© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-12 vom 06. Oktober 2012

MELDUNGEN

Ultimatum an den König

Amman – Die Muslimbruderschaft in Jordanien droht König Abdullah II. damit, einen „arabischen Frühling“ zu mobilisieren, wenn er ihre Forderungen nicht erfüllt. Sie wollen ihn zwingen, in dem zu 93 Prozent sunnitisch-muslimischen Staat eine parlamentarische Monarchie zu etablieren. Die Muslimbruderschaft setzt dabei darauf, wie in Ägypten mit einer Zweidrittelmehrheit ins Parlament einziehen zu können und damit die politischen Geschicke in die Hand zu nehmen. Sollte sich der König widersetzen und die Sicherheitskräfte einsetzen, droht Jordanien ein blutiger Bürgerkrieg wie in Syrien. Nach Informationen der Zeitung „al Hayat“ soll bereits der 10. Oktober für den Beginn von Massenprotesten vorgesehen sein. J.F.

Christentum auf dem Vormarsch

Turin – Nach einer Erhebung des Zentrums für Studien über neue Religionen in Turin haben 31 afrikanische Staaten eine christliche Mehrheit, 21 Staaten werden mehrheitlich von Moslems bewohnt, in weiteren sechs Ländern dominieren die Anhänger afrikanischer Religionen. Afrika ist der Kontinent, auf dem sowohl der Islam als auch das evangelikale Christentum seine stärksten Zuwächse verzeichnen. Die Erfolgsgeschichte des Christentums in Afrika ist jedoch einzigartig. Um 1900 gab es in Afrika rund zehn Millionen Christen, die meisten davon in Äthiopien und Ägypten. Heute hat der Kontinent zum ersten Mal über eine Milliarde Einwohner, von denen 500 Millionen Christen sind. Dennoch sind 27 der 52 unabhängigen Staaten Afrikas Mitglieder der Organisation Islamischer Staaten, mindestens vier davon haben eine christliche Mehrheit. Dies allein macht deutlich, wie die islamischen Staaten durch politischen und ökonomischen Druck Anhänger für den Islam in Afrika gewinnen wollen B.B.