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10.11.12 / Attacken auf Buschkowsky / CDU-Politikerin wirft Neuköllns Bürgermeister Rassismus vor

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-12 vom 10. November 2012

Attacken auf Buschkowsky
CDU-Politikerin wirft Neuköllns Bürgermeister Rassismus vor

Die CDU-Politikerin und Ex-Ausländerbeauftragte von Berlin, Barbara John, hat eine weitere Debatte um das neue Buch des Neuköllner Bezirksbürgermeisters Heinz Buschkowsky (SPD) eröffnet. Während „Neukölln ist überall“ die „Spiegel“-Bestsellerliste anführt, kritisiert John den Band als „Groschenroman mit fatalen Wirkungen“ und forderte den Autor auf, die Einnahmen des Buches zu spenden.

Anlässlich einer Pressekonferenz des Neuköllner Nachbarschaftszentrums „Leuchtturm“ unter dem Motto „Wir sind Neukölln“ am 26. Oktober trat John mit Repräsentanten von Ausländervereinen auf, um der Presse ihre Meinung zu mitzuteilen. Asia Afaneh-Zureiki, die Projektleiterin der Initiative „Juma“, („jung, muslimisch, aktiv“) beklagte dort, das Buch mache ihre Arbeit zunichte. Auch Idil Efe von „Neuköllner Talente“, Julia Pankratyeva vom „Interkulturellen Treffpunkt im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt“ und Ghassan Hajjo von der „Arabischen Eltern-Union“ ließen kein gutes Haar an dem Bestseller.

Die Attacke der früheren Berliner Ausländerbeauftragten ist jedoch anders zu gewichten. Von John, heute Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, hätten Beobachter ausgewogenere Worte erwartet. Stattdessen poltert sie, Buschkowsky schüre Fremdenfeindlichkeit und verschärfe soziale Probleme. Ein „Dickicht von Vorurteilen“ liege über Neukölln, jeder könne das Buch als „vermeintlich seriöse Referenz für seine Ressentiments“ nutzbar machen, so John. Den Vorwurf Buschkowskys auf Seite 61 seines Buches, „dass wir ... 39 Prozent aller Einwandererkinder eingeschult haben mit keinen oder nur sehr fehlerhaften Deutschkenntnissen“, konnte jedoch keiner der Kritiker entkräften.

John ist bereits der zweite prominente CDU-Repräsentant, der versucht, die Zustandsbeschreibungen des Neuköllner Bürgermeisters abzustreiten. Wie die „Islamische Zeitung“ berichtete, bezweifelt der Landesvorsitzende der CDU in Nord­rhein-Westfalen, Armin Lachet, Buschkowskys Buchtitel-These, „Neukölln ist überall“. In Städten wie Köln, Duis­burg, Stuttgart oder Frankfurt am Main hätten die von der CDU gestellten Bürgermeister eine bessere Integrationspolitik gemacht, so der frühere NRW-Integrationsminister. Laschet: „Berlin hat zu oft die Neigung, eigenes Versagen als exemplarisch für ganz Deutschland zu erklären.“Theo Maass


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