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18.08.12 / Der wahre Wert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-12 vom 18. August 2012

Der wahre Wert
von Facebook

Der Facebook-Gründer Marc Zuckerberg zeigt dieser Tage wieder sein wahres Gesicht – wer es nicht schon vorher kannte. Erst machte er alle glauben, sein soziales Internet-Netzwerk sei eine Gelddruckmaschine, so dass nichts­ah­nende (und unbelehrbare) Kleinanleger beim Börsengang Mitte Mai sogar 38 Dollar pro Anteilsschein hinlegten.

Während die Welt auf die Versprechungen hereinfiel, fiel zum Schaden der Anleger noch etwas ganz anderes: Die Aktien verloren innerhalb von 80 Tagen die Hälfte ihrers Handelswerts und entwickeln sich wohl zu einem der größten Reinfälle in der Geschichte des Kapitalmarkts. Als ob es das Platzen der Internetblase 2000 nicht gegeben hätte.

Die 421 Millionen Facebook-Aktien, die nun auf dem Parkett veräußert wurden, sind jedoch nur ein kleiner Teil der tatsächlichen Anteile. Die institutionellen Investoren, die als Insider lange vorher zugegriffen hatten, machten mit dem Zocker-Papier so richtig Kasse: Paypal-Gründer Peter Thiel aus dem Facebook-Aufsichtsrat kaufte 2004 für eine halbe Million zehn Prozent an Facebook, verkaufte die Anteile am Tag des Börsengangs und strich 600 Millionen ein. Die Investmentbanker von Goldman Sachs, die den überdrehten Börsenpreis mit durchgesetzt, vorher indessen ausgewählte Kunden gewarnt hatten, warfen entgegen vorheriger Ankündigung doppelt so viele Aktien auf den Markt und „erwirtschafteten“ für ihre Klientel 1,1 Milliarden. Und der so harmlos wirkende Junge im Kapuzenpulli holte beim Verkaufen eines Teils seiner Anteile 1,2 Milliarden Dollar für sich heraus.

Wie können wir als Facebook-Mitglieder nur so blöd sein, der Werbeplattform unsere Datenprofile auch noch frei Haus zu liefern und dabei unsere Zeit vor dem Rechner zu verplempern? Schließlich besteht Facebook nicht, um Freundschaft auf der Erde zu verbreiten, sondern um uns zu Kunden zu machen und so viel Profit wie nur möglich aus uns herauszuschlagen.            CR


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