© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-12 vom 06. Oktober 2012

Schlappe für BER
Neue Lufthansa-Tochter geht nach Köln

Einen weiteren Tiefschlag für den neuen Großflughafen haben Berlin und Brandenburg nun durch eine Standortentscheidung der Lufthansa hinnehmen müssen: Der Flughafen Köln-Bonn, nicht Berlin wird die Heimatbasis einer neuen Tochtergesellschaft, mit der die Lufthansa am 1. Januar starten will.

Umfassen soll die Gesellschaft den konzerneigenen Billigflieger Germanwings, den Regionalflieger Eurowings sowie Deutschland- und Europaverbindungen der Lufthansa, die nicht über die Drehkreuze Frankfurt und München abgewickelt werden. In die neue Tochter, für die noch kein Name feststeht, sollen 90 Flugzeuge sowie rund 2000 Beschäftigte eingegliedert werden. Für Köln-Bonn bedeutet der Zuschlag, dass die dort schon bestehenden 380 Arbeitsplätze erhalten bleiben und etwa 100 weitere dazukommen werden. Um die Ansiedlung der neuen Lufthansa-Tochter hatten neben Köln-Bonn und Berlin auch Düsseldorf und Hamburg hart gerungen. Trotz offizieller Dementis der Lufthansa wird innerhalb der Luftfahrtbranche auch die Unsicherheit um einen verlässlichen Eröffnungstermin für den neuen Hauptstadtflughafen als Grund genannt, warum trotz angebotener Ansiedlungssubventionen Berlin abgeblitzt ist.

Gegenüber Berlin konnte Köln-Bonn noch einen anderen Trumpf ausspielen: Bis 2030 hat man im Rheinland eine Genehmigung für einen 24-Stunden-Betrieb erhalten. Stadtnah gelegen, kann der neue Berliner Großflughafen nicht im Entferntesten damit rechnen, eine so weitreichende Nachtflugerlaubnis jemals genehmigt zu bekommen. N.H.