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21.07.12 / Milde wie für Athen / Iren wollen nicht noch mehr Opfer bringen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-12 vom 21. Juli 2012

Milde wie für Athen
Iren wollen nicht noch mehr Opfer bringen

Während sich in der irischen Binnenwirtschaft mit einem leichten Zuwachs zum ersten Mal seit zwei Jahren eine Erholung ankündigt, verärgern die Sparmaßnahmen der Regierung immer mehr Bürger des Landes. Die Proteste und Boykottaufrufe nehmen zu. Von den 1,6 Millionen Haushalten auf der Grünen Insel bezahlten bislang nur 805000 die neuerdings gesetzlich verordnete Haushaltsabgabe von 100 Euro. Hunderttausende ris-kieren mit ihrem Boykott, vor Gericht gezerrt zu werden. Die Verweigerung unterminiert nach Ansicht der Wissenschaftlerin Elaine Byrne vom Trinity College in der Hauptstadt Dublin die Autorität und Legitimierung der Regierung von Premier Enda Kenny, mit Steuererhöhungen das 18-Millliarden-Defizit des Staatshaushalts in den Griff zu bekommen.

Neun Parlamentsabgeordnete führen inzwischen die Protestkampagne. Und Maria Ward, eine der Wortführerin bei den gegenwärtigen Protestdemonstrationen, bezeichnet die neue Steuer als extrem unfair, da sie Arme und Reiche in gleicher Höhe trifft. Insgesamt werden dadurch Einnahmen von 160 Millionen Euro erwartet.

Außerdem sind die Iren wütend über die Milde in Sachen Sparmaßnahmen der EU gegenüber Spanien und Griechenland, während sie selber ständig bis zu den Witwenpensionen den Gürtel enger schnallen müssen. Die sogenannten „Grassroots Campaigns“, Protestmärsche auf den Straßen, haben in der Vergangenheit mehrfach zum Erfolg geführt: So reduzierte die Regierung unter diesem Druck erst unlängst eine auf Abwassertanks erhobene Steuer von 50 auf fünf Euro. J.F.


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