19.04.2024

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06.10.12 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-12 vom 06. Oktober 2012

Leserforum

Christentum unterliegt Schwert des Propheten

Zu: „Nur inszeniert“ (Nr. 38)

Tagtäglich werden Christen in der westlichen Welt und in der muslimischen Welt nicht nur beleidigt und herabgewürdigt, sondern auch getötet.

Nach offiziellen Angaben der UNO-Unterorganisationen fallen jedes Jahr 10000 getötete Christen in muslimischen Ländern Gewaltexzessen zum Opfer.

Ich sage deshalb folgendes: Wären die Christen nur halb so aggressiv wie die Moslems, gäbe es zumindest im Westen keine Beleidigungen mehr, denn unter den Beleidigern sind Helden außerordentlich selten. Es sind immer Feiglinge, die Spaß daran haben, den Papst zum Beispiel lächerlich zu machen.

Genauer noch: Wären Christen nur halb so aggressiv wie Muslime und würden den einen oder anderen Widersacher nach muslimischer Tradition köpfen, wäre das Problem der Beleidigung von Christen gelöst. Was lernen wir daraus?

Ist die christliche Botschaft der Friedfertigkeit dem Schwert des Propheten unterlegen? Offenbar ja, denn all die Proteste zu dem harmlosen Filmchen über Mohammed führten zum Einknicken von Presse und Politik im gesamten Westen, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Doch ich habe seit längerem noch einen anderen Verdacht: In der Spätphase des Kapitalismus ist, wie jeder von uns weiß, alles käuflich.

Warum also nicht auch die Regierungen? Wie viel Petrodollar kostet uns heute eine beliebige Regierung? Eine Regierung der Beliebigkeit?

Arthur- Jürgen Kunz, Buchen

 

 

Der Westen ist überheblich

Zu: „Nur inszeniert“ (Nr. 38)

Seit jeher gehört Hass zu den menschlichen Urübeln. Auch die ungebändigte Zerstörungs- und Mordlust des islamischen Pöbels ist Ausdruck dieses Übels.

Dennoch kann Hass auch ursächliche Gründe und Wurzeln haben. Deswegen wäre es ein Irrtum zu glauben, die sogenannte aufgeklärte westliche Zivilisation hätte sich bei ihrer Auseinandersetzung mit dem Islam stets an elementare Regeln des Anstandes und der Rücksichtnahme zivilisierten Umgangs gehalten.

Die geradezu überhebliche, arrogante und rück­­sichtslose Verletzung religiöser Gefühle welchen Glaubens auch immer sollte daher grundsätzlich angemessen strafwürdig sein und nicht mit einem höchst fragwürdigen Verständnis von Meinungsfreiheit verharmlost werden. Nicht zu unterschätzen im gleichen Zusammenhang sind zudem auch die demütigenden Phrasen imperialer Selbstherrlichkeit westlicher Wirtschafts- und Machtpolitik im arabischen Raum.

Otto Schmidt, Hamburg

 

 

Deutschfreundliches Trugbild

Zu: „Veränderungen“ (Nr. 37)

Das hat mich überrascht: die durchweg positive Einschätzung der politischen Haltung der Polen den Deutschen gegenüber, die der sehr verdienstvolle frühere Sprecher der Ostpreußen auf seiner Reise im Ermland und in Masuren festgestellt hat. Diese geradezu überschwängliche und beinahe idealistisch anmutende Veränderung begründet Herr v. Gottberg mit dem EU-Beitritt Polens, das heißt also dem Geld aus Europas Westen.

Wesentlicher für uns, die Heimatvertriebenen, ist aber, dass Herr v. Gottberg die emotionale Haltung der in Ostpreußen herrschenden Polen lobt und zum Beweis die vielen – auch deutschsprachige – Erklärungen an historischen Orten anführt. Dies ist gewiss ein Fortschritt, aber es bleibt doch nur eine freundliche Geste uns gegenüber, die noch wenig besagt.

Man kann, so dürften die politisch hellwachen Polen sich sagen, jetzt großzügig sein. Denn die Deutschen mit ihrem Bemühen, immerzu Gutmenschen zu sein, sind ja geradezu politische Zwerge geworden.

Tatsache ist, dass die Gruppen der Deutschen im Osten überaltert sind, deren Kinder und Enkel, ohne wirkliche effektive Förderung aus dem Mutterland, fallen der Polonisierung zum Opfer. Anders ist es in Teilen Oberschlesiens. Dort können sich die Deutschen noch mühsam halten, und dort weht ihnen von polnischer Seite her auch ein kühlerer Wind entgegen.

Machen wir uns also nichts vor: Solange schwerwiegende ungelöste Probleme wie die Wahrheitsfindung zu den Vertreibungsverbrechen (auch Massenmorden) ein Tabu sind und eine Rehabi­litierungs- beziehungsweise Wie­der­gutmachungsdebatte nicht geführt wird, solange bleibt die momentane friedliche Stimmung leider nur ein Trugbild.

Dietmar Neumann, Neu Wulmstorf

 

 

Prinz Heinrich vermied Konfrontationen

Zu: „Er kannte keinen Standesdünkel“ (Nr. 38)

Es fehlt eine Kommentierung dessen, was Frau Schmidt bezüglich der Rolle des Prinzen Heinrich als Oberbefehlshaber der deutschen Seestreitkräfte in der Ostsee sagt: „Auch darf nicht beschönigt werden, dass er als Oberbefehlshaber am Ersten Weltkrieg beteiligt war und somit den Tod vieler (Anzahl?) Menschen mit zu verantworten hat“.

„Ach, was!“, möchte man hier Loriot zitieren. Jeder militärische Führer, auch die der Kriegsgegner Russland, Frankreich, Italien und England, sowohl zu Land als auch zur See, waren am Ersten Weltkrieg beteiligt (das war ihre militärische Aufgabe) und haben den Tod vieler Menschen zu verantworten. Leider ist das so in einem Krieg! Gelinde gesagt, ist Frau Schmidts Auslassung selten dumm – sofern aus pazifistischer Naivität hervorgehend – oder aber denunziatorisch – sofern aus grundsätzlicher Abneigung gegen deutsche Militärs resultierend. Zumal gerade Prinz Heinrich in seinem Kriegsgebiet, der westlichen und mittleren Ostsee, wohl die geringsten Verluste zu verzeichnen hatte. Bei der völligen Untätigkeit der russischen Flotte konnten die für den Ostseekrieg verfügbaren, nur geringen deutschen Seestreitkräfte unter dem Oberbefehl von Prinz Heinrich während der Kriegsdauer die Seeherrschaft behaupten und den kriegswirtschaftlich wichtigen freien Seeverkehr auf der Ostsee ohne größere Konfrontationen aufrechterhalten.

Michael Roock, Berlin

 

 

Hohenstein aus der Ordenszeit?

Zu: „Grauer Theorie folgte abenteuerliche Praxis“ (Nr. 37)

Der Verfasser berichtete im Ostpreußenblatt über die, so wörtlich, „imponierende Schloss­­anlage von Hohenstein“ und dass eine Gruppe einen Rundgang im Innenhof des Hochschlosses machen konnte und dass dieses die neben der Marienburg am besten erhaltene Wehranlage der Ordenszeit sei.

Nach meiner Kenntnis gibt es in Hohenstein aber keine Schlossanlage aus der Ordenszeit. Ich bin der Ansicht, dass es sich nicht um Hohenstein handelt, sondern um Heilsberg im Ermland. Ich habe dort von 1934 bis 1945 gelebt und an der dortigen Agnes-Miegel-Schule 1943 mein Abitur gemacht. Das Heilsberger Schloss ist zwar zur Ordenszeit gebaut worden, aber als Sitz der Bischöfe von Ermland. Baubeginn war 1350 bis 1355 unter Bischof Johann von Meissen und Vollendung 1373 bis 1401 unter Bischof Heinrich Sorbom.

Eve Maria Ludwig, Hamburg

 

 

Am Ball bleiben

Zu: „Wir sind Merkel“ (Nr. 35)

Wenn Minister Schäuble sagt, dass Deutschland seit 1945 nie souverän gewesen sei, dann kann man dies im Grundgesetz, Artikel 2, nachlesen. Vorbehalt von rechts: Im Hinblick auf die internationale Lage, die bisher die Wiedervereinigung Deutschlands und den Abschluss eines Friedensvertrages verhindert hat, behalten die drei Siegermächte die bisher von ihnen ausgeübten oder innegehabten Rechte und Verantwortlichkeiten in Bezug auf Berlin und auf Deutschland und einer friedensvertraglichen Regelung.

Die politische Klasse in Berlin täte gut daran, dass unsere Identität mit der Aufarbeitung unserer Geschichte nach 1945 sichtbar wird, nicht nur für uns, sondern für das globale wirtschaftliche und politische Zusammenspiel der Völker. Nur wer sich mit unserer über tausendjährigen Geschichte auseinandersetzt, kann in die Zukunft blicken. Ich habe mich lange gefragt, ob sich Deutschland je um einen Friedensvertrag mit den vier Siegermächten bemüht hat?

Um eine Antwort zu erhalten, schrieb ich an unseren Bundespräsidenten Joachim Gauck. Zitat aus dem Antwortschreiben wie folgt: „Der Zwei-plus-Vier-Vertrag (amtlicher Titel: Vertrag über die abschließende Regelung im Bezug auf Deutschland) vom 12. September 1990 regelt in zehn Artikeln die außenpolitischen Aspekte sowie die sicherheitspolitischen Bedingungen der deutschen Wiedervereinigung und kommt damit einem Friedensvertrag zwischen Deutschland und den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs gleich. Auch wenn er die Bezeichnung nicht ausdrücklich erhält, wird er hinsichtlich seiner rechtlichen Wirkung als Friedensvertrag behandelt.“

Aus dem politischen Alltag in Berlin lässt sich für mich die volle Souveränität unseres Staates leider nicht ableiten. Liebe Re­daktion der PAZ, bleiben Sie mit all diesen offenen Fragen auch weiterhin am „Ball“.

Helmut A. Rehfeld, Stockstadt


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