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28.07.12 / Vier Kreuze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-12 vom 28. Juli 2012

Jan Heitmann:
Vier Kreuze

Deutschland, das Land der Dichter und Denker. Das war einmal, wer könnte es leugnen. Wie gut, dass es wenigstens noch den akademischen Nachwuchs, Deutschlands zukünftige geistige Elite, gibt. Immer mehr Schüler machen das Abitur, ein großer Teil sogar mit Spitzennoten. Und nun das: Eine an 135 Philosophischen Fakultäten durchgeführte Untersuchung hat ergeben, dass die Studienanfänger massive Schwächen in Rechtschreibung und Grammatik aufweisen und zudem über eine mangelnde Lesekompetenz verfügen. Auch bei den Fremdsprachenkenntnissen gibt es Defizite. Gerhard Wolf, Philologieprofessor und Initiator der unveröffentlichten Studie, berichtete in einem Interview mit „Deutschlandradio Kultur“, die jungen Leute seien heute zwar nicht dümmer, die Kompetenzen hätten sich jedoch „auf andere Gebiete verschoben“. Mit anderen Worten: Nicht dümmer, aber inkompetent hinsichtlich der elementaren Grundfertigkeiten eines Abiturienten.

Immer mehr Abiturienten mit immer besseren Noten und dann ein so desaströses Ergebnis? Eben genau darum! Das Absinken des Bildungsniveaus der Schulabgänger ist die Konsequenz bildungspolitischer Gleichmacherei, die immer mehr Schüler zum Abitur führen will. Gleiches Recht auf Abschluss heißt die Devise, ungeachtet der individuellen Fähigkeiten. Die Qualität der Bildung bleibt dabei zwangsläufig auf der Strecke. So werden die Gymnasien eines Tages wohl nur noch Analphabeten und Universaldilettanten hervorbringen. Ein Problem jedoch lässt sich leicht lösen: Analphabeten machen beim Unterschreiben drei Kreuze, promovierte Analphabeten machen vier. Und schon ist die rot-grüne Bildungswelt wieder in Ordnung.


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