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22.09.12 / Reeder hoffen wieder / Branche macht sich selber Mut und setzt auf bessere Zeiten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-12 vom 22. September 2012

Reeder hoffen wieder
Branche macht sich selber Mut und setzt auf bessere Zeiten

Optimismus war Grundtenor während des diesjährigen Schifffahrts-Symposiums, zu dem das Hamburger Unternehmen Hansa Treuhand seit nunmehr zehn Jahren einmal jährlich Fachleute der maritimen Wirtschaft an die Elbe einlädt. Trotz der allgemein ungünstigen wirtschaftlichen Situation der maritimen Branche mit gesunkenen Frachtraten und gestiegenen Treibstoffpreisen formulierte Gastgeber Hermann Ebel, Vorstandsvorsitzender der Hansa Treuhand GmbH: „Reederei hat Zukunft, aber wir müssen uns fragen, wie sieht diese Zukunft aus?“ Er riet China zum Vorbild zu nehmen, ein Land, das für Krise und Chance dasselbe Schriftzeichen hat. Optimismus drückten auch Ebels weitere Worte aus, „jeden Morgen, wenn wir aufstehen, sind wir einen Tag näher am Ende der Krise. Wir wissen nur noch nicht, welcher Tag dies sein wird“.

Da 80 Prozent der weltweiten Flotte von Containerschiffen mit Tragfähigkeiten zwischen 500 bis 3000 TEU in deutschem Eigentum sind, sei Deutschland also auch in der Lage, zur Marktbereinigung beizutragen. Weiterer Anreiz für ein Verschrotten älterer Tonnage entsteht auch als Folge gestiegener Treibstoffkosten. Denn als Reaktion darauf lassen Reeder ihre Schiffe langsamer fahren. Ältere Schiffe aber sind oft technisch gar nicht in der Lage, auf Dauer mit reduzierter Geschwindigkeit zu fahren.

Von einer rosigen Zukunft für den Hamburger Hafen sprach Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority (HPA). Seine Erwartungen sind nicht übertrieben, das Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) hat dem Hamburger Hafen in seinem jüngsten langfristigen Gutachten weiteres Wachstum prognostiziert. Das ergibt sich laut der Studie aus einer besonders dynamischen Entwicklung der Fahrtgebiete Nordost- und Südostasien. Auch für das Fahrtgebiet Osteuropa wird ein steigendes Volumen erwartet.

Das prognostizierte Wachstum für den Hafen Hamburg im Jahr 2025 entspricht in etwa einer Verdreifachung des Volumens, das im Jahr 2010 erreicht wurde. Für die HPA liegt die Herausforderung nun darin, dies auf den bestehenden und kaum noch erweiterbaren Flächen umzusetzen. Außerdem muss die bestehende Infrastruktur an das ebenfalls steigende Verkehrsaufkommen angepasst werden. Nach den Worten von Jens Meier ist dies nur zu schaffen, wenn neben dem bereits begonnenen Ausbau von Straßen und Brücken die Verkehrsströme besser gelenkt werden, um die Kapazitäten optimal zu nutzen. Dafür seien Unternehmen im Hafen in ihrem Datenfluss auch stärker zu vernetzen und Abfertigungsverfahren zu erleichtern. Jens Meier: „Im Hafenentwicklungsplan wird es einen Punkt ‚smart port‘ geben, der sich intensiv damit beschäftigt.“

In seinem Ausblick auf das Jahr 2030 vermittelte Torsten Temp, Mitglied des Vorstandes der HSH Nordbank AG, mittelständischen Reedern Optimismus: „Wir haben viele Länder mit hoher Wachstumsdynamik. Die weltweite Bevölkerung wird wachsen, damit wird der Güteraustausch notwendigerweise zunehmen.“ Eigel Wiese


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