© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-12 vom 07. Juli 2012

Na endlich!
von Andreas Clemens

Na endlich, möchte man erleichtert ausrufen! Das erlahmte Wiederaufbauprojekt der Potsdamer Garnisonkirche erhält neuen Schwung! Eine jüngst überwiesene Großspende gibt den Initiatoren der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche (FWG) das nötige materielle Rüstzeug, vor allem aber lässt die neugewählte Spitze des Vereins einen hoffnungsfroh nach der Maurerkelle greifen.

Auf den farblosen bisherigen Vorsitzenden der FWG folgt mit Oberst Burkhart Franck einer, der der Richtige ist. Und man fragt sich, warum er nicht längst schon den Leitungsposten übernommen hat. Wahrscheinlich war der langjährige Schriftführer der FWG einfach zu bescheiden. Dabei ist der zurückhaltende Franck ein Mann der ersten Stunde, einer, der schon die Vision eines Wiederaufbaus entwickelte, als Deutschland noch durch Mauer und Stacheldraht geteilt war. Menschen, die ihn kennen, werden den früheren Standortältesten der Bundeswehr in Potsdam vor allem als eines beschreiben: als integer. Franck ist einer, der nicht wegen Prestige und Karriere sich an eine Sache hängt, sondern die Garnisonkirche im Herzen trägt. Zudem ist er nicht dadurch aufgefallen, die neue Zivilreligion der politischen Korrektheit zu bekennen. Nach seiner Wahl sprach er sich für eine möglichst originalgetreue Rekonstruktion des preußischsten aller Gotteshäuser aus – was war nicht alles schon an Verunstaltungen im Gespräch! –, erteilte einer Umdeutung in ein internationales Versöhnungszentrum eine Absage – „spielt längst keine Rolle mehr“ – und plädierte für die „Versöhnung mit der eigenen deutschen Geschichte“. Sehr richtig. Die PAZ wünscht gutes Gelingen!