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08.12.12 / Wissenschaftler an Bord / Zur Crew von Apollo 17 gehörte auch ein Geologe

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-12 vom 08. Dezember 2012

Wissenschaftler an Bord
Zur Crew von Apollo 17 gehörte auch ein Geologe

Die letzte Apollo-Mission im Dezember 1972 fand fast ohne Publikum statt – unverdienter Weise. Denn dieser Flug war der erste Mondflug, der einen Wissenschaftler, den Geologen Harrison ‚Jack‘ Schmitt, zum Erdtrabanten brachte.

Neben Schmitt gehörten Eugene Cernan als Kommandant und Ron Evans als Pilot der Apollo-Kapsel zum Astronautenteam. Harrison Schmitt verdankte seinen Part der Überzeugungsarbeit vieler Wissenschaftler, die endlich einen der Ihren auf dem Mond sehen wollten. Apollo 17 startete am 7. Dezember 1972 um 5.33 Uhr Ortszeit von Cape Canaveral – der einzige Nachtstart des Apolloprogramms.

Apollo 17 hatte den östlichsten Landeplatz aller Missionen zugewiesen bekommen. Daraus ergaben sich der längste Transferflug zum Mond und ein komplexer Wechsel von Kreisbahnen um den Mond, bis das Tandem aus Apollo-Raumschiff und Mondfähre den Zielorbit erreichen konnte. Am 11. Dezember landeten Schmitt und Cernan in den Ausläufern des Mare Serenitatis, unweit des Littrow-Kraters. Die NASA-Planer hatten den Platz ausgewählt, damit die Astronauten Proben des teilweise ungewöhnlich dunklen Mondgesteins zur Erde bringen konnten.

Beim ersten Außeneinsatz bauten Cernan und Schmitt bei der Landefähre eine Station mit zahlreichen Experimenten und Messgeräten auf, die unter anderem die tektonische Aktivität des Mondes, die Temperaturschwankungen im Mondboden, die Strahleneinwirkungen vor Ort aufzeichnen sollten. Außerdem montierten sie ein Mondauto, wie es bereits bei früheren Flügen benutzt worden war und fuhren umher, um Proben zu sammeln und interessante Bodenformationen zu fotografieren. Leider beschädigte Cernan einen Kotflügel. Um nicht blind in einer Staubwolke zu fahren, klebte er ein paar Karten und Klammern aus der Lan­de­fähre zusammen. Nach rund sieben Stunden beenden die Astronauten ihren ersten Außeneinsatz.

Auch die beiden folgenden Exkursionen dauerten etwa sieben Stunden. In den drei Tagen und drei Stunden Aufenthalt auf dem Mond legten Schmitt und Cernan 34 Kilometer zurück, inspizierten mehrere Krater und einen Ausläufer des Taurus-Gebirges und sammelten rund 110 Kilogramm Mondgestein. Während seine Team­kollegen unterwegs waren, ließ Apollo-Pilot Ron Evans die Kameras und Sensoren in der Instrumentenbucht des Raumschiffs laufen.

Am 14. Dezember 1977, um 5.40 Uhr verließ Cernan als bislang letzter Mensch den Mondboden. Das Besatzungsmodul der Mondfähre brachte ihn und Schmitt sicher zum Rendezvous mit dem Apollo-Raumschiff. Auf dem Rückflug stieg Evans aus und brachte die Filmrollen in die Apollokapsel, da das Modul mit den Instrumenten und dem Triebwerk nach dem letzten Bremsmanöver abgesprengt werden würde. Am 19. Dezember wasserten die drei Astronauten im Pazifik. Der vorerst letzte bemannte Mondflug war beendet. F.L.


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