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06.10.12 / Mit Nähmaschinen begann’s / Opel hat auch schon einmal bessere Zeiten erlebt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-12 vom 06. Oktober 2012

Mit Nähmaschinen begann’s
Opel hat auch schon einmal bessere Zeiten erlebt

Die Geschichte von Opel beginnt damit, dass sein Namensgeber, Adam Opel, vor 150 Jahren in der Schlosserei des Vaters den Bau von Nähmaschinen aufnahm. 1886 wurden mit Fahrrädern immerhin schon einmal Fahrzeuge ins Programm genommen. Nachdem Opel sogar zum weltgrößten Velohersteller aufgestiegen war, wurde die Produktion 1936 an NSU verkauft. Zwischenzeitlich wurden auch kurz motorisierte Zweiräder, sprich Motorräder, hergestellt, doch blieb dies eine Episode.

1898, Adam war da bereits tot, nahmen seine Söhne und Nachfolger die Automobilproduktion auf. 1924 führte Opel als erster deutscher Automobilproduzent die Fließbandproduktion ein. Damit war die Massenfertigung des legendären „Laubfrosch“ möglich, der von 1924 bis 1931 gebaut wurde. Bis 1928 stieg Opel zum größten deutschen Automobilproduzenten auf. Trotz dieses Erfolges zogen sich die Opel-Brüder aus dem Familienunternehmen zurück. Hauptgrund war die hereinbrechende Weltwirtschaftskrise. Die Nutznießer kamen aus dem Land, von dem die Krise ihren Ausgang genommen hatte. Bis 1931 übernahm General Motors das Unternehmen fast vollständig.

Obwohl nun in US-Hand, stieg Opel unter den Nationalsozialisten zum größten Automobilhersteller Deutschlands und immerhin siebtgrößten der Welt auf. Der Zweite Weltkrieg warf dann auch Opel weit zurück. Produktionsanlagen wurden demontiert und Opel-Fahrzeuge wurden 1945 nur noch repariert. Produziert wurden stattdessen Kühlschränke. Erst 1946 lief die Fahrzeugproduktion allmählich wieder an, erst mit Vorkriegsmodellen, dann auch mit Neuentwick­lungen. 1953 kam ein neues Mittelklassemodell mit dem „Olympia Rekord“. Der darunter angesiedelte „Kadett (A)“ als Volumenmodell im weiteren „Käfer“-Segment läutete dann 1962 Opels goldenes Doppeljahrzehnt der Nachkriegszeit ein. 1970 wurde zwischen „Kadett“ und „Rekord“ der „Ascona“ mit seinem sportlichen Ableger „Manta“ platziert. 1972 lag Opel mit über 20 Prozent Marktanteil noch vor Volkswagen.

Ein halbes Jahrzehnt später begann dann allmählich der Abstieg. 1977 wurde die Produktion des erfolgreichen „Rekord (D)“ und des „Diplomat“ eingestellt. Der „Rekord (E)“ konnte nicht an den Erfolg seines Vorgängers anknüpfen; und statt eines würdigen Nachfolgers für „Kapitän“, „Admiral“ und „Diplomat“ (KAD) gab es nur einen veredelten „Rekord“ unter der Bezeichnung „Senator“. Der Beginn des Rückzugs Opels aus der Oberklasse hatte begonnen. Weiter ging der Abwärtstrend mit der zweiten Ölkrise im Gefolge der Islamischen Revolution in Persien und dem anschließenden Angriff des Iraks auf den Iran. Erstmals seit 1950 rutschte Opel in die roten Zahlen. 1980 erwirtschaftete Opel einen Verlust in Höhe von 411 Millionen D-Mark.

Der Automobilbauer hatte also bereits Probleme, bevor 1987 José Ignacio López in dem Unternehmen die Verantwortung für Produktion und Einkauf übernahm und „Omega“ wie „Astra“ am so wichtigen Image der Zuverlässigkeit zu kratzen begannen. M.R.


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