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06.10.12 / Potsdams Mäzene resignieren / Wegen »Willkür mit System«: Jauch will nicht mehr investieren

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-12 vom 06. Oktober 2012

Potsdams Mäzene resignieren
Wegen »Willkür mit System«: Jauch will nicht mehr investieren

DDR-Nostalgiker – zumeist Anhänger der Linkspartei – führen mit Mäzenen in Potsdam einen kräftezehrenden Kleinkrieg. Der Mitbegründer des Software-Weltkonzerns SAP, Hasso Plattner, hat schon viel Geld in Potsdam gelassen. Talkmaster Günther Jauch und Modeschöpfer Wolfgang Joop ebenfalls. Ihnen ist der Wiederaufbau des Stadtschlosses zu danken, das den künftigen Mittelpunkt der Landeshauptstadt bilden wird, die jährlich von über 18 Millionen Touristen besucht wird.

Die Wiederherstellung der historischen Mitte Potsdams wird auch vom Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) unterstützt. Erbitterten Widerstand leisten die Linkspartei und offenbar mehr oder weniger verdeckt auch verschiedene Einrichtungen der Verwaltung.

Jauch berichtet von Schikanen der Bauverwaltung, die ihm mit überzogenen Auflagen bei der Denkmalsanierung das Leben sauer machte. Ein renommierter Baurechtler attestierte der Behörde Willkür mit System. Unlängst bekam Jauch einen Bußgeldbescheid wegen ungebührlichen Unkrautbewuchses zwischen dem Bürgersteig und der Fassade im Bereich einer von ihm erworbenen seit 20 Jahren leer stehenden Villa. Jauch hat nun genug. Er „investiere“ ab sofort lieber „in Köpfe statt in Steine“. Davon profitiert nun das christliche Kinderhilfsprojekt „Arche“ im Potsdamer Plattenbauviertel Drewitz.

Millionär Plattner wollte eigentlich der Stadt in zentraler Lage eine Kunsthalle spendieren. Dazu hatte er bereits das Grundstück erworben, auf dem das ehemalige Interhotel Potsdam steht. Dieser Tage hat er seine Pläne revidiert, weil ihn der „Widerstand nervt“. Die Halle entsteht nun auf einem abgelegenen Gelände.

Der Hotel-Plattenbau wurde 1967 auf Geheiß von Walter Ul-bricht errichtet und sollte „sozialistische Architektur“ präsentieren. Das Gebäude wird ab 2013 leer stehen, weil die Mietverträge ausgelaufen sind. Dennoch fordert Linksfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg, „das Hotel noch ein paar Jahre stehen zu lassen“. Günther Jauch hatte den Bau unlängst als „Notdurftarchitektur“ bezeichnet.

Potsdams SPD-Chef Mike Schubert meint angesichts der Entwicklung: „Man fragt sich, wo diese selbstzerstörerischen Debatten Potsdam noch hinführen sollen.“ Modeschöpfer Wolfgang Joop klagt: „Diese Stadt kennt statt Demut und Dankbarkeit nur Neid und Missgunst.“ Theo Maass


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