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13.10.12 / Zukunft Afghanistans düster / Internationale Expertengruppe fürchtet Chaos am Hindukusch

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-12 vom 13. Oktober 2012

Zukunft Afghanistans düster
Internationale Expertengruppe fürchtet Chaos am Hindukusch

Elf Jahre nach Beginn des Einsatzes in Afghanistan sieht dessen Bilanz düster aus. Von Stabilität, Frieden und einer gesicherten Zukunft ist das Land noch immer weit entfernt. Dennoch sollen bis Ende 2014 alle fremden Kampftruppen vom Hindukusch abgezogen sein. Die Bundeswehr hat bereits mit dem Packen begonnen und verfrachtet das Inventar ihrer regionalen Stützpunkte in ihr Hauptlager in Masar-i-Sharif. Sind die Soldaten erst einmal ganz abgezogen, müssen die Afghanen und die zivilen Entwicklungshelfer ohne deren Schutz auskommen.

Für diesen Fall ist die Prognose für die Zukunft des Landes noch düsterer als die Einsatzbilanz. Die renommierte International Crisis Group, eine nichtstaatliche Organisation, die hauptsächlich von westlichen Regierungen und Stiftungen finanziert wird, sieht das Land in ihrem vor wenigen Tagen vorgelegten Afghanistan-Bericht auf einem „langen, harten Weg“. Die einheimischen Sicherheitskräfte seien ineffektiv und von Aufständischen unterwandert und daher noch weit davon entfernt, die Sicherheitsverantwortung übernehmen zu können. Schon jetzt bestehe die Gefahr, dass in den Provinzen, in denen das westliche Militär nicht mehr als stabilisierender Faktor präsent sei, lokale Machthaber das Terrain untereinander neu aufteilen könnten.

Auch zur politischen Führung in Kabul haben die internationalen Experten nur wenig Vertrauen. Sie befürchten, Präsident Hamid Karzai, der laut Verfassung bei der nächsten Wahl nicht wieder antreten darf, könne sich mit Hilfe des Notstandsrechts seine Macht für eine weitere Amtszeit sichern. Für diesen Fall sagen sie eine dramatische Verschlechterung der Sicherheitslage bis hin zum Chaos voraus. Vieles spricht also dafür, dass es auch nach 2014 eine internationale Truppenpräsenz geben wird.            Jan Heitmann


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