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28.07.12 / Festakt 25 Jahre Ostpreußisches Landesmuseum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-12 vom 28. Juli 2012

Festakt 25 Jahre Ostpreußisches Landesmuseum

Auch Politiker sind lernfähig“ und „Ostpreußen, seid dankbar, trinkt Bier aus dem Hause Holsten“, das sind zwei, wenn auch nicht vorrangige, Erkenntnisse, die sich aus den Reden beim Festakt aus Anlass des 25. Geburtstages des Ostpreußischen Landesmuseums gewinnen lassen.

Welch hohe Wertschätzung das Museum genießt, zeigte die große Zahl prominenter Gäste, die Museumsdirektor Joachim Mähnert im Fürstensaal des Lüneburger Rathauses begrüßen konnte. Unter den rund 200 geladenen Gästen waren Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge, der niedersächsische Kultusminister Bernd Althusman, Staatssekretär Josef Lange vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Ingeborg Berggreen-Merkel, Stellvertreterin des Kulturstaatsministers im Bundeskanzleramt, sowie zahlreiche Bundestags-, Landtagsabgeordnete und Ratsmitglieder.

Die Festredner sparten nicht mit Anerkennung für das in einem Vierteljahrhundert Erreichte und lobten das Haus als wichtigen Bestandteil der Museumslandschaft. Eröffnet wurde die Reihe der Grußworte durch Oberbürgermeister Mädge, der einräumte, dass er das Museum vor 25 Jahren selbst noch kritisch gesehen und dagegen demonstriert habe. Stadt und Museum seien nicht immer „gerade Wege“ gegangen, jetzt sei dieses Buch aber geschlossen. Das Museum leiste mit seinen wichtigen Aktivitäten und Ausstellungen einen bedeutenden kulturellen Beitrag.

An „wechselvolle Jahre“, die es gebraucht habe, bis das Museum zum zentralen Ort geworden sei, an dem 750 Jahre Kulturarbeit der Ostpreußen dokumentiert und bewahrt würden, erinnerte auch Ingeborg Berggreen-Merkel. Das Siedlungs- und Kulturerbe Ostdeutschlands sei Teil der Geschichte aller Deutschen und das Besinnen auf die gemeinsamen Wurzeln die Legitimation für das Haus. Zudem lobte sie die wissenschaftliche Arbeit und den „Brückenschlag“ zu den verschiedenen Nationalitäten im Baltikum. Das Museum sei Sachzeuge der Vergangenheit und weise in die Zukunft. Darauf könnten alle Beteiligten stolz sein, so Berggreen-Merkel.

Staatssekretär Lange betonte die Bedeutung des kulturellen Erbes Ostpreußens und hob besonders die Leistungen der Vertriebenen im Nachkriegsdeutschland hervor. Es sei wichtig, so Lange weiter, auch die junge Generation darüber zu informieren. Deshalb werde das Land Niedersachsen die Erweiterung des Museums bezuschussen.

Die Ostpreußen hätten als erste erkannt, dass „Musealisierung keine Einäscherung der Erinnerung“ bedeute, so Joachim Mähnert in seiner kurzen Ansprache. Sein Haus sei ein „quicklebendiger Ort“, in dem man Unterhaltendes und Überraschendes erfahren könne. Mittels der Vermittlung der ostpreußischen Kulturgeschichte verhelfe es zu einem grenzüberschreitenden Verständnis der heutigen Generationen. Die Finanzierung durch den Bund und das Land Niedersachsen sei gesichert.

Zum Abschluss des Festaktes zog Hubertus Hilgendorff, Vorsitzender des Vereins „Ostpreußisches Jagd- und Landesmuseum“, eine Bilanz der vergangenen 25 Jahre. Er berichtete von viel Arbeit, finanziellen Engpässen und politischem Druck aus vielen Richtungen, die auf ihm und seinen Mitstreitern oft gelastet hätten. Doch die Liebe zur Heimat habe den Ostpreußen, die man nie unterschätzen solle, die Kraft gegeben, ihr Vorhaben gegen alle Widerstände zu verwirklichen. Sie hätten nicht nur nach staatlicher Förderung gerufen, sondern selbst Millionen für das Museum aufgebracht. In seine Dankesworte an alle, die am Entstehen und der Entwicklung des Ostpreußischen Landesmuseums mitgewirkt haben, bezog Hilgendorff auch die Holsten-Brauerei und deren damaligen Vorstandsvorsitzenden Klaus Asche ein. Diese hätten ein Herz für Ostpreußen gezeigt und das Areal im Herzen Lüneburgs dem Museumsverein zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt.            J.H.


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