzeit einer der größten Verfolgungswellen in ihrer Geschichte ausgesetzt. In Asien kommt es vermehrt auch zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen in der westlichen Welt als friedliebend gepriesenen Buddhisten und Moslems. Gewaltbereitschaft gibt es je nach Interessenlage auf beiden Seiten.

Jüngstes Beispiel ist Birma, dessen militärische Machthaber das Land Myanmar nennen. Dort sah sich die ethnische Minderheit der Muslime vom Stamm der Rohinghays in der Provinz Rakhine in diesen Tagen einem blutigen Gemetzel durch buddhistische Angreifer ausgeliefert – eine Bewährungsprobe für die neue Regierung und ihr Streben nach mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

Allein im Grenzgebiet von Birma zu Bangladesch sind gegenwärtig bis zu 90000 Anhänger des Propheten vor buddhistischen Horden auf der Flucht. Tausende von Häusern fielen Brandschatzungen zum Opfer. Ganze Landstriche ähnelten zeitweise einem Kriegsschauplatz. Anlass war die Vergewaltigung einer buddhistischen Frau.

Die Politik zeigt sich dem Volkszorn gegenüber machtlos, die Regierung von Birma verhängte das Kriegsrecht und ordnete in einigen Regionen eine Ausgangssperre an. Nur zögernd wandern einige Familien zurück, über 100 Boote versuchten Anlandungen im benachbarten Bangladesch und wurden wegen der dort herrschenden Überbevölkerung durch ebenfalls muslimische Glaubensgenossen abgewiesen. In Thailands muslimischem Süden halten sich Flüchtlinge auf. Nobelpreisträgerin Ang San Suu Kyi, Oppositionsführerin in Birma, bat bei ihren jüngsten Auslandsreisen für die bedrohten Ethnien um Unterstützung der Weltgemeinschaft.

Im benachbarten Bangladesch wiederum bekämpfen die mehrheitlich vertretenen fundamentalistisch orientierten Muslime zusammen mit Militärs seit Jahren buddhistische Volksgruppen, die etwa eine Million Menschen umfassen. Konzentriert leben sie in den Stämmen der Chakma und Marma in der Region Chittagong. In einem regelrechten Feldzug wurden sie systematisch dezimiert, ihre Dörfer niedergebrannt. Insgesamt sind seit der Staatsgründung 1971 über drei Millionen Angehörige religiöser Minderheiten, darunter auch Hindus und Christen, ermordet worden. Auch in Kambodscha und Laos kam es in der Vergangenheit zu Pogromen gegen Buddhisten. Die Roten Khmer ermordeten etwa zwei Millionen als „Reaktionäre“ Beschimpfte, darunter viele Mönche. In Laos gingen die Pathet Lao gegen die buddhistischen Shanga vor.

In Thailand kämpfen die im Süden lebenden Muslime gegen die Majorität der Buddhisten und streben eine Spaltung an. In den letzten fünf Jahren kostete dieser Kampf, laut Nachrichtenagentur AFP, fast 4000 Menschen das Leben. Zu den Opfern der Moslems zählen neben Buddhisten, auch viele agnostische „Muslime“, die die Gebote des Islam nicht befolgen.

Auch in Indien kommt es immer wieder zu massiven Ausschreitungen zwischen Moslems, Hindus und Buddhisten. Die Hindus, die über 80 Prozent der über eine Milliarde Einwohner Indiens stellen, fürchten um ihre Vormachtstellung. Joachim Feyerabend


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