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27.10.12 / Energiewende ohne Grund / Autor sympathisiert politisch inkorrekt mit Kernenergie

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-12 vom 27. Oktober 2012

Energiewende ohne Grund
Autor sympathisiert politisch inkorrekt mit Kernenergie

Niemand hat ihn je gesehen, aber er ist allgegenwärtig. Er duldet keinen Widerspruch und ist herrschsüchtig. Er bringt sogar Mehrheiten zum Schweigen: der Zeitgeist. Wer gegen ihn ankämpft, hat es sehr schwer und mag er auch die besten Argumente auffahren. Schon im Geleitwort des Buches „Energiepolitik in Deutschland, das Geschäft mit der Angst“ von Jürgen Langeheine wird ein wunder Punkt angesprochen: „Im Bereich der Energieversorgung haben sich in neuerer Zeit viele selbsternannte Experten angesiedelt. Sie prägen mit ihrem Halbwissen die Meinungsbildung. Sie haben es erreicht, dass zu viel Kapital in unsinnigen Investitionen vergeudet wird.“ Diese riesige Schar von „selbsternannten Experten“ in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien werde dafür sorgen, dass ihre Herrschaft nicht unterminiert wird.

Langheines Buch ist für normal Gebildete ein Genuss. Es ist verständlich geschrieben, es klärt mutig auf, aber es eckt an. Es ist gegliedert in vier Kapitel: 1. Physik der Atmosphäre, 2. Klima, Energie und Politik, 3. Kernenergie, Chancen und Risiken, 4. Energiepolitik und Ethik. Insbesondere das Werben für die Kernenergie ist politisch höchst inkorrekt und wird dazu führen, dass das Buch auf schweigende Abwehr der politischen Kaste stößt.

Der ehemaligen Umweltministerin und heutigen Kanzlerin Angela Merkel wird es auch nicht gefallen, wenn sie mit ihrem Satz „Der Treibhauseffekt ist in der Lage, die Menschheit auszulöschen“ von 1995 zitiert wird und das von ihr über alle Maßen glorifizierte „Treibhaus-Modell“ als „thermodynamischer Unsinn“ offen gebrandmarkt wird. Damit dieses Modell überhaupt funktioniert, musste eine nicht existente „Zusatzheizung“ namens „Gegenstrahlung“ erst erfunden werden. Zur Veranschaulichung wäre der Hinweis auf Nachtfröste in klaren Mai- oder Herbstnächten hilfreich gewesen. Wer die Reduktion des Kohlenstoffdioxidgehaltes in der Atmosphäre zur Rettung der Welt als „Irreführung der Menschen“ bezeichnet, darf bei unserem derzeitigen politischen Klima keine Gegenliebe erwarten. Trotz kleinerer Ungereimtheiten ist Langheines Buch zu empfehlen. Wolfgang Thüne

Jürgen Langeheine: „Energiepolitik in Deutschland, das Geschäft mit der Angst“, AtheneMedia- Verlag, Dinslaken 2012, geb., 238 Seiten, 16,98 Euro


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