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06.10.12 / Schlossteichkaskaden in neuem Glanz / Verbindung zwischen Ober- und Schlossteich soll wieder zum Anziehungspunkt in Königsberg werden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-12 vom 06. Oktober 2012

Schlossteichkaskaden in neuem Glanz
Verbindung zwischen Ober- und Schlossteich soll wieder zum Anziehungspunkt in Königsberg werden

Seit geraumer Zeit wird an den Ufern und dem umliegenden Gelände des Königsberger Oberteichs gebaut. Im Rahmen der umfangreichen Bauarbeiten wurden auch die Schlossteichkaskaden restauriert. Nun sind sie den Spaziergängern zur Nutzung frei gegeben.

Die Schlossteichkaskaden verbinden den höher gelegenen Oberteich mit dem Schlossteich. Schon bei der Planung der Sanierungsarbeiten am Oberteich war vorgesehen, dass auch die Kaskaden im Zuge dieser Arbeiten zu sanieren seien. Es wurde beschlossen, den Damm umzugestalten und das Wasser kaskadenartig in den Schlossteich ablaufen zu lassen sowie das sie umgebende Gelände zu verschönern, obwohl das Ufer des Schlossteichs selbst eigentlich nicht Teil des Sanierungsprogramms war. Dennoch wurde der angrenzende Bereich, in dem sich die Kaskaden befinden, wiederhergestellt. In den Jahren nach dem Krieg war dieser Ort, der in Königsberg für seine Schönheit gerühmt wurde, mehr und mehr dem Verfall preisgegeben und zu einer Kloake verkommen. Nicht nur Abwässer der Stadt wurden hier eingeleitet, er diente vielen auch als „öffentliche Toilette“, denn die in der Nähe befindliche Toilette war schon lange geschlossen. Zuletzt waren an den Kaskaden in den 70er Jahren kosmetische Reparaturen vorgenommen worden im Zuge umfangreicher Bauarbeiten am Schlossteich, bei dem dieser sein heutiges Aussehen erhielt. In Zukunft sollen die Schlossteich-Kas­kaden wieder zu einem Anziehungspunkt für Besucher werden.

Bei der Restaurierung der Wasserfälle war man sich von Beginn an einig, sie möglichst originalgetreu in ihren Zustand von vor dem Krieg versetzen zu wollen. Der einzige Unterschied ist das Fehlen der Skulptur, die auf dem oberen Pavillon der Kaskade gestanden hatte. Sie war in dem Rekonstruktionsprojekt nicht vorgesehen. Es ist aber möglich, dass sie später noch hinzugefügt wird.

Die Wasserkaskaden wurden 1930 erbaut. Geschmückt waren sie von der Bronzefigur „Tanzendes Mädchen“ des bekannten Bildhauers Hermann Brachert. Heute befindet sich eine Kopie dieser Skuptur im Hermann-Brachert-Museum in Georgenswalde [Otradnoje] bei Rauschen.

Der Umfang der Restaurierungsarbeiten war recht groß, denn zunächst musste das Fundament verstärkt und gegen Feuchtigkeit gedämmt werden. Hierbei wurden neueste Verfahren der Ingenieurstechnik angewandt, die einen gleichmäßigen Fluss des Wassers vom oberen Wasserbehältnis zum unteren gewährleisten. Darüber hinaus musste das Wasserbecken unterhalb der Wasserfälle erneuert werden. Die Arbeiten zogen sich in die Länge. Eigentlich sollten die Kaskaden bereits im November 2011 fertiggestellt sein, aber erst im September dieses Jahres war es dann soweit. Nun ist der Bereich um die Kas­kaden wieder für Spaziergänger freigegeben. Auch eine Beleuchtung, die es früher hier nicht gab, wurde installiert. Jurij Tschernyschew


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