19.04.2024

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01.12.12 / Viel Theater um »Anna Karenina«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-12 vom 01. Dezember 2012

Viel Theater um »Anna Karenina«

Passend zu Weihnachten kommt am 6. Dezember ein Film in die Kinos, der zu Herzen geht. Tolstois Roman-Evergreen „Anna Karenina“ sorgt in der englischen Filmfassung mit Keira Knightley und Jude Law als durchgestylte Theaterinszenierung für reichlich Kulissenprunk und Gefühlschwankungen. Tatsächlich lässt Regisseur Joe Wright, der mit Keira Knightley schon die Film-Hits „Stolz und Vorurteil“ und „Abbitte“ gedreht hatte, das Ehebruchsdrama größtenteils in allen Räumen eines Theaters spielen. Das Konzept funktioniert. Der Makrokosmos der russischen Gesellschaft spiegelt sich in den Theaterrängen wieder: Oben das Adels-, unten das Bauernvolk. Einfallsreich ist es auch, wenn sich plötzlich eine Tür öffnet und eine ballettartig choreographierte Ballszene ohne Kameraschnitt in eine Winterlandschaft überleitet, in der ein Zug durch die Schnee-Kulisse prescht. Für Tempo ist gesorgt.

Das Zugmotiv spielt ja eine tragische Rolle bei „Anna Karenina“ wird hier aber unspektakulärer gelöst, als in der wohl bekanntesten Romanverfilmung von 1935, als sich Greta Garbo auf die Gleise stürzte. Dieser detailversessene Kostümfilm schwankt geschickt zwischen Pomp und Komik und trägt die ideenreiche Handschrift des Regisseurs, die ähnlich aufwendige Hollywood-Epen meist vermissen lassen. tws


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