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18.08.12 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-12 vom 18. August 2012

Leserforum

Das heutige Deutschland

Zu: „Zeugen und Richter in Gefahr“ (Nr. 31)

Jedem Mitbürger, der sich über die Entwicklung unseres Landes Sorgen macht, ist bekannt, dass der geschilderte Fall kein Einzelfall ist, sondern tägliche Realität. Berichte darüber in den Tageszeitungen oder in den Fernsehnachrichten: Fehlanzeige. Da wird viel lieber mit viel Geschrei eine junge Ruderin in Sippenhaft genommen, weil die deutsche Gesinnungspolizei da wieder angeblich fündig wurde.

Jedem kritischen Bürger ist bekannt, dass Richter und Anwälte in Gerichtsverhandlungen öffentlich bedroht werden und dass Angst Bestandteil der Urteile geworden ist.

Aber machen wir uns nichts vor, diese Entwicklung hat die große Mehrheit unseres Volkes selbst verursacht und für gut befunden, die Wahlergebnisse machen dies in erschreckender Realität immer wieder deutlich. Deutschland ist in seiner inneren Struktur rettungslos verloren, eine Umkehr dieser Entwicklung ist nicht mehr möglich. Wer diese Entwicklung kritisiert, wird sofort als Nazi diffamiert und für vogelfrei erklärt.

Beobachten wir jetzt in der nächsten Zeit nur das zukünftige Leben dieser jungen Ruderin. Scharen von Journalisten werden sich auf ihre Fährte begeben, ihre Wohnung wird belagert, die Überschrift „Hier wohnt die Naziruderin“ sehe ich schon vor meinem geistigen Auge. Die junge Frau wird nirgendwo mehr Arbeit finden, sie wird garantiert öffentlich geächtet, kurzum, ihr Leben ist zerstört. Das sind die Zustände im heutigen Deutschland und ich muss gestehen, der Gedanke daran treibt mir Tränen in die Augen.    

Peter Schumacher, Melsungen

 

 

Wir gehen rückwärts

Zu: „Bedenkliche Nähe“ (Nr. 32)

Vielleicht sollte der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes besser Generalsekretär heißen. Er würde sich vielleicht auch sonst ganz wohl in der „DDR“ gefühlt haben. Dort hätte er für sein Vorgehen sicher viel Applaus erhalten.

Eine öffentliche Entschuldigung wäre hier das allermindeste. Setzen wir demokratische Maßstäbe an, reicht das nicht. Wer sich so über das Leben anderer erhebt, muss in einer Demokratie zurück­treten. Schuldbewusstsein ist nicht die Stärke gewisser Leute.

Das so etwas im Jahre 2012 in Deutschland möglich ist, grenzt nicht nur an einen Skandal, es ist auch einer. Mit welchem demokratisch bestimmten Recht ist so etwas möglich? Als ich diese Meldung in den Medien gehört habe und unter welchen Umständen und Kommentaren über den „Fall Drygalla“ gerichtet wurde, packte mich das blanke Entsetzen.

Im Stasistaat „DDR“ war alles möglich, wir nähern uns in großen Schritten und gehen rück­wärts. Wo bleiben die Lichterketten der Wutbürger? Wehret den Anfängen! 

Andreas Weiß, Berlin

 

 

Auf den Kopf gestellt

Zu: „Peinliche Farce“ (Nr. 31)

Über den Kommentar, der sich wiederum auf den Bericht „Kopftuch als Kompromiss“ in derselben Ausgabe bezog, habe ich mich sehr gefreut, und ich kann die darin geäußerten Ansichten nur voll und ganz unterstreichen. Die Kopftuch-Frage oder auch die Überlegung, die Olympischen Spiele künftig nicht in die Zeit des Ramadan zu legen, haben bis vor etwa einem Jahrzehnt keine oder zumindest kaum eine Rolle gespielt.

Im Gegenteil: In Deutschland und in Europa war es bis in die 80er Jahre ungeschriebener Konsens, auch bei Linken, dass das Kopftuch ein rückwärtsgewandtes Symbol sei, das Frauen unterdrücke und das folglich bekämpft werden müsse. Erst die nach 1990 beginnende Multikulti-Welle hat dann diese Werte geradezu auf den Kopf gestellt.

Wolfgang Reith, Neuss

 

 

Nur »Dingsda«

Zu: „Das Wasser des Königs“ (Nr. 30)

Ginge es auf der geplanten Erinnerungstafel um irgendeine NS-Schandtat, wäre die Tafel längst bei Bertelsmann und am Berliner Gendarmenmarkt angebracht –aber nein, bloß keine deutsche Geschichte, die vielleicht positiv aufgefasst werden könnte, bloß nicht Identifikation schaffen und schon gar nicht mit so preußischem „Dingsda“, wo doch aus Preußen nur Schande hoch drei über die Welt gekommen sei.

Schuldkult, Betroffenheitstheater und Feigheit kennen keine Grenze mehr. Ich schäme mich für dieses neue Deutschland.

Axel Kopsch, Owingen

 

 

Gesinnungs-TÜV?

Zu: „Bedenkliche Nähe“ (Nr. 32)

Meine Oma pflegte einst zu sagen: „Wo die Liebe hinfällt, da gedeiht sie – und wenn auf dem Misthaufen.“ Diese alte Weisheit scheint hierzulande nicht mehr zu gelten, jedenfalls nicht für die 23-jährige Rostocker Olympia-Ruderin. Wegen ihrer Beziehung zu einem NPD-Funktionär musste sie sofort die Olympischen Spiele verlassen, obwohl sie sich vom nationalsozialistischen Gedankengut distanziert hatte. Um derartige Eklats künftig zu vermeiden, schlage ich vor, dass die etablierten Parteien sich auf einen bundesweiten Gesinnungs-TÜV einigen, der vor der Postenvergabe im Sport, in der Politik, Verwaltung, Wirtschaft und so weiter die politisch korrekte Gesinnung der Kandidaten eingehend überprüft.

Die im Grundgesetz garantierte Meinungsfreiheit scheint wohl inzwischen Makulatur geworden zu sein.  

Günter Zemella, Schwäbisch Hall

 

 

Zwei Keulen

Zu: „Zeugen und Richter in Gefahr“ (Nr. 31)

Der obengenannte Artikel sollte zusammen mit dem Artikel „Zu wenig Multikulti“ (Nr. 30) und der Empfehlung eines Peter Sutherland gelesen werden. Die Durchmischung der alten europäischen Nationen zum Zweck ihrer Auflösung ist meines Erachtens generalstabsmäßiges Vorgehen. Und zwar von Kräften, welche nicht nur die Vereinigten Staaten von Europa unter einer zentralistischen Regierung, sondern diese auch als koloniales Protektorat der USA im Dienste deren geostrategischer Ziele gestalten wollen.

Die andere „Keule“ dafür ist der mit der Deregulierung gegen Europa entfesselte Finanzkrieg, durch den die europäischen Staaten in die Überschuldung getrieben und von privaten Kapitaleignern abhängig gemacht wurden.     

Dietmar Fürste, Rattiszell

 

 

Johnson wollte nicht mit Adenauer fliegen

Zu: „Adenauer – ,der Mensch hinter der Legende‘“ (Nr. 30)

Den Film fand ich nur bedingt informativ. Über Ihren Artikel habe ich einige Male gestaunt.

1. Poppinga ist nicht der Mädchenname von Hannelore Siegel. Frau Siegel war eine Kollegin von Frau Dr. Anneliese Poppinga, die ebenfalls 1958 ihre Tätigkeit im Bundeskanzleramt aufgenommen hat und bis zum Tod von Konrad Adenauer 1967 dessen engste Vertraute war.

Frau Dr. Poppinga war wissenschaftliche Mitarbeiterin und leitete nach ihrem Studium, das sie 1969 begonnen hatte, das Konrad-Adenauer-Archiv in Rhöndorf und war bis 1990 Geschäftsführerin der Stiftung. Sie hat zusammen mit Konrad Adenauer an dessen Memoiren gearbeitet und selbst wichtige und informative Bücher über ihre Zeit mit Adenauer veröffentlicht.

Poppinga ist seit 2010 schwer erkrankt und nicht mehr in der Lage, selbst Stellung zu nehmen. Trotzdem wäre es angebracht und korrekt, ihrer Arbeit und ihrer Stellung gerecht zu werden.

2. In Frau Dr. Poppingas Buch „Das Wichtigste ist der Mut“ kann man auf Seite 325 ff. auch die Situation um den Bau der Berliner Mauer 1961 nachlesen. Adenauer konnte nicht einfach nach Berlin fliegen. Es gab ein alliiertes Abkommen mit der Sowjetunion, aufgrund dessen ein Flug des Regierungschefs der Bundesrepublik Deutschland nach Berlin unter deutschem Hoheitszeichen nicht möglich war.

Am 19. August wollte er mit dem amerikanischen Vizepräsidenten Lyndon B. Johnson nach Berlin fliegen, doch der lehnte ab. Erst am 22. August stand eine amerikanische Militärmaschine zur Verfügung.

Konrad Adenauer befand sich in einer tragischen Situation. In der Bundesrepublik war Wahlkampf; es ist sicherlich auch nicht ganz von der Hand zu weisen, dass die Amerikaner eine Kanzlerschaft von Willy Brandt favorisierten.

Adenauer hatte Angst, dass die Situation eskaliert. Als damaliger Bürgermeister von Berlin konnte Willy Brandt bei US-Präsident John F. Kennedy protestieren. Das war gut. Ein Bundeskanzler konnte das nicht.

Weitere wichtige und informative Literatur finden Sie bei Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz und Prof. Dr. Rainer Blasius („FAZ“ und Herausgeber der Reihe „Wegmarken der Geschichte“).  

Maria Roos, Niederkassel

 

 

Gewalt geht immer fehl

Zu: „Mit Feuer gegen Nazis?“ (Nr. 31)

Wo auch immer, wann auch immer, wie auch immer – immer wenn Menschen gegen Menschen Gewalt ausüben, weil sie einer Ideologie anhängen, gehen sie fehl. Warum? Das friedliche Nebeneinanderherleben ist in einer Familie möglich, in einem Ortsteil, in einem Staat und auf dem ganzen Planeten Erde.

Warum fehlen so oft das Nein zu Gewalt und das Ja zur Liebe? Menschen handeln immer wieder gegen ihre eigenen Interessen und gegen die Interessen der Menschheit. Wenn der Sinn des Lebens darin besteht, sich des Daseins zu erfreuen und ein ausgefülltes Leben mit guten Gefühlen zu führen, dann sei die Frage erlaubt, ob dies eine Utopie bleiben soll. Die Polarisierung der Zivilgesellschaft durch Feindbilder ist nicht zielführend, sie lenkt nur ab.

Der Mensch möchte arbeiten, sein Auskommen haben und sich mit Freunden entspannen. Wie Licht und Schatten, so besteht auch eine Spannung zwischen Menschen, die Nein sagen, und solchen, die Ja sagen, um etwas zu bewegen.

Viele Menschen verschließen sich religiösen und politischen Diskussionen, weil sie den Dis­kurs ablehnen. Vor allem lehnen sie in ihren Herzen staatliche Gewalt ab, sobald diese über hoheitliche Aufgaben hinausgeht. Umgangssprachliche Begriffe wie Stimmvieh, Steuervieh und Konsumvieh lassen tief blicken, wie weit es mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung gekommen ist. 

Hans Kolpak, Münchweiler an der Rodalb

 

 

Hohle Phrasen

Zu: „Schäuble auf Beutezug“ (Nr. 31)

Es ist tatsächlich kaum noch zu ertragen, mit welch perfiden Mitteln die Regierenden in Deutschland ihren Schwur „zum Nutzen Deutschlands“ mit Füßen treten. Längst ist man dazu übergegangen, aus einem einst blühenden Land eine von der EU-Bürokratie geknechtete Kolonie zu produzieren, die sich immer mehr dem Charakter einer Bananenrepublik annähert.

Einst wertvolle Begriffe wie „Demokratie“, „Freiheit“, „Recht“ verkommen zu hohlen Phrasen, die dem normal denkenden Bürger nur noch ein finster-trauriges Lächeln abringen können. Armes Deutschland!     

Manfred Kristen, Duderstadt

 

 

Menschliches Feingefühl

Zu: „Ostpreußische Familie“

Darf ich Gelegenheit nehmen, Ihnen allen von der Kolumne der „Ostpreußischen Familie“ und der PAZ ein großes Kompliment und Lob auszusprechen. Die Themen sind immer sehr intensiv und behutsam behandelt und dennoch leicht und angenehm zu lesen. Diese Qualität findet man selten heutzutage. Es weist aus, dass hier wirkliche Fachleute am Werke sind.

Nun spiegelt sich das ja auch in der PAZ. Die dortigen Artikel mit dem Fokus auf Politik und Gesellschaft kommen ohne große Prosa aus. Stattdessen sind die zu berichtenden Sachverhalte prägnant beschrieben. Das macht die PAZ lesenswert. Sie trägt zu einer ausgewogenen und sachlichen Meinungsbildung des Lesers bei.

Dies unterscheidet die PAZ angenehm von den Massenmedien, in denen mir immer wieder diese „rhetorische Dekoration“ aufstößt, die mehr verwirrt und vernebelt. Man hat dort oft den Eindruck, dass sich die Autoren mit dem Flor des Originellen bekränzen möchten, und – weil das Handwerk eben fehlt – das Ergebnis viel Quantität und wenig Qualität hat und der Leser obendrein bevormundet wird.

In der „Ostpreußischen Familie“  kommt aber noch ein anderes hinzu: ein menschliches Feingefühl, dass die Schwere des Themas nicht verleugnet, es dabei aber auch schafft, positive Reflexion und Kräftigung im „Gemeinsam“ aufzuspüren und gedeihen zu lassen. Das kommt dann jedem einzelnen in der „Familie“ zugute.  

Jörn Pekrul, Frankfurt

 

 

Wir sind nicht eine »Gesellschaft«, wir sind das Volk

Zu: Gedenkfeier zum Jahrestag des Mauerbaus

Das Gedenken an der Glienicker Brücke zwischen Potsdam und Wannsee am 13. August war durchaus würdig. Abgesehen von der Peinlichkeit, dass keiner der politischen Redner den Ruf der Bürger vor 23 Jahren in Halle, Leipzig, Dresden und Berlin verstanden hat. „Wir sind ein Volk!“ riefen die Menschen in der zusammenbrechenden DDR. Sowohl der Vorsitzende der Gefängnis-Gedenkstätte „Lindenstraße 54“, Claus Peter Ladner, als auch Ministerpräsident Platzeck (SPD), Oberbürgermeister Jakobs (SPD) und die Landtagsabgeordnete Teuteberg (FDP) sprachen ausschließlich von einer „Gesellschaft“, von der allerdings nichts im Grundgesetz steht. Warum überlässt man ausschließlich der NPD das Wort und die Deutungshoheit über das verfassungsmäßige deutsche Volk, dessen Wohl unsere regierenden Politiker mehren und Schaden von ihm abwenden sollen? Auch Bundespräsident Gauck und Bundeskanzlerin Merkel vermeiden es auffällig, vom deutschen Volk zu reden, welches sie zu vertreten haben. Unbedachtheit kann das nicht mehr sein. Da muss wohl Absicht dahinterstecken!

Der Bezirks-Bürgermeister von Steglitz-Zehlendorf sprach wenigstens vom „Kollektiv-Gedächtnis der Nation“. Und die Landtagsabgeordnete Linda Teuteberg fügte noch deutlichere Worte an und erinnerte daran, dass die Mauer die Bankrotterklärung der Diktatur gewesen sei, sie selbst ein System der Lüge. Der Verklärung der DDR müsse man mit Aufklärung und Sachlichkeit entgegentreten. Schließlich ist die zweite sozialistische Diktatur auf deutschem Boden nicht von außen zerstört, sondern von innen verfault und in sich zusammengebrochen.

Wohltuend schlicht mischte sich der Stasi-Akten-Beauftragte Roland Jahn unter die zuhörenden Bürger. Zahlreiche Interessierte erinnerten durch Protest-Plakate daran, dass Landesvater Platzeck mit jener Umbenennungs-Partei der SED koaliert und im Parlament, in den Kommunalspitzen, in der Polizei und der Justiz noch zahlreiche Bürger-Verräter der zweiten sozialistischen Diktatur sitzen. 

Peter Hild, Potsdam

 

 

Keine Substanz

Zu: „,Deutschland? Nie wieder!‘“ (Nr. 32)

Die Grünen waren mir schon immer suspekt. Damals eine links angehauchte Truppe mit vorgeb­lich ökologischen Zielen, scheinen sie inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen zu sein. Ich sage bewusst „scheinen“, denn ihr Tremor, sehr schön zu beobachten bei jenem Schreihals Trittin, zeigt doch allzu deutlich, was sie draufhaben, nämlich nichts! Keine Substanz, keine Vaterlandsliebe, keine Prinzipien, ein beliebiges Allerlei!

Manfred Lindtner, Selm


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