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18.08.12 / Schröders Kalkül

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-12 vom 18. August 2012

Schröders Kalkül
von Hans Heckel

Was bewegt Familienministerin Kristina Schröder zu ihrem Vorstoß, das Ehegatten-Splitting auch auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften ausdehnen zu wollen? Die junge CDU-Politikerin hatte sich bislang eher als eine „Konservative“ profiliert; dazu passt dieser Vorschlag kaum.

Indes: Die Bundestagswahlen liegen nur noch ein gutes Jahr voraus. Bislang sieht es danach aus, dass eine Neuauflage der Großen Koalition danach Deutschland regieren dürfte. Für die Union fallen in einer solchen Konstellation einige Kabinettsposten weniger ab als im Bunde mit der kleinen FDP.

Wer dann noch dabei sein will, muss sich also rechtzeitig in Stellung bringen. Schröder versucht es offenbar damit, dass sie sich „breiter aufstellt“, wie es in der Politikersprache genannt wird. Das heißt, eine Position einzunehmen, die möglichst viele verschiedene politische Flügel bedient, oder weniger freundlich ausgedrückt: beliebiger zu werden.

Kristina Schröder ist speziell dadurch bedroht, dass sie mit dem Familienministerium einen Posten besetzt, den sozialdemokratische Gesellschafts-Ingenieure gern für sich und ihre sozialen Experimente beanspruchen. So muss sie sich besonders ins Zeug legen. Zu guter Letzt wird es der Ministerin gut in den Kram passen, dass sie mit der nach links schielenden Offensive ins ideologische Terrain ihrer Intimfeindin, der Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, eingedrungen ist.

Für die Stammwählerschaft der Union bedeutet das Ganze allerdings einen weiteren Verlust von Berechenbarkeit.


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