19.04.2024

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24.11.12 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-12 vom 24. November 2012

MELDUNGEN

Christen ziehen sich zurück

Kairo – Die an der Erstellung der neuen ägyptischen Verfassung beteiligten 15 Christen haben ihre Mitarbeit in dem 100-köpfigen Gremium aufgekündigt. Der bisherige Entwurf stelle „nicht sicher, dass die Verfassung einen nationalen Konsens findet oder die Identität Ägyptens widerspiegelt“, so die Begründung. Der koptische Bischof Pachomius nannte aber keine Details, wieso die Christen zu diesem Schluss gekommen sind. Auch der Mitgründer der Initiative „Jugendbewegung 6. April“ zieht sich aus dem Gremium zurück. Bel

 

Wieder Glocken im Irak

Bagdad – Gut 1300 Jahre schwiegen sie, die christlichen Glocken in der irakischen Stadt Nadschaf, dem heiligen Ort der schiitischen Mohammedaner. Jetzt, so berichtete groß der saudische Fernsehsender al-Arabiya, läuteten sie wieder. In der nahe Nadschaf entdeckten antiken Stadt Hira zelebrierten Würdenträger des Orients eine Messe, darunter der päpstliche Gesandte Giorgio Lingua und der armenisch-katholische Bischof Emmanuel Dabbaghian. Während in vielen Teilen des Irak noch immer Christen verstärkt seit dem Einfall der Amerikaner und Engländer verfolgt werden, wurde die Delegation sogar von Großayatollah Ali al-Sistani begrüßt, der als weltweit ranghöchster schiitischer Geistlicher gilt. Bei der Begegnung wurde Wert darauf gelegt, dass das Christentum ein integraler und der älteste Bestandteil der irakischen Gesellschaft sei. Immerhin ent- deckten Archäologen mehr als 33 Klöster und Kirchen in dieser Gegend. Als die arabisch-islamische Unterwerfung des Gebiets um 700 n. Ch. erfolgte, wurde das Läuten von Glocken verboten. Gleichwohl blieb Hira noch bis ins 11. Jahrhundert Bischofssitz. J.F.

 

Paris wie (aus-)radiert

Hamburg – Einen kleinen Schatz hat die Hamburger Kunsthalle jetzt gehoben: Radierungen von Charles Meryon (1821–1868), die zum Teil in einer Pariser Privatwohnung hingen und nun noch bis zum 3. März 2013 öffentlich gezeigt werden. Unter dem Titel „Im Banne des Dunkels“ sind filigrane Zeichnungen zu sehen, die an den italienischen Architekturmaler Piranesi erinnern. Die Pariser Stadtlandschaft faszinierte Meryon. Er radierte den mittelalterlichen Stadtkern mit seinen Gassen, Brücken, Türmen und Kirchen. Menschen verschwinden darin zu winzigen Wesen. In seinen späteren Arbeiten tauchen fliegende Fische über der Stadt auf: Sie gelten als erstes Anzeichen von Meryons Paranoia. Der Künstler, der wegen seiner Farbblindheit nie ein Ölbild malte, starb später geistig umnachtet in einer Anstalt.

Wer zu Meryon geht, sollte nicht die parallel laufende, einzigartige Schau über Johann Christian Reinhart verpassen. Der Goethe-Zeitgenosse schuf wie sein Künstlerkollege Tischbein faszinierende Italien-Porträts. Tws


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