© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-12 vom 04. August 2012

KURZ NOTIERT

Mehr Spekulationen durch Finanztransaktionssteuer: Um die seit dem 1. August in Frankreich geltende Finanztransaktionssteuer von 0,2 Prozent des Wertes bei Aktienkäufen einschließlich Hochfrequenzhandel und Kreditausfallswaps zu umgehen, bieten Investmenthäuser und Banken bereits jetzt zahlreiche Vorschläge. So werden spezielle Derivate angeboten, die auf Verluste oder Gewinne bei Aktien setzen, ohne dass diese wirklich im Besitz des Anlegers sind. So muss keine Transaktionssteuer gezahlt werden, die Spekulationsgeschäfte drohen aber zuzunehmen. Offiziell hatte die französische Regierung geplant, mit dieser Steuer die Spekulationen einzudämmen. Bel

Bürger in Wut: In den vergangenen Wochen haben Bürgerproteste in China gleich mehrfach geplante Projekte gestoppt. Bisher war China immer ein begehrter Flucht-ort für Produzenten, die sich den sozialen Kosten und hohen Umweltauflagen in ihren Heimatländern entziehen wollten. Doch nun zeigt sich, dass die Bevölkerung nicht mehr bereit ist, die daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen zu tragen. So wurde der 1,3 Milliarden Euro teure Bau eines Kupferwerkes gestoppt. Auch die ins Meer führende Abwasser-Pipeline zu einer geplanten japanischen Papierfabrik wurde boykottiert. Fischer fürchten eine Verseuchung ihrer Fischgründe durch die Pipeline der größten japanischen Investition in China. Peking beobachtet die Entwicklung mit Skepsis, schließlich will es durch jene Großprojekte das Wirtschaftswachstum wieder entfachen. Bel

Diskriminierung durch Forderung von Deutschkenntnissen: In einer Stellenausschreibung geforderte Deutschkenntnisse haben einem steirischen Tankstellenbetreiber einen Strafbescheid des Grazer Magistrats eingebracht. Die verlangte Sprachkompetenz sei für die konkrete Stelle „überzogen und unangemessen hoch“, so die Behörde, die dem Unternehmer die Empfehlung gab, Formulierungen wie „Sprachenkenntnisse erwünscht“ oder „von Vorteil“ zu verwenden. N.H.