© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-12 vom 27. Oktober 2012

Aus den Heimatkreisen

ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Kreisgemeinschaft Angerburg e.V., Landkreis Rotenburg (Wümme), Postfach 1440, 27344 Rotenburg (Wümme), Landkreis: Telefon (04261) 9833100, Fax (04261) 9833101.

Freundschaften wurden geschlossen und gefestigt – Anfang Juni hatten Angerburger und Sittenser Heimatfreunde aus dem Landkreis Rotenburg/Wümme Angerburg und Masuren besucht. Im September hat die CDU/FDP- Gruppe des Rotenburger Kreistages unter Leitung von Heinz Günter Bargfrede die drei Partnerkreise Angerburg, Marienburg und Stuhm besucht. An dieser für die Teilnehmer unvergesslichen Reise nahmen 18 Personen teil, darunter auch Michael Meyer, unser Ansprechpartner im Rotenburger Kreishaus. Der Sozialstation in Angerburg [Wegorzewo] übergab die CDU/FDP-Gruppe drei Kartons mit wertvollen Medikamenten. Nur an Bedürftige werden die Medikamente auf Rezept kostenlos abgegeben. Schließlich beträgt die Arbeitslosigkeit im Kreis Angerburg im Jahresdurchschnitt zirka 25 Prozent. Angerburgs Bürgermeister Krzystof Piwowarczyk brachte in einem Gespräch mit Heinz Günter Bargfrede zum Ausdruck, dass sich der Schüleraustausch mit dem Rotenburger Ratsgymnasium in Angerburg großer Beliebtheit erfreut. Nach drei Jahren war es im Oktober endlich soweit. In der Woche vom 10. bis 14. Oktober besuchten zehn Schüler und Schülerinnen mit zwei Lehrkräften des Lyzeums in Angerburg das Ratsgymnasium und wurden dort von elf Schülerinnen und Schülern sowie zwei Lehrkräften empfangen. An zwei Tagen waren Angerburger und Rotenburger Schüler Gäste der Kreisgemeinschaft. Landrat Hermann Luttmann begrüßte zusammen mit Kreisvertreter Kurt Werner Sadowski die polnischen und deutschen Schüler mit ihren Lehrern. Herr Hachmüller informierte die Besucher aus Polen und Deutschland über den Landkreis Rotenburg/Wümme. Anschließend wurden das neu gestaltete Angerburger Zimmer und das Archiv der Kreisgemeinschaft besichtigt. Für den 11. Oktober hatte Brigitte Junker einen Besuch in Lüneburg organisiert. Gemeinsam besuchten Angerburger und Rotenburger Schiller mit ihren Lehrern das Ostpreußische Landesmuseum. Besonders das Bern-steinschleifen erfreute sich großer Beliebtheit. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Krone Brauhaus (Schnitzel mit Pommes) erfolgte noch ein Stadtrundgang in der alten Hansestadt Lüneburg. Am Sonnabend, 13. Oktober, stand eine Stadtbesichtigung in Bremen auf dem Programm, das Kreisvertreter Kurt-Werner Sadowski vorbereitet hatte. Vor Beginn der Stadtrundfahrt zeigte der Kreisvertreter den Besuchern die Bürgerweide, auf der gerade der Bremer Freimarkt mit seinen Fahrgeschäften aufgebaut wurde und die Stadthalle mit den angrenzenden Messehäusern sowie den Bremer Hauptbahnhof aus dem Jahre 1896. Vom Hauptbahnhof ging es dann mit dem Bus über den Osterdeich, vorbei am Weserstadion, durch das alternative Ostertor-Viertel, durch das Jugendstil-Viertel Schwachhausen zur innovativen Universität. Vorbei am Bremer Bürgerpark ging die Tour über den Wall in die Überstadt, durch die Neustadt und endete in der Nähe des Marktplatzes. Dort gab der Kreisvertreter einige Informationen zum Roland, zum Rathaus, dem Dom und zum Bürgerschaftsgebäude. Ein Rundgang durch das älteste Viertel Bremens schloss sich an. Mit seinen kleinen und schmalen Häusern ist der Schnoor ein romantisches Ensemble aus verwinkelten Gassen, dessen besonderer Charme vom Kunsthandwerk und origineller Gastronomie unterstrichen wird. Ein gemeinsames Mittagessen im Friesenhof (Curry-Wurst mit Pommes) beende den offiziellen Teil. Danach verblieb den Besuchern noch ausreichend Zeit für eigene Unternehmungen in dieser lebendigen Hansestadt. Besonderen Dank haben die polnischen und deutschen Lehrer verdient für die Motivierung ihrer Schüler. Aber so ein Projekt darf man nicht einschlafen lassen, wenn auch dem Budget der Kreisgemeinschaft einiges abverlangt wird. Letztendlich geht es darum, Rotenburger Schüler für Angerburg und Ostpreußen zu begeistern und sie mit Schülern aus Angerburg in Kontakt zu bringen und etwaige Vorurteile abzubauen. Erfreulich ist auch, dass für das Jahr 2013 ein Gegenbesuch in Angerburg verabredet wurde.

ELCH-NIEDERUNG

Kreisvertreter: Manfred Romeike, Anselm-Feuerbach-Str. 6, 52146 Würselen, Telefon/Fax (02405) 73810. Geschäftsstelle: Hartmut Dawideit, Telefon (034203) 33567, Am Ring 9, 04442 Zwenkau.

Die Kreisgemeinschaft Elchniederung hat im September ein neues Buch herausgegeben: „Aus Uromas Fotoalbum. Menschen der Memelniederung in historischen Ansichten 1850–1930“. Die Verfasserin Gabriele Bastemeyer, die in der Kreisgemeinschaft die Familienforschung betreut, hat jahrelang dazu aufgerufen, ihr die ältesten Familienfotos zuzuschicken, um die Bilder vor dem Verlust zu bewahren und einem größeren Personenkreis zugänglich zu machen. Aus der Fülle an eingesandten Bildern ist das neue Buch entstanden. Im Mittelpunkt stehen die schönen alten Fotos selbst, vorwiegend aus dem Kreis Niederung (Elchniederung), die uns auf eine 80-jährige Zeitreise mitnehmen und uns unsere Vorfahren in Reifröcken zeigen, mit Wespentaillen und Melonen, in den Matrosenanzügen der Kaiserzeit und in den Kleidern der 1920er Jahre. Neben der Vorstellung der einzelnen Kirchspiele und der Zuordnung aller Orte finden wir Fotos zu verschiedenen Themenbereichen wie Förstern, Auswanderern, dem Haff, Mennoniten, Soldaten, Hochzeiten und sozialen Unterschieden. Für den Familienforscher ist sicher auch die Aufzählung aller bisher bekannten Fotostudios im Kreis Niederung und in Tilsit, der zweitgrößten Stadt Ostpreußens, von Interesse. Denn die Ateliers bestanden oft nur wenige Jahre oder änderten ihre Namen, sodass eine zeitliche Datierung eigener Familienbilder erleichtert wird. Außerdem sind eine kleine Einführung in die Familienforschung sowie eine Aufzählung der Ortsnamensänderungen von 1938 für den Kreis Elchniederung beigefügt. Das Buch hat 180 Seiten und ist zum Preis von zehn Euro zuzüglich Porto zu beziehen über die Kreisgemeinschaft Elchniederung, Hartmut Dawideit, Am Ring 9, 04442 Zwenkau, Telefon und Fax (034203) 33567, Mail: inse-elchniederung@t-online.de

INSTERBURG − Stadt und Land

Vorsitzender Stadt & Land: Reiner Buslaps, Am Berg 4, 35510 Butzbach-Kirch-Göns, Tel.: (06033) 66228, Fax (03222) 3721953, E-Mail: R.Buslaps@t-online.de. Kreisgemeinschaft Insterburg Stadt & Land e. V., Geschäftsstelle, Am Marktplatz 10, 47829 Krefeld, Postfach 111 208, 47813 Krefeld, Tel.: (02151) 48991, Fax (02151) 491141, E-Mail: info@insterburger.de, Internet: www.insterburger.de, Bürozeiten: Montag – Freitag von 8 bis 12 Uhr.

Mitteilung der Kreisgemeinschaft zum Ostpreußenkalender 2013 – Die Kreisgemeinschaft Insterburg (Krefeld), die den künstlerischen Nachlass des spätexpressionistischen Malers Paul Schmolling (1892–1965) verwaltet, distanziert sich von der Verwendung des Schmolling-Bildes „Im Flüchtlingslager“ als Kalenderblatt für das Jahr 2013. Wir sind der Meinung, dass Krieg, Flucht und Lagerleben keine Themen für Gebrauchsgegenstände wie Kalender und Tassen sind und nicht gleichwertig neben „Fischerskat“ und „Blumenmarkt“ stehen sollten. Die von der Druckerei im Internet angekündigte Tassen-Serie mit allen Kalender-Motiven, auch dem „Flüchtlingslager“, wurde inzwischen einvernehmlich abgesagt. Das Aquarell „Flüchtlingslager“ gehört zu dem achtteiligen Bild-Zyklus „Krieg und Flucht“, aus dem der Künstler sechs Bilder bereits im Mai 1946 in Elmshorn, seinem Zufluchtsort, ausstellte. Das Barackenbild zeigt ein Massenquartier, das ans Durchgangslager Friedlang oder an dänische Internierungslager erinnert. „Fliegerangriff“, „Der Treck“ über das Frische Haff und der „Untergang der Gustloff“ gehören ebenfalls zu den Flüchtlingsstationen, für die der Künstler erst 1956 mit dem surrealistischen Bild „Triumphlied des Todes“ den endgültigen Ausdruck fand. (Zur Interpretation vgl. Audlind Vohland in „Insterburger Brief“ 7/8, 2011, S. 172–179). Die Kreisgemeinschaft Insterburg präsentiert die Bildfolge „Krieg und Flucht“ von Paul Schmolling in ihrem neugestalteten Heimatmuseum in Krefeld und hat zusätzlich dem Künstler einen Ausstellungsraum für eine Auswahl aus dem Gesamtwerk gewidmet. (Audlind Vohland, Kunsthistorische Betreuung des Heimatmuseums der Kreisgemeinschaft Insterburg, Krefeld).

LÖTZEN

Kreisvertreter: Dieter Eichler, Bilenbarg 69, 22397 Hamburg. Geschäftsstelle: Ute Eichler, Bilenbarg 69, 22397 Hamburg, Telefon (040) 6083003, Fax: (040) 60890478, E-Mail: KGL.Archiv@gmx.de

Montag, 29. Oktober, 19 Uhr, Restaurant am Kantplatz, Kantplatz 1, Neumünster: Auf Einladung des CDU-Kreisverbandes Neumünster sprechen Ute Eichler, verantwortliche Betreuerin des Lötzener Heimatmuseums, und Dieter Eichler, Kreisvertreter, zum Thema „Die Stadt Neumünster und die Kreisgemeinschaft Lötzen – die Geschichte einer fast 60-jährigen Patenschaft. Die Zukunft des Lötzener Heimatmuseums am neuen Standort in der Böckler-Siedlung.“ – Gäste sind herzlich willkommen.

LYCK

Kreisvertreter: Gerd Bandilla, St. Agnes-Straße 6, 50374 Erftstadt-Friesheim. Stellvertreter und Karteiwart: Siegmar Czerwinski, Telefon (02225) 5180, Quittenstraße 2, 53340 Meckenheim.

4. Lycker Treffen in Bremen − Am Donnerstag, dem 22. November, 14 Uhr, findet in Bremen wieder ein Lycker Treffen statt. Der Ort der Veranstaltung ist das „Hotel zur Post“, Bahnhofsplatz 11, 28195 Bremen. Das Hotel liegt rechts schräg gegenüber vom Hauptausgang des Bremer Hauptbahnhofes. Der Vorstand der Kreisgemeinschaft wird durch die Vorstandsmitglieder Bärbel Wiesensee (Archivarin) und Heidi Mader (Mittlere Generation) vertreten sein. Organisator des Treffens ist Bezirksvertreter Wilhelm Norra, Anna-Stiegler-Straße 67, 28277 Bremen, Telefon (0421) 82 06 51. Wilhelm Norra lädt alle Lycker, die jetzt im Großraum Bremen wohnen, herzlich zu diesem Treffen ein. Dankbar wäre er, wenn die Besucher ihre Teilnahme (wegen des Platzbedarfs) bei ihm anmelden würden. Kreisvertreter Gerd Bandilla wünscht dem Treffen einen schönen Verlauf und viele gute Gespräche. – Irena Szubzda, 10 Jahre Vorsitzende. Am 21. Oktober 2002 wurde Irena Szubzda zur Vorsitzenden des Vereins der Deutschen Minderheit gewählt. Sie ist jetzt zehn Jahre im Amt. In den 21 Jahren des Bestehens des Vereins gab es drei Vorsitzende, Irena Szubzda jetzt mit der längsten Amtszeit. Frau Szubzda führt den Verein gut und wirtschaftlich autark. Die Aktivitäten des Vereins sind hauptsächlich auf ihr Wirken zurückzuführen. Das war der Grund für den Kreisausschuss der Kreisgemeinschaft Lyck, sie mit dem Verdienstabzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen auszuzeichnen. Am 30. September wurde Frau Szubzda im Rahmen der Auszahlung der Bruderhilfe für ihre zehnjährige Arbeit gewürdigt. Bärbel Wiesensee, Archivarin der Kreisgemeinschaft, zählte am Wasserturm einige ihrer verdienstvollen und arbeitsintensiven Betätigungen für die Mitglieder der Deutschen Minderheit auf. Sie verlieh ihr die Urkunde der Landsmannschaft Ostpreußen und übergab das Verdienstabzeichen. Hildegard Nowik (eine ihrer Vorgängerinnen) gratulierte im Namen der Deutschen Minderheit und überreichte Frau Szubzda einen Blumenstrauß.

TILSIT-RAGNIT

Kreisvertreter: Dieter Neukamm, Am Rosenbaum 48, 51570 Windeck, Telefon (02243) 2999, Fax (02243) 844199. Geschäftsstelle: Eva Lüders, Telefon/Fax (04342) 5335, Kührenerstraße 1 b, 24211 Preetz, E-Mail: Eva.lueders@arcor.de.

Ehrenzeichen für Frieda Schlegel – Das Silberne Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen wurde Frieda Schlegel aus Lütjenburg als Dank für ihre langjährige Arbeit zum Wohle der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit, insbesondere des Kirchspiels Breitenstein, verliehen. Geboren in der Ukraine, wurde sie 1941 mit ihren Eltern nach Kasachstan deportiert. Trotz der großen Entbehrungen, die darauf folgten, konnte Sie die Hochschulreife erlangen und ein Mathematikstudium absolvieren. Unmittelbar nach der politischen Wende im Jahr 1989 reiste Frau Schlegel mit ihren beiden Töchtern nach Deutschland aus und fand in Lütjenburg eine Bleibe. Hier brachte sie sich auf verdienstvolle Weise in die seit 60 Jahren bestehende partnerschaftliche Beziehung zwischen Lütjenburg und dem nordostpreußischen Breitenstein, jetzt Uljanowo, ein. Sie übersetzte Schriftstücke russischer Behörden ins Deutsche und die der Lütjenburger Stadtverwaltung ins Russische. Auch bei Besuchen und Gegenbesuchen war sie als Simultandolmetscherin unverzichtbar. Besondere Verdienste erwarb sie sich um die Vertiefung der lebendigen Beziehungen zwischen den Jugendlichen und Schülern aus Lütjenburg und Uljanowo. Sie bereitete Schülergruppen sprachlich und emotional auf die Begegnungen mit ihren russischen Partnern vor. Sie brachte es soweit, dass sich die deutschen Schüler mit ihren russischen Freunden in einfacher Form verständigen konnten. Für die Breitensteiner Kirchspielvertreterin Katharina Willemer war es ein Tag des Stolzes und der Freunde, als sie am 7. September Frieda Schlegel die Urkunde und das Ehrenzeichen im Auftrag der Landsmannschaft überreichen konnte. − 30 EM-Freundschaftsshirts für Uljanowo – Das Lütjenburger Ehepaar Regina und Jörg Siewert nutzte in diesem Jahr einen sommerlichen Urlaub in Nordostpreußen auch für einen Besuch in der Partnerstadt Uljanowo. Dort übereichten sie dem Schuldirektor und Leiter des Ostpreußenmuseums, Juri Userzow, 30 EM-Freundschaftsshirts der deutschen Fußballnationalmannschaft. „Die Shirts werde ich dafür nutzen, um Leistungen guter Schüler und Schülerinnen zu belohnen“ sagte Juri Userzow und bedankte sich herzlich.

TILSIT–STADT

Stadtvertreter: Hans Dzieran, Stadtgemeinschaft Tilsit, Postfach 241, 09002 Chemnitz, E-Mail: info@tilsit-stadt.de.

Bildband – Der von der Stadtgemeinschaft Tilsit herausgegebene Bildband „Tilsit auf alten Postkarten“ ist noch vorrätig. Er enthält 118 Ansichten des alten Tilsit. In einem Anhang wird gezeigt, was von dem alten Gebäudebestand noch erhalten ist. Der Bildband ist auf Spendenbasis erhältlich. Anforderungen sind zu richten an Ingolf Koehler, Grasweg 31, 24226 Heikendorf. Postkarte genügt.