20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
22.09.12 / Nützliche Idioten in der CDU

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-12 vom 22. September 2012

Nützliche Idioten in der CDU
von Theo Maass

Die Bundes-CDU hat erkennbar kein Interesse mehr an guten Wahlergebnissen, die jenseits der 40-Prozent-Marke liegen. Um Kanzlerin zu bleiben, kann Angela Merkel auf die Zerstrittenheit des linken Lagers zwischen Postkommunisten, Piraten, Grünen und Sozis bauen. In Brandenburg liegen die Verhältnisse anders. Dort gibt es außer der CDU letztlich nur noch die Linken und die SPD, die als relevante politische Größen in Betracht kommen. Grüne und FDP sitzen da mehr oder weniger „aus Versehen“ im Landtag. Die Liberalen liegen laut Umfragen inzwischen sogar im kaum noch messbaren Bereich.

Die brandenburgischen Christdemokraten haben an der Hypothek zu tragen, dass 1990 mit Manfred Stolpe (SPD) ein populärer und authentischer „Ossi“ Ministerpräsident werden konnte. Seit den Landtagswahlen 1999 ist die CDU zudem hinter der Partei „Die Linke“ immer nur drittstärkste politische Kraft geworden. Nur mit einem klaren rechten und konservativen Profil haben die märkischen Christdemokraten eine Chance beim Wähler. Jörg Schönbohm führte die Partei damals in die Regierungsverantwortung. Sein politisches Ziehkind, Saskia Ludwig, wurde vor gut zwei Jahren Landes-Chefin der CDU und war so erfolgreich, dass sie in den Umfragen ein Allzeithoch erzielte und die SED-Erben in der Wählergunst auf den dritten Platz verwies. „Was tun“, fragte schon der Genosse Lenin. Das Problem Ludwig musste also „gelöst“ werden. Hier fanden sich in der CDU schnell nützliche Idioten.

In der brandenburgischen CDU scheinen zwei Sorten von „Ludwigkillern“ vorzuherrschen. Die Berufsintriganten, denen der „Besitz“ der Partei wichtiger als deren Erfolg ist, und diejenigen, die sich nach „sozialer Nestwärme“ im politischen Diskurs sehnen. Letztere nehmen es sich zu Herzen, wenn die in der Mark atomisierte FDP den Christdemokraten mit Liebesentzug droht. Sie machen lieber Selbstmord aus Angst vor den Tode. Die erstere Kategorie hingegen ist langzeitgefährlich. Sie hoffen auf die Beteiligung an der Regierungsmacht und ein Koalitionsangebot von der SPD. Dabei ist es ja dann auch egal, ob die CDU 24,5 (letzte Umfrage) 30 oder doch bloß wieder 19, 18, oder 17 Prozent Stimmenanteil bei den Wahlen bekommt. Die „Putschisten“ waren zu klug, selbst „Hand anzulegen“. Stattdessen

schickte man den Überzeugungskonservativen Dieter Dombrowski vor. Als alter politischer Hase sollte er doch eigentlich Lenins Wort vom „nützlichen Idioten“ kennen. Er lässt sich bei Bedarf leichter „beseitigen“, zudem kann man ihm die Verantwortung für sinkende Umfragewerte zuweisen. Schöner hätten Ulbricht, Mielke und Konsorten das auch nicht hinbekommen.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabobestellen Registrieren