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03.11.12 / Neue Querelen bei märkischer CDU

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-12 vom 03. November 2012

Neue Querelen bei märkischer CDU
von Theo Maass

Während der Umfragetrend in Brandenburg sich gegen die CDU wendet (im August lag sie noch bei 24,5 Prozent, Ende September bei nur mehr 23 Prozent) kommen sich nun die Profiteure des Putsches gegen die bisherige Landes- und Fraktionsvorsitzende Saskia Ludwig bei der Verteilung der Macht in die Haare. So wählte die Fraktion den Ludwig-Nachfolger Dieter Dombrowski mit einem „Ach-und-Krach“-Ergebnis – womit sie ihm de facto schon wieder demontierte. Kaum war das verdaut, gibt es neuen Streit um die Besetzung des stellvertretenden Faktionsvorsitzenden. Dieser Posten war durch Dombrowskis Aufrücken zur Spitze freigeworden.

Die Ex-Justizministerin Barbara Richstein und die aus Lübbenau stammende, eher unbekannte Roswitha Schier bewarben sich beide. Überraschend machte die unbekannte Provinzpolitikerin das Rennen, wenn auch denkbar knapp mit neun gegen acht Stimmen. Wie gereizt die Atmosphäre ist, belegen Szenen nach dem Wahlgang: Die Stimmen waren gerade erst ausgezählt, da wurde schon der Vorwurf der Manipulation anonym über Medien lanciert.

Am 17. November will die brandenburgische CDU nun zu einem Landesparteitag zusammenkommen, um dort einen Nachfolger für Ludwigs zweiten Posten, den der Landesvorsitzenden, zu bestimmen. Die Funktionäre haben sich im Vorfeld bereits auf den Landtagsabgeordneten Michael Schierack geeinigt, der ein unbeschriebenes Blatt ist.

Derweil konnte Katherina Reiche, die viele hinter dem Putsch gegen Saskia Ludwig vermuten, einen Erfolg feiern, der die Partei noch teuer zu stehen kommen könnte. In einer Mitgliederversammlung der beiden Kreisverbände Potsdam Stadt (Reiche) und Teltow Fläming (Ludwig) konnte sich Reiche mit knapper Mehrheit gegen Ludwig als Bundestagswahlkreiskandidatin durchsetzen. Reiche hatte es bei dieser Urwahl wesentlich einfacher, ihre in Potsdam wohnenden Mitglieder zum Versammlungsort in der Landeshauptstadt zu mobilisieren, als Ludwig, deren Anhänger auf dem platten Land wohnen.

Reiche ist das einzige brandenburgische Regierungsmitglied, sie ist Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. Das verschafft ihr Prominenz, könnte jedoch auch zum Problem werden: Im kommenden Winter der Unzufriedenheit mit steigenden Strompreisen und witterungsbeding hohem Verbrauch könnte sich Reiches Prominenz als Bumerang für die Märker-Union erweisen. Einiges von dem Ärger, der sich über die Folgen der „Energiewende“ ausbreiten dürfte, könnte auf Katherina Reiche niedergehen.


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