© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-12 vom 29. September 2012

KURZ NOTIERT

Unruhen einkalkuliert: Nachdem die Wachstumsraten der indischen Wirtschaft auf fünf Prozent eingebrochen sind und die ausländischen Investitionen aufgrund schlechter Infrastruktur, starker Korruption und schlechterer Ratings um 67 Prozent zum Vorjahr zurückgegangen sind, plant die indische Regierung massive Reformen. Premier Manmohan Singh ist sich bewusst, dass die massiven Änderungen auf Widerstand bei der Bevölkerung stoßen werden, doch zielt er mit seinen Reformplänen gar nicht darauf ab, Wähler zu beeindrucken, sondern Geldgeber aus dem Ausland anzulocken, denn ohne Investitionen gibt es keine neuen Arbeitsplätze für die 1,2 Milliarden Inder. Bel

Künstliche Preistreiberei: Polens Wirtschaftsminister Waldemar Pawlak spricht sich gegen eine künstliche Verteuerung von Strom aus. Statt CO2-Emissionen zur Erreichung selbstgesteckter Klimaschutzziele mit Strafkosten zu belegen, sollte die EU lieber Energieeffizienz als Maßstab für ihre Energiepolitik verwenden. Da Europa ohnehin unter hohen Preisen für Öl und Gas leide, so Pawlak, sei es wettbewerbsschädigend, auch noch zusätzlich künstlich die Preise über CO2-Zertifikate hochzutreiben. In Polen wird Strom überwiegend in CO2-intensiven Kohlekraftwerken erzeugt. Bel

Norwegen steuert auf Handelsstreit mit der EU zu: Pläne Norwegens, die Einfuhrzölle auf landwirtschaftliche Produkte massiv zu erhöhen, drohen zu einem Handelsstreit mit der Europäischen Union zu eskalieren. Nachdem die Einfuhrzölle für Hortensien aus der EU bereits auf 72 Prozent angehoben worden sind, sind nun Zoll-erhöhungen um bis zu 250 Prozent für bestimmte Käsesorten angekündigt. Besonders betroffen von den Zollerhöhungen, die dem Schutz der norwegischen Landwirtschaft dienen sollen, sind Exporteure aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden. N.H.