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07.07.12 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-12 vom 07. Juli 2012

Leserforum

Mehr Verantwortung für Familie leben

Zu: „Raus aus dem Teufelskreis“ (Nr. 25)

Schon der Begriff „Alleinerziehend“ zeigt, dass hier vieles nicht in Ordnung ist. Eine verkorkste Sexualerziehung vergrößert das Dilemma zusätzlich. Darum sollte eine Sexualerziehung grundsätzlich auf die familiäre Bedeutung hinweisen.

Sicher, die „Pille“ hat vieles möglich gemacht, was früher undenkbar gewesen ist. Aber wer seine Sexualität leben will, muss auch bereit sein, dafür Verantwortung zu tragen. Dieser Verantwortung kann man nur in einer gut geführten Ehe gerecht werden. Dann haben die Mütter auch die Zeit, die sie für ihre Kinder unbedingt benötigen, weil gleichzeitig der Vater der Kinder für das nötige Einkommen der Familie sorgt. Ein(e) Alleinerziehende(r) muss gleichzeitig beide Aufgaben erfüllen. Das aber dürfte äußerst schwierig sein.

Dann ist da noch das sogenannte „Ehescheidungsrecht“ zu benennen. Normalerweise gilt eine Ehe lebenslang. Wäre das noch so und die Ehescheidung erschwert, dann müssten die Ehepartner eher bereit sein, ihre ehelichen Beziehungen liebevoll zu hegen und zu pflegen.

Gustav Geste, Hannover

 

 

Putin-Gesetz zerstört evangelische Gemeinden

Zu: „Es gibt Hoffnung!“ (Nr. 24)

Gerade von einer längeren Reise aus Nordostpreußen zurückgekehrt, möchte ich Folgendes zu dem Artikel sagen: Es gibt keine Hoffnung mehr! Die Kirchen sind in einem erbarmungswürdigen Zustand. Hatten sie – nach Fremdnutzung und dem Verfall preisgegeben – in den 1990er Jahren teilweise noch ihre Dächer, so sind auch diese mittlerweile verschwunden, so zum Beispiel Kumehnen, Powunden, Rudau, Pobethen. In jedem Dorf das gleiche Bild: rudimentäre Kirchengemäuer. Seit Putin ein neues Gesetz verabschiedet hat, das besagt, dass alle nicht im Grundbuch als evangelische Kirchen eingetragenen Gotteshäuser in den Besitz der russisch-orthodoxen Kirche übergehen, hat sich die Lage verschärft: Zum Beispiel Arnau, mit viel Engagement und mit viel Geld seitens des Kuratoriums Arnau wieder aufgebaut, ist nun russisch-orthodoxer Besitz. Heinrichswalde, von der evangelischen Gemeinde mit Geldern aus der Bundesrepublik restauriert, kann heute nicht mehr von der evangelischen Gemeinde genutzt werden. Daneben entstehen überall russisch-orthodoxe Kirchen, sogar ein Frauenkloster in der Elchniederung.

Regine Mentz-Weiss, Edewecht

 

 

Vorbild Israel

Zu: „Kann denn Liebe Sünde sein“ und „Israelis kämpfen gegen Afrikanisierung“ (Nr. 25)

Im Artikel auf Seite 1 führt Hans Heckel zu Recht aus, dass die Verleugnung der eigenen Nation eher ins Unglück führt, als Segen verspricht und stellt fest: „Der bedenkenlose Gastarbeiter-Import wäre kaum denkbar gewesen, wenn die kulturelle, nationale Identität der Betroffenen bedacht worden wäre.“

Eine PAZ-Seite weiter allerdings wird einer der letzten Staaten, der sich in diesem Sinne eigenständiges Handeln überhaupt noch leisten kann und will – Israel – von Autor Philip Stein dafür angeprangert, obwohl das benutzte Zitat des israelischen Innenministers Jischai „Ich handle nicht aus Hass gegen Fremde, sondern aus Liebe zu meinem Volk und um das Heimatland zu retten“ genau das ausdrückt, was laut Herrn Heckel bei uns im Argen liegt.

K. Weiß, Berlin

 

 

Waldsterben war kein Phantom

Zu: „Falscher Öko-Alarm“ (Nr. 25)

Als „aktiver“ Neuabonnent der PAZ fällt mir immer wieder auf, dass Probleme des Umwelt- und Naturschutzes „heruntergespielt“ werden. Ich habe mehrfach festgestellt, dass bestimmte, Umweltprobleme in Frage stellende „neue“ Informationen oder Expertisen aufgegriffen und nicht recht ausgewogen in der PAZ veröffentlicht werden. Gegen „Grüne Ideologie“ zu schreiben bedingt nicht, Sachfragen des Umwelt- und Naturschutzes abzuwerten.

Das Waldsterben ist nicht ausgefallen, es ist vielerorts in Europa glücklicherweise – vielleicht noch rechtzeitig – aufgehalten worden. Obwohl die ersten warnenden Stimmen aus Forstwirt- und -wissenschaft bereits vor mehr als einem halben Jahrhundert zu hören waren, hat die nationale und internationale Politik rund 30 Jahre gebraucht, um zu handeln.

Fest steht, dass vor der Einführung wirksamer Maßnahmen (Rauchgasentschwefelung, Katalysator, Feinstaubfilter) tatsächlich insbesondere Nadelholzbestände flächenhaft abstarben beziehungsweise so geschwächt wurden, dass Schadinsekten leichtes Spiel hatten. Nach wie vor weisen die Waldschadensberichte Zustände nach, die keinen Anlass geben, sich entspannt zurückzulehnen.

Der Wald wird aber nicht nur durch Immissionen geschädigt. Er leidet unter der insbesondere in Ballungsräumen (zum Beispiel Rhein-Main) wirksamen Grundwasserabsenkung, die inzwischen auch Maikäferkalamitäten begünstigt, deren Engerlinge im Boden heranwachsen. Heben wir aber den Blick über den Tellerrand, sehen wir ein echtes menschengemachtes Waldsterben, das ohne jede Nachhaltigkeit täglich quadratkilometerweise furchtbar wütet: die Vernichtung der Tropenwälder, die neben den Ozeanen unsere „Atemspender“ sind.

Horst Mauer, Hofheim am Taunus

 

 

Dank für den interessanten Schlachtenartikel

Zu: „Friedrich II. erste schwere Niederlage“ (Nr. 24)

Ich habe das Gelände bei Kolin, auf dem die Schlacht am 18. Juni 1757 stattgefunden hat, im August 1997 besucht. Die Ortschaften, um die gekämpft wurde, sind sämtlich noch vorhanden. Ebenso ist das Gelände wie zur Zeit der Schlacht unverändertes Ackerland. Westlich des Ortes Krechor befindet sich die sogenannte Schwedenschanze (im oben genannten Artikel Krechor-Höhe genannt), die von preußischen Truppen erstürmt wurde. Auf dieser Höhe wurde im Auftrag Kaiser Franz Josephs im Jahre 1898 zur Erinnerung an die Schlacht von Kolin ein großes Denkmal errichtet. Darauf krönt ein Doppeladler.

Auf den Tafeln des Denkmals sind Waffen abgebildet, dazu eine Tafel mit der Inschrift, die einen Wortlaut zwischen dem österreichischen Oberbefehlshaber Feldmarschall Graf Daun und dem Kavallerie-Oberst Graf Thiennes wiedergibt, als Daun die sehr jungen Kavalleristen des Grafen Thiennes sah: Daun: „Aber Ihr macht keine großen Sachen mit Euren glatten Gesichtern!“ Thiennes: „Geht und zeigt es, Ihr Glattgesichter, dass Ihr beißen könnt auch ohne Bart, zeigt, dass zum Beißen Zähne nötig sind und kein Bart!“ Dieser überlieferte Wortlaut zwischen Daun und Oberst Thiennes galt dem österreichischen Dragoner-Regiment Ligne, das auch „Grünschnäbel“ genannt wurde. Diese „Grünschnäbel“ haben sich übrigens in der Schlacht bewährt. Ich bedanke mich für diesen interessanten historischen Artikel.

Manfred Kehlert, Laatzen

 

 

Doch Schuld der Türken und nicht der Griechen

Zu: Leserbrief „Das Gegenteil ist richtig“ (Nr. 24)

Dem Briefschreiber muss ich entschieden widersprechen. Die Teilung Zyperns beruht auf extremen Unterschieden im Volk, insbesondere in spiritueller Hinsicht. Vor zwölf Jahren machte ich auf der Insel im griechischen Teil Urlaub und konnte vor Ort die Teilung sichten. Nikosia ist seit dem Mauerfall in Berlin die letzte geteilte Hauptstadt der Welt. Im Jahr 2000 waren von den 735000 Einwohnern der gesamten Insel etwa 18 Prozent türkische Zyprioten, die bis auf wenige Dutzend alle im lnselnorden registriert waren. Seit 1974 wurden zudem etwa 80000 anatolische Bauern widerrechtlich im Norden angesiedelt, die von keiner Statistik erfasst worden sind. Auf Zypern leben schon seit Jahrhunderten christliche Minderheiten – Armenier und Maroniten. Alle 3000 Armenier sind jetzt im Süden ansässig, ein Teil der 2000 Maroniten auch im Nordteil.

Rückblick in die Geschichte: Nach dem Ersten Weltkrieg erklärt England die Insel zur Kronkolonie. Im Jahre 1955 erhebt sich die griechische/zypriotische Bevölkerung gegen die Kolonialherren und die griechische Bevölkerung verlangt den Anschluss ans Mutterland. Großbritannien, Griechenland und die Türkei einigen sich 1960 und Zypern wird unabhängiger Staat. 1963 kommt es zu Kämpfen griechischer und türkischer Zyprioten. Im Jahr 1964 schickt die UN Friedens­truppen. Die Altstadt Nikosias wird geteilt. Durch den Tod des ehemaligen Staatspräsidenten Makarios 1977 fühlt sich die Türkei bestärkt und veranlasst die Ansiedlung von Festlandtürken. Durch die Proklamation der „Türkischen Republik Nordzypern“ wird die Teilung zementiert.

Fazit: Die Türkei hat ihre Machtbefugnisse ausgeweitet, im Gegensatz zum unabhängigen, griechischen, christlichen Zypern.

Hannelore Huck, Porta Westfalica


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