19.04.2024

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21.07.12 / Tödlicher Verrat

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-12 vom 21. Juli 2012

Tödlicher Verrat

Sie sind Mitte 60 und treffen sich nach Jahrzehnten an der Ostsee, dort wo sie einst mit der Freien Deutschen Jugend (FDJ), dem sozialistischen Jugendverband der DDR, im Sommerlager waren. Doch die guten Ferienerlebnisse von einst wärmen nur kurz und die Höhepunkte des späteren Erwachsenenlebens sind schnell erzählt. Stattdessen wird offenbar, dass Moni Krebs im Endstadium hat und Lieses Jahr in politischer Haft bis heute ihr Handeln bestimmt.

In „Schattenfrauen“ beschreibt Reinhild Solf die offenen Rechnungen zwischen den sieben Frauen. Verrat im Großen wie im Kleinen überschatten das Verhältnis der angegrauten Damen derart, dass man sich fragt, warum sie überhaupt zu dem Treffen angereist sind. Die Autorin wechselt in ihrem Roman zudem verstörend schnell zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, was das Verständnis erschwert. Vor allem Lieses Erinnerungen an die brutale Haftzeit unterbrechen immer wieder die Berichte des Treffens. Und am Ende des nicht immer überzeugenden Romans sind zwei Frauen tot. Bel

Reinhild Solf: „Schattenfrauen“, LangenMüller, München 2012, gebunden, 187 Seiten, 14,99 Euro


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