© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-12 vom 17. November 2012

Typisch deutsch
Verteidigungsminister will Veteranen ehren, doch was ist ein Veteran?

Eigentlich wäre es ja passend gewesen, wenn der Bundeswehrverband zum Volkstrauertag seine Definition für einen Veteranen geliefert hätte, doch die Soldatenvertretung überlegt immer noch. Bereits im September 2011 hatte Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière kundgetan, dass er Veteranen mehr ehren möchte und zur Diskussion da-rüber einlade, was ein Veteran sei. Doch offenbar hatte keiner der Betroffenen Lust zu einer solchen Debatte, denn im Oktober, also über ein Jahr später, bot der Minister seine Definition an. Ein Veteran sei seiner Meinung nach ein ehemaliger Bundeswehrsoldat mit Einsatzbezug. Diesen Einsatzbezug mache er an dem Erhalt einer Einsatzmedaille fest und die gäbe es nach 30 Tagen Auslandeinsatz.

Sofort meldete sich daraufhin der Bundeswehrverband zu Wort und lobte das Engagement de Maizières, meinte aber, dass die Verleihung der Einsatzmedaille als ausschließliches Kriterium ungenügend sei. Doch dann folgte Schweigen, das bis jetzt anhält. Dabei müsste man doch meinen, dass sich der Bundeswehrverband schon längst Gedanken zur Definition eines Veteranen gemacht haben sollte. Aber da sich der Verteidigungsminister auch keine Gedanken gemacht hat, wie er denn nun im Detail die Veteranen ehren will, die er ehren will, passt sich der Bundeswehrverband vielleicht auch nur seinem Gesprächspartner an. De Maizière betonte nur, dass er keinen Aktionsplan zur Ehrung der Veteranen plane.

Immerhin brachte sich SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold in die Diskussion ein und teilte mit, dass er von dem Begriff „Veteran“ grundsätzlich nichts halte, schließlich würde man in Deutschland hierbei nicht an Helden, sondern an „wegen der Geschichte Belastete und Täter“ denken. Bel